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Mehr als 20.000 Übersetzungen mit KI-Tool des FCSP für Einfache Sprache

Vor einem Jahr hat der FC St. Pauli sein KI-Tool für Einfache Sprache online gestellt. Mit der Anwendung können Texte schnell und einfach in leicht verständliche Sprache übersetzt werden. Mittlerweile wird das Tool auch von anderen Clubs und Initiativen genutzt, um Barrieren bei der Sprache abzubauen.

Der FC St. Pauli gab das KI-Tool bereits kurz nach dem Start für alle Interessierte frei. Seitdem nutzen neben dem FC St. Pauli auch Schulen, Museen, Betreuungsreinrichtungen, Werkstätten, Refugee-Hilfe-Organisationen, Verbände und andere Sportvereine diese Anwednung, um ihre Kommunikation barrierefreier zu gestalten.

In den vergangenen zwölf Monaten wurden mit dem KI-Tool bereits mehr als 20.000 Texte übersetzt, die Zahl der Nutzer*innen liegt bei über 1.100.

Kostenlos und schnell


Das KI-Tool des FC St. Pauli ist kostenlos und funktioniert nicht nur für Fußballtexte, sondern eignet sich auch für viele andere Bereiche. Damit werden Texte barrierefrei zugänglich, die sonst wahrscheinlich gar nicht oder nur zu hohen Kosten in Leichte Sprache übersetzt werden könnten. 
Das KI-Tool soll aber nicht die Arbeit von Leichte-Sprache-Büros ersetzen, sondern vielmehr eine Ergänzung darstellen. Ein großer Vorteil dabei ist die Schnelligkeit und Einfachheit der Übersetzung. So können auch kurzfristige Projekte zeitnah umgesetzt werden.

Ehrenamtliche Unterstützung 


Neben dem KI-Tool bietet der FC St. Pauli auch weiterhin Beiträge, die von ehrenamtlichen Helfer*innen in Leichte Sprache übersetzt werden. Pro Woche wird ein Text von Ehrenamtlichen übersetzt und gemeinsam mit der Zielgruppe geprüft und angepasst. 
Die Übersetzungen durch ehrenamtliche Helfer*innen und die professionelle Übersetzung der eigenen Homepage waren auch die Voraussetzung für die Erstellung des KI-Tools. Nur durch die vielen bereits vorhandenen Texte konnte die hohe Funktionalität des Tools erreicht werden. 

Unverständliche Sprache ist die größte Barriere“


Sonja Steinbach
, Referentin für Partizipation, Sozialpsychiatrie, Sucht, Aidshilfen bei der Organisation Der Paritätische Schleswig-Holstein betont die Bedeutung von möglichst barrierefreier Sprache: „Viele
denken beim Thema ‚Barrierefreiheit‘ an hohe Bordsteinkanten oder fehlende Aufzüge. Tatsächlich ist unverständliche Sprache die größte Barriere – sie ist ausgrenzend und verhindert Teilhabe sehr vieler Menschen. Darum leistet die KI von St. Pauli einen sehr wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Das Tool ist intuitiv einfach zu bedienen und da es kostenlos ist, ist es für alle nutzbar.“

Henry Büto, Geschäftsführung der „Bastille“, einer Betreuungseinrichtung für Menschen mit Lernschwierigkeiten in Berlin, lobt das Tool ebenfalls als sehr hilfreich: „Wir möchten unbedingt damit weiterarbeiten.“

 

(rs)

Fotos: FC St. Pauli

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