RSC Charleroi vs. FC St. Pauli
Oliva Nova (Spanien) | 11.01.2019, 15:00
Für unsere Kiezkicker ging's am zweiten Tag des Winter-Trainingslagers zwei Mal auf den Rasen. Am Vormittag absolvierten die Braun-Weißen eine lockere Trainingseinheit, am Nachmittag folgte dann das erste 120-minütige Testspiel gegen den RSC Charleroi. Dabei feierte Neuzugang Alex Meier einen perfekten Einstand, er traf früh zum 1:0. Jan-Marc Schneider erhöhte auf 2:0, die Belgier verkürzten prompt (75.). Dank eines Doppelschlages (100., 103.) entschied der RSC die Partie am Ende für sich. Erfreulich trotz der Niederlage: Der lange verletzte Marc Hornschuh feierte sein Comeback.
Nach der ersten Nacht im Mannschaftshotel ging es für unsere Kiezkicker bei strahlendem Sonnenschein und knackigen drei Grad Celsius um 10 Uhr auf den Trainingsplatz: KLICK! Aufgrund des Testspiels gegen den RSC Charleroi am Nachmittag hatten die Braun-Weißen nur ein dosiertes Programm auf der Uhr. Nach dem obligatorischen Warmmachen und einer Runde „Eckchen“ ging es vor allem um das Einüben von Standardsituationen. Bereits nach einer guten Stunde war die zweite Einheit des Trainingslagers beendet: KLICK!
Angreifer Dimitrios Diamantakos, der am Nachmittag gegen Charleroi aufgrund einer Testspielsperre zuschauen muss, Christopher Avevor (nach überstandenem Infekt) und Richard Neudecker (Aufbautraining nach Außenbandriss im Sprunggelenk) ließen die Standards aus und arbeiten mit unseren Athletiktrainern Janosch Emonts und Christoph Hainc individuell auf dem Rasen: KLICK! Gar nicht auf dem Grün zu finden waren die Keeper Svend Brodersen (Infekt) und Robin Himmelmann (Hüftprobleme). Das Duo arbeitete im Kraftraum an seiner Fitness.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen und der anschließenden Mittagspause trafen sich unsere Boys in Brown um 14 Uhr dann zur Besprechung vor dem ersten Testspiel des Trainingslagers gegen Charleroi. Nach einer guten Viertelstunde ging's dann zu Fuß rüber zum Trainingsplatz, wo um 15 Uhr die Partie gegen den Tabellenachten der ersten belgischen Liga angepfiffen wurde. Cheftrainer Markus Kauczinski entschied sich beim XL-Test (gespielt wurde über 2 x 60 Minuten) für ein 4-4-2, im Sturm begann Neuzugang Alex Meier neben Sami Allagui.
Die Kiezkicker hatten zu Beginn mehr vom Spiel und setzten das Standardtraining vom Vormittag direkt um. Eine Hereingabe von Marvin Knoll verlängerte Philipp Ziereis in die Maschen, der aufgerückte Innenverteidiger stand aber knapp im Abseits und so blieb es beim 0:0 (4.). Defensiv stand die Kauczinski-Elf so kompakt, dass die Belgier vorerst keine Lücke finden sollten. Auf der Gegenseite tauchte Meier nach sehenswertem Pass von Cenk Sahin hinter die RSC-Abwehrreihe alleine vor Penneteau auf, verpasste aber den Führungstreffer. Penneteau verhinderte mit einer starken Reaktion den perfekten Einstand von Meier (15.).
Unsere Jungs gegen den Ball mit einem Mix aus kompaktem Verteidigen kurz vor der Mittellinie und kontrolliertem Pressing in der gegnerischen Hälfte. Die nächste Torchance ließ aber etwas auf sich warten, dann zappelte der Ball aber im Netz! Knoll mit einem erneuten Freistoß aus dem Halbfeld, Florian Carstens stieg am höchsten, köpfte das Leder in Richtung zweiter Pfosten und da vollendete Meier in bester Torjägermanier aus kurzer Distanz zur Führung (26.)! Nach einer halben Stunde folgte dann eine Trinkpause, in der Kauczinski das erste Mal wechselte: Jeremy Dudziak ersetzte Christopher Buchtmann.
