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#Reingeluschert mit Etienne Amenyido: "Fußball ist Plan A und Plan B"

Colin aus dem Medienteam des FC St. Pauli "luschert" für Euch in den Alltag unseres Lieblingsvereins rein. Was geht neben den schweißtreibenden Trainingseinheiten und dem Ligabetrieb so bei unseren Kiezkickern und dem Team dahinter? Jetzt wird wieder #Reingeluschert - gerne auch mit einem Augenzwinkern. 

Locker, lässig und immer ein Lächeln im Gesicht. „Was geht? Alles gut?“, fragt mich Etienne Amenyido, während er mit einer gekonnten Bewegung den Arm um die Stuhllehne legt. Ich nicke und stelle die Gegenfrage. „Ja, ich fühle mich gut“, antwortet er. „Ich bin fit und fokussiert“, fügt er an, während sein etwas ernsterer Blick beim Aussprechen des Satzes dann von einem verschmitzten Grinsen abgelöst wird.

Tatsächlich macht „Eti“ einen sehr entspannten Eindruck und dass, obwohl der Start für unseren Sommer-Neuzugang unglücklicher nicht hätte laufen können. Stand der vom VfL Osnabrück verpflichtete Mittelstürmer beim ersten Testspiel in Hannover noch auf dem Platz, zog ihn eine Achillessehnen-Verletzung im Trainingslager vorerst aus dem Verkehr. Erst am 11. Spieltag feierte der togolesische Angreifer beim 4:0-Heimsieg gegen Hansa Rostock in der Schlussphase sein Zweitliga-Debüt im braun-weißen Trikot.

„Natürlich habe ich mir den Start hier anders vorgestellt und die Zeit in der Reha war auch nicht einfach“, erklärt der 23-Jährige und fügt an: „Es war aber auch nicht die erste Verletzung in meiner Karriere und von daher wusste ich, wie ich mental damit umzugehen habe und was auf mich zukommt. Solche Sachen sind vor allem Kopfsache.“

Wie wichtig die mentale Stärke, auch beim Fußball auf dem Platz ist, beschreiben die folgenden Statements wie „Fußball wird im Kopf entschieden“ oder „Fußball ist wie Schach nur ohne Würfel“ (Sorry, der flapsige Spruch musste sein), definitiv. Unserem Abwehrspieler Jakov Medić wurde durch die Profi-Erfahrung seines Onkels Dario Šimić (Ex-Profi vom AC Mailand) bereits in jungen Fußballer-Jahren die Wichtigkeit der mentalen Stärke nahegelegt. Auch im Hause Amenyido fällt der Apfel nicht weit vom Stamm.

„Meine Mutter hat immer gesagt, dass du was für deinen Kopf tun musst“, erklärt Eti. Meine Gedanken wirren sofort in Sudokus oder dergleichen, aber unser Angreifer lacht. „Das ist natürlich auch wichtig, aber nein, damit sind hauptsächlich positive Gedanken gemeint. Eben die mentale Stärke zu haben, dass man weitermacht, positiv bleibt und nicht aufgibt. Einen Plan B hatte ich nämlich nie. Fußball ist für mich Plan A und Plan B“, fügt der gebürtige Herforder an.

Plan A scheint aufzugehen und sein Können ließ Amenyido mit einem vielversprechenden 24-minütigen Einsatz beim Pokal-Erfolg bei Dynamo Dresden aufblitzen, wo er mit seiner Dynamik und Beweglichkeit für richtig viel Wirbel sorgte. Es folgte dann in Darmstadt der erste Startelfeinsatz über die vollen 90 Minuten. „Das Spiel schenken wir uns aber“, winkt Eti grinsend ab. Das würde ich auch sagen.

Neu ankommen, sich beweisen müssen, einleben in einer neuen Metropole – Dinge, die für unseren Sommer-Neuzugang vom VfL Osnabrück auch privat nach seinem Wechsel in die schöne Hansestadt auf ihn zukamen. „Die Jungs haben mir das Einleben sehr einfach gemacht. Ich würde schon sagen, dass ich auch privat hier angekommen bin. Meine Freundin und ich fühlen uns auch sehr wohl. Ehrlicherweise sind Osnabrück und Hamburg ja jetzt auch nicht so sehr weit auseinander“, lacht Eti.

Privat mag es der in der Jugend bei Borussia Dortmund ausgebildete Angreifer eher entspannt – auf dem Platz dafür ein echter „Malocher“, wie man im Ruhrgebiet sagen würde? Eti grinst. „In der Jugend beim BVB haben wir schon ordentlich weggebuttert, wenn es ums Gegenpressing ging, auch bei uns Angreifern war das wichtig. Da kann es schon sein, dass da in der Ausbildung etwas mehr auf die Körperlichkeit Wert gelegt wird. Auf dem Spielfeld und in meinem Spielstil habe ich da vielleicht was von mit übernommen.“

Apropos eigener Spielstil: Den beherrscht der Angreifer nicht nur mit dem Ball am Fuß, sondern auch mit dem in der Hand. „Ich begeistere mich sehr für Basketball und die NBA. Wenn die Spiele zu guten Zeiten zu sehen sind, dann schaue ich mir die sehr gerne an. In Osnabrück haben wir gerne mal in der Halle ein paar Körbe geworfen und ich habe mir auch die Spiele der Frauen angeschaut, find ich einfach super“, schwärmt Eti.

Wir hoffen natürlich, noch mehr vom Etienne-Spielstil, mit ganz viel Dynamik, Wirbel und „Malochen“ auf dem Fußballplatz zu sehen, gerne dann auch nach Spielende mit einem so breiten Grinsen.

 

(ch)

Fotos: FCSP / Witters

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