Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma
Montag, 05. August 2024, 17:30 Uhr
Anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktages für Sinti und Roma haben sich am Freitag (2.8.) mehr als 100 Teilnehmer*innen an der Gedenkstätte Hannoverscher Bahnhof im Lohsepark versammelt.
Die Gedenkveranstaltung wurde in Zusammenarbeit vom FC St. Pauli, Fanräume, Fanladen St. Pauli und Landesverein der Sinti in Hamburg organisiert.
Neben der Kranzniederlegung am Denkmal Hannoverscher Bahnhof gab es Redebeiträge von der Rom und Cinti Union sowie vom Landesverein der Sinti in Hamburg.
In ihrem Grußwort verdeutlichte Viola Horváthová von der Rom und Cinti Union eindringlich die Wichtigkeit dieses Gedenktages. In ihrer Rede thematisierte sie die noch immer bestehende Angst, die die Minderheit auch in der heutigen Zeit durchleben muss. Ergänzt wurde dies durch Texte von Zeitzeugen, die das Grauen der NS-Verbrechen spürbar machten. Daher ist es auch heute unerlässlich, dass sich jede*r Einzelne gegen die Diskriminierung der Minderheit einsetzt.
Anschließend ergänzte Arnold Weiß vom Landesverein der Sinti in Hamburg den vorherigen Redebeitrag mit bewegenden Worten. Er beschrieb die Deportationen vom Hannoverschen Bahnhof im Mai 1940, schilderte die schrecklichen Ereignisse dieser Zeit und erläuterte den Hintergrund zum 2. August 1944. Auch Arnold Weiß betonte eindringlich, dass antiziganistische Diskriminierung selbst 80 Jahre nach den Verbrechen noch immer alltäglich ist. Gerade deshalb ist dieser Gedenktag von besonderer Bedeutung.
Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung begaben sich die Teilnehmer*innen zu den Gedenktafeln mit den Namen der Deportierten und Ermordeten, um dort Kränze und Blumen niederzulegen und der Opfer mit einer Schweigeminute zu gedenken.
(nc)
Fotos: FC St. Pauli