Unsere Kiezkicker anschließend mit blauen Leibchen, um sich optisch besser von den Belgiern abzuheben. Erst hatten sich Knoll und Co. gelbe Leibchen übergestreift, das passte dem gelb-gekleideten Schiedsrichtergespann aber nicht. Dann rollte der Ball wieder.: Der RSC erhöhte den Druck und schnürte die Kiezkicker mitunter in der eigenen Hälfte fest, Keeper Korbinian Müller blieb aber weiterhin nahezu beschäftigungslos. Auf der Gegenseite musste Penneteau seit der Trinkpause allerdings auch nicht groß eingreifen. Mit dem Pausenpfiff konnte sich Müller dann erstmals auszeichnen, er lenkte einen Schuss von Massimo Bruno über den Querbalken (60.+2), kurz darauf ertönte der Halbzeitpfiff.
Die Leibchen-Wechselspielchen gingen weiter. Zur zweiten Halbzeit liefen unsere Kiezkicker, bei denen nur Müller auf dem Platz blieb, Kauczinski wechselte alle Feldspieler aus, wieder ganz in braun auf. Die Belgier wiederum nun mit blauen Leibchen über ihren schwarz-weißen Trikots. Gerade einmal 30 Sekunden waren gespielt, da verpasste Mats Møller Dæhli das 2:0. Jan-Philipp Kalla mit einem langen Ball auf Jan-Marc Schneider, der legte quer zu Møller Dæhli, der aus acht Metern am zur Pause eingewechselten Remy Riou scheiterte (61.).
Weiter die Kiezkicker: Møller Dæhli legte rechts raus zu Luca Zander, dessen Flanke verlängerte Schneider per Bogenlampe in Richtung zweiter Pfosten. Da fehlte nicht viel zum zweiten Treffer (68.). Der folgte aber nur drei Minuten später, als Schneider das Leder nach vorherigem Zusammenspiel zwischen Møller Dæhli und Ersin Zehir aus 17 Metern im linken unteren Eck unterbrachte (71.).
Die Freude über die Zwei-Tore-Führung währte nur fünf Minuten, die Belgier verkürzten im Anschluss an eine Ecke auf 2:1. Müller hatte den Ball zunächst noch an den Querbalken lenken können, der Abpraller zappelte dann aber im Netz (75.). Im Gegenzug zog Møller Dæhli aus 16 Metern ab, das Leder strich nur knapp am linken Pfosten vorbei (76.). Bis zur Trinkpause nach 90 Minuten passierte nicht viel, es blieb beim 2:1.
Zurück zum Thema Leibchen. Diese wollten die Belgier für die letzten 30 Minuten eigentlich wieder ausziehen, nach kurzem Hin-und-her ging's für den RSC aber mit Leibchen weiter. Für das letzte Viertel des XL-Tests nahm Kauczinski zwei weitere Wechsel vor. Nachwuchskeeper Leon Schmidt stand nun für Müller zwischen den Pfosten, zudem kam Marc Hornschuh für Kalla. Natürlich ganz besonderer Moment für Hornschuh, der nach einer gefühlten Ewigkeit endlich sein Comeback feiern konnte.
Debütant Schmidt musste gleich mal sein Können zeigen, einen Schuss der Belgier aus halbrechter Position konnte er aber entschärfen (94.). Der RSC dann mit einem Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze, der Ball strich flach rechts an der Mauer vorbei. Schmidt war noch dran, das Leder aber drin – 2:2 (100.). Die Belgier drehten die Partien nur 180 Sekunden später dann sogar zu ihren Gunsten, plötzlich stand es 2:3, weil ein Distanzschuss unhaltbar für Schmidt im linkeren unteren Eck einschlug (103.). In den Schlussminuten erhöhten die Boys in Brown den Druck zwar noch mal, der Ausgleich sollte ihnen aber nicht mehr gelingen - nach 120 Minuten blieb es beim 2:3.
Nach dem Testspiel ging's für unsere Kiezkicker zurück ins Mannschaftshotel. Hier stand am Abend noch das gemeinsame Abendessen an.
_____
Aufstellung - 1. Halbzeit:
Müller - Park, Ziereis, Carstens, Buballa - Sahin, Buchtmann (31. Dudziak), Knoll, Sobota - Meier, Allagui
Aufstellung - 2. Halbzeit:
Müller (91. Schmidt) - Zander, Kalla (91. Hornschuh), Koglin (91. Avevor), Coordes (106. Avevor) - Miyaichi, Zehir, Flum, Møller Dæhli - Becker, Schneider
Tore: 1:0 Meier (26.), 2:0 Schneider (71.), 2:1 (75.), 2:2 (100.), 2:3 (103.)
_____
Heute Morgen hat sich Jan-Philipp Kalla unser Smartphone geschnappt und auf unserem Instagram-Account in der Story den zweiten Tag medial begleitet. Wie hat der 'Fußballgott' den Tag erlebt? Schaut es auf Eurem Handy nach!
(hb)
Fotos: Witters