Olaf Janßen: "Uns erwartet kein normaler Aufsteiger"
Freitag, 17. November 2017, 15:30 Uhr
Die Länderspielpause ist vorbei, die vergangenen Spiele gegen Union und Odense BK sind analysiert und endlich steht wieder ein Heimspiel vor der Tür! Am Sonntag (19.11., 13:30 Uhr) ist der SSV Jahn Regensburg am Millerntor zu Gast. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel äußerte sich Olaf Janßen unter anderem zur Personalsituation bei den Boys in Brown und den Stärken des Aufsteigers.
„Die Krankenliste ist ordentlich zusammengeschrumpft, sodass nur noch unsere drei Langzeitverletzten fehlen“, eröffnete der Trainer mit einer erfreulichen Nachricht. Ryo Miyaichi kehrt am Montag (20.11.) nach Hamburg zurück und setzt sein Rehatraining fort. Auch bei Philipp Ziereis und Marc Hornschuh gab es Neues zu berichten. „Ziere unterzog sich letzte Woche noch einer Operation an den Mandeln und der Nasenscheidewand. Die Ärzte haben uns bestärkt, dass das genau der richtige Schritt gegen die chronischen Entzündungen war. Auch er kann dann bald das Rehaprogramm wiederaufnehmen. Bei Horni müssen wir uns noch in Geduld üben. Er braucht sicher noch, bis er wieder belastbar ist. Es bessert sich, aber da wollen wir keine genauere Prognose abgeben.“
Alle anderen Kiezkicker sind wieder an Bord und einsatzbereit. Mit Richard Neudecker, Brian Koglin, Jan-Marc Schneider, Svend Brodersen und Joel Keller werden am Freitagabend (17.11.) fünf Spieler bei der U23 gegen Eintracht Braunschweig II zum Einsatz kommen. „Besonders für Richy freut es mich, dass er Spielpraxis sammeln kann“, so Janßen zu seiner Entscheidung.
Personell habe die Länderspielpause den Kiezkickern generell gutgetan. Die von Verletzungen zurückgekehrten Aziz Bouhaddouz und Cenk Sahin seien allerdings genauso wie der unter der Woche erkrankte Maurice Litka und der von der norwegischen Nationalelf zurückgekommene Mats Møller Dæhli noch nicht ganz bei 100 Prozent. „Sie geben uns aber Optionen und können uns helfen. Wir werden gegen diesen Gegner aber die volle Energie brauchen, die die Jungs auf keinen Fall über die vollen 90 Minuten auf den Platz bringen können. Da muss ich mir natürlich überlegen, wie und wann ich wechsle. Solche Gedanken macht sich ein Trainer viel lieber als die der letzten Wochen, wo sich der Kader noch von selbst ergeben hatte.“
Der kommende Gegner aus der Oberpfalz hat aus den letzten zwei Begegnungen gegen Fürth und Kaiserslautern sechs Punkte geholt. „Uns erwartet kein Spiel gegen einen normalen Aufsteiger, weil die Mannschaft alles andere macht, als sich hinten reinzustellen“, wusste der Coach der Kiezkicker die Mannschaft einzuordnen. „Sie haben mit Achim Beierlorzer bewusst einen Trainer ausgesucht, der viele Jahre in Leipzig gearbeitet hat und das sieht man der Mannschaft an. Sie spielen ein ständiges Gegenpressing und versuchen den Ball immer wieder sofort vertikal zu spielen. Das wird am Sonntag kein Ballgeschiebe, sondern ein Spiel mit hohem Risiko und vielen Umschaltaktionen, dazu müssen wir die passende Strategie wählen“, gab Janßen einen groben Ausblick auf die taktische Ausrichtung seiner Mannschaft.
Eine mögliche Variante könnte sein, das hohe Pressen des Gegners zu erwidern. Janßen erklärte worauf es ankommen wird: „Der entscheidende Faktor ist das Erarbeiten von Chancen. Da sind wir auf einem sehr guten Weg, nun geht es natürlich um die Verwertung. Wir haben zuletzt versucht, noch früher anzugreifen und den Gegner unter Druck zu setzen, um Ballgewinne zu erzwingen.“ Abschließend auf die Zweikampfstärke und die vielen gelben Karten des Aufsteigers angesprochen, erwiderte der Cheftrainer: „Ich sehe nicht, dass wir Probleme haben oder die Zweikämpfe nicht annehmen. Eine Gelbe Karte ist kein positives Zeichen, sondern ein Zeichen dafür, dass man es nicht mehr mit legalen Mitteln hinkriegt. Das brauchen wir nicht in unserem Spiel.“