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„Nach der Führung musst du das Ding eigentlich über die Zeit bringen“

Nach vier Siegen in Folge mussten sich unsere Kiezkicker in Paderborn mit einem 2:2 zufriedengeben. Nach schwacher erster Halbzeit hatte die nach der Pause stark aufspielende Hürzeler-Elf den fünften Sieg vor Augen. Hier die Reaktionen zum Spiel.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen. Wir hatten erst nach 30 Minuten unseren ersten gefährlichen Angriff. Paderborn hat uns mit der kompakten Spielweise nicht überrascht. Sie haben auf unsere Fehler gelauert und die haben wir leider zu häufig gemacht. Wir waren nicht klar in den Abläufen und in der Positionierung. Das müssen wir aufarbeiten. Der Sonntagsschuss von Muslija hat Paderborn in die Karten gespielt.In der Halbzeit haben wir gesagt, dass wir noch klarer und konsequenter Fußball wollen. Es war dann eine der besten Halbzeiten, die wir bislang gespielt haben. Wir haben sehr dominant gespielt, hatten viele Torchancen und gehen völlig verdient in Führung. Dann kommt Conteh mit viel Tempo rein. Da haben wir einen einfachem Ballverlust und verteidigen es dann nicht gut weg. So steht es 2:2 und am Ende kann Paderborn fast noch den Lucky-Punch machen. Mit der Leistung in der zweiten Hälfte bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis so semi. Auf der Reaktion nach der Pause können wir aufbauen. Wir müssen Lösungen gegen tiefstehende Gegner finden und im Gegenpressing besser sein. Wir haben definitiv noch Punkte, an denen wir arbeiten werden.“

Jackson Irvine: „Es war ein wildes Spiel, das mit einem unglaublichen Tor für Paderborn begonnen hat. Die erste Halbzeit war von sehr viel Taktik geprägt. Nach dem Seitenwechsel haben wir dann mit mehr Intensität und Qualität gespielt. Wir waren in allem, was wir gemacht haben, sicherer. Weil wir dann zehn Minuten vor dem Ende mit 2:1 in Führung gehen, sind wir schon ein bisschen enttäuscht, das Spiel nicht gewonnen zu haben. Da müssen wir noch cleverer sein, mehr zweite Bälle gewinnen und einem so schnellen Spieler wie Conteh nicht so viel Platz lassen. Wir müssen auch heute wieder aus dem Spiel lernen. Die erste Hälfte hätte deutlich besser sein können von uns, mit der zweiten Halbzeit können wir aber sehr zufrieden sein. Da haben wir gezeigt, welch starke Mannschaft wir sind. Wir nehmen heute diesen einen Punkt gegen einen sehr starken Gegner mit. Mit Blick auf das komplette Spiel ist es ein faires Ergebnis.“

Marcel Hartel: „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht die klare Lösungen nach vorne gefunden. Wir haben es nicht geschafft, den freien Sechser zu finden und haben vermehrt längere Bälle gespielt. Wir haben in der Kabine ein paar Sachen angesprochen, kommen dann raus und haben das Spiel unter Kontrolle. Wir haben unsere Chancen und gehen dann auch in Führung. Nach der Führung musst du das Ding eigentlich über die Zeit bringen. Wir hatten heute einfache Ballverluste