„Der Punkt kann am Ende Gold wert sein“
Sonntag, 27. April 2025, 20:40 Uhr
Nach dem torlosen Remis beim SV Werder Bremen konnten unsere Kiezkicker mit der Leistung nicht zufrieden sein, sie konnten das vor der Pause gezeigte Level nicht mehr halten. Dennoch nahmen sie am Ende einen Punkt mit nach Hamburg, worüber sie sich freuten.
Cheftrainer Alexander Blessin: „In der ersten Halbzeit haben wir vieles richtig gemacht - sowohl mit als auch gegen den Ball. Wir haben immer wieder die richtige Höhe gefunden, waren aggressiv und ekelhaft in den Zweikämpfen. Mit Ball haben wir die Halbräume gut besetzt und haben da auch reingespielt. Uns hat im letzten Drittel die Klarheit gefehlt. Wir hätten bei der tiefstehenden Sonne das eine oder andere Mal auch abschließen können, dann wäre es gefährlich geworden. In der zweiten Hälfte mussten wir schon ein bisschen leiden. Wir haben es verpasst, die richtige Höhe zu finden. Bremen hat die Qualität und hat die Räume immer wieder gut besetzt. Wir hatten dann einige Male Probleme, wenn sie mit Tempodribbling auf unsere Kette gelaufen sind. Wir haben es aber überstanden. Man kann noch mal diskutieren, ob es einen Elfmeter hätte geben müssen. Da hätte man noch mal einen Blick drauf werfen können. Letzten Endes sind nach einer guten ersten und schwächeren zweiten Halbzeit zufrieden. Der Punkt kann am Ende Gold wert sein.“
Eric Smith: „In der ersten Halbzeit haben wir viel investiert und waren oft in guten Positionen, wir konnten die Angriffe aber nicht mit einem Abschluss beenden. Wir haben uns im Laufe der Saison weiterentwickelt und hatten heute wieder einen Torwart, der uns vor einer Niederlage bewahrt hat. Sie hatten gute Chancen und wir in ein paar Szenen auch Glück, aber das musst du dir auch erarbeiten. Bremen kann noch die Champions League erreichen und wir wollen in der Liga bleiben - da ist ein Punkt in der Fremde nicht verkehrt.“
Nikola Vasilj: „Wir haben heute zwei Gesichter gezeigt. Ich hatte in der ersten Hälfte gar nichts zu tun, in der zweiten Hälfte dann deutlich mehr. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Nach der Pause hatten wir zu viele einfache Ballverluste und hätten es gegen den Ball besser machen können. Der Abstand zwischen den Ketten war zu groß, das hat Bremen dann gut genutzt. Der Punkt kann noch sehr wichtig für uns werden.“
Hauke Wahl: „Wir können mit dem Punkt zufrieden sein. Aufgrund der zweiten Hälfte war heute auch nicht mehr drin. Wir hatten zu viele leichte Ballverluste und wir waren nicht mehr kompakt genug. Bremen ist dann auch eine Mannschaft, die richtig gut Fußball spielt. Wir hatten in ein, zwei Situationen Glück, im Laufe der Saison hatten wir aber oft genug auch Pech. In der Hinrunde hätten wir solch ein Spiel noch verloren und so ist ein weiterer Schritt in unserer Entwicklung, dass wir das Spiel nicht verlieren.“
Philipp Treu: „Aufgrund der schlechten Leistung nach der Pause können wir mit dem Punkt zufrieden sein, der kann in unserer Situation am Ende auch Gold wert sein. Bremen hatte einen super Lauf, gerade in der zweiten Hälfte hat man ihre guten Abläufe gesehen. Die Bremer haben viel rotiert, da waren unsere Absprachen nicht optimal. Zudem hatten wir die Intensität bei den zweiten Bällen nicht mehr. Wir sind etwas geschwommen, haben aber gut dagegengehalten und nehmen den Punkt.“
David Nemeth: „Wir mussten die letzten 20, 25 Minuten überstehen. Bremen hat noch mal schnelle Spieler reingebracht haben, die immer gefährlich sind, wenn man im Eins-gegen-Eins spielt. Bremen hat am Ende alles reingehauen und wir alles dagegengesetzt, was wir hatten. Das haben wir gut gemacht.“
Noah Weißhaupt: „Es war ein sehr gutes Spiel von uns in der ersten Halbzeit. Wir hatten gut Tiefenläufe, allerdings hat der letzte Pass gefehlt. Nach der Pause hatten wir dann einen Leistungsabfall, da haben vielleicht auch die Körner gefehlt, nachdem wir vor der Pause viel Energie auf dem Platz gelassen haben.“
Carlo Boukhalfa: „In der ersten Hälfte war unsere Leistung gut, im zweiten Durchgang hat Bremen es dann besser gemacht. Sie haben die Räume gut genutzt. Wenn die Kräfte ein bisschen schwinden, zeigt sich die Qualität beim Gegner. Wir haben aber trotzdem gut verteidigt, deshalb geht das 0:0 auch in Ordnung. Man hat am Wochenende gesehen, dass die Konkurrenz auch punktet. Unser Job ist noch nicht erledigt, wir dürfen nicht nachlassen. Gegen Stuttgart werden wir wieder Vollgas geben, um unserem Ziel näherzukommen.“
Ole Werner (Cheftrainer SV Werder Bremen): „Wenn ein Trainer mit einer Halbzeit mehr und mit der anderen weniger zufrieden ist, da geht es dem anderen Trainer genauso, aber umgekehrt. Wir waren in der ersten Halbzeit zu unklar beim Anlaufen und Nachschieben. Sowohl beim Timing als auch bei der Aggressivität haben wir es nicht so gut gemacht, wie du es gegen St. Pauli machen musst. Wir haben nicht ins Spiel gefunden und hatten mit Ball keine Lösungen. Wir haben schon vor der Pause Anpassungen vorgenommen, aber erst in der zweiten Hälfte ist es uns dann richtig gut gelungen. Mit der Leistung nach der Pause bin ich überwiegend zufrieden, weil wir defensiv nur noch wenig Probleme hatten. In der Offensive hatten wir nicht viele Chancen, was gegen St. Pauli auch nicht zu erwarten war. Wir sind in die Situationen gekommen, in die wir von Anfang an kommen wollen. Wenn dir eine Mannschaft nicht viele Möglichkeiten ermöglicht, dann musst du eine davon nutzen, um als Sieger vom Platz zu gehen. In einem chancenarmen Spiel hatten wir die besseren Möglichkeiten und haben sie leider nicht genutzt. Wir nehmen den einen Punkt mit. Wer weiß, wofür der noch gut sein wird.“
Marco Friedl (SV Werder Bremen): „Wir haben in der ersten Halbzeit ein schlechtes Spiel gemacht. Nach dem Seitenwechsel war es besser, da ging's dann in nur eine Richtung. Wir wussten, dass St. Pauli hinten gut steht und wir wenig Chancen bekommen. Die musst du dann nutzen. Es ist ein verdientes Unentschieden, unterm Strich ist der Punkt zu wenig für uns. Beim Duell mit Elias Saad macht er es geschickt und ich treffe ihn. Wenn es einen Elfmeter gibt, kann ich mich nicht beschweren. In dem Fall hatten wir Glück und St. Pauli Pech.“
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters