FC St. Pauli

Für das FC St. Pauli-Museum nahmen Britta Hemker und Sönke Goldbeck aus dem Vorstand des Betreibervereins 1910 e.V. die Schale entgegen - und brachten sie direkt in „ihren“ Raum. „Das ist die aufwändigste Installation, die wir bislang als FCSP-Museum realisiert haben“, erklärt Sönke. „Der neue Raum ist Teil eines ganzen Projekts: Das Museum verändert sich. Allmählich möchten wir alle Räume auf dieses Niveau bringen.“

FCSP-Präsident Oke Göttlich (rechts) überreicht die Schale an Britta Hemker (links) und Sönke Goldbeck (Mitte) vom Vorstand des FC St. Pauli-Museums.

Der Ausstellungsbereich "Vom Abgrund bis zur Schale" führt vier Elemente zusammen: Die Meisterschale selbst - aber auch eine Großbildprojektion, eine Infowand mit weiteren historischen Ausstellungsstücken (vom Oddsetpokal bis zum Meisterschaftswimpel 2007) und viele hundert Fotos, die FCSP-Fans im Rahmen der Aktion 'Schick uns dein Aufstiegsfoto' eingesandt haben. Ergänzungen sind übrigens noch möglich! 

„Für uns als Museum war die Meisterschale so etwas wie ein 'positiver Schock'“, sagt Kuratoriumsleiter Christoph Nagel: „Als wir 2012 mit dem Museum begonnen haben, war einer der häufigsten Sprüche, die gegen das Museum gerichtet wurden: 'Was wollt Ihr denn da ausstellen - Ihr habt doch noch überhaupt nichts gewonnen?' Dagegen haben wir immer gesagt: 'Ohne Geschichte ist selbst ein Champions-League-Pokal nur eine große Vase'.“

Auch der Oddset-Pokal aus der Saison 2004/05, die Original-Loskugeln der Halbfinal-Auslosung im "Bokal" 2005/06 und der Regionalliga-Meisterschaftswimpel 2007 sind Teil der Ausstellung.

Und so wird denn auch die Meisterschale präsentiert: mit Geschichte. Die ist spannend. Und beginnt nicht erst 2023 oder 2024 - sondern 2003, mit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga und „Retter“-Shirts. Der Film von Christopher Radke, mit Celina Albertz, Thomas Glöy und Grafiker Stefan Biedermann Teil des Kuratoriumsteams, das mit Sönke und Christoph den Raum realisierte, spannt einen weiten Bogen - von Schlammschlachten im Oddsetpokal bis zu grandiosen, emotionalen Bildern vom Aufstiegsspiel gegen Osnabrück, vom Meisterschaftsgewinn gegen Wehen Wiesbaden und von der Meisterfeier. Mit den angestrahlten Original-Ausstellungsstücken verbindet er sich zu einer spannenden Installation. Die wiederum Teil der Dauerausstellung "KIEZBEBEN" ist - der Schalenraum ist im normalen Museums-Eintritt inbegriffen.

Im Schalenraum selbst und schon im Gang davor sind viele hundert Fotos aus der Aktion "Dein Aufstiegsfoto" zu sehen.

„Natürlich ist die Schale der größte Blickfang“, sagt Christoph. „Aber es lohnt sich, Zeit mitzubringen, sich hinzusetzen, Film, Text, Fotos und Ausstellungsstücke auf sich wirken zu lassen - und vielleicht auch in Ruhe die Schale zu umrunden.“ Poliert ist das gute Stück übrigens (noch) nicht: „Es war schlicht keine Zeit dafür“, lacht Christoph. „Aber wir haben uns aus kuratorischer Sicht auch gefragt: Muss das überhaupt sein? Denn so, wie es jetzt ist, ist wirklich jeder per Fingerabdruck 'drauf', der die Schale je in der Hand gehabt hat: Jeder Spieler, jedes Präsidiumsmitglied, jeder Fan. Ist doch auch eine schöne Vorstellung, oder?“

_____

Möchtest Du die Schale besuchen? Hier geht es zu den Museums-Öffnungszeiten! 

Möchtest Du das Museum unterstützen? Hier kannst Du Mitglied werden oder spenden: Mitglied werden | Spenden

Möchtest Du ein Aufstiegsfoto für die Ausstellung beisteuern? Hier geht es zur Aktion!

Text und Fotos: 1910 e.V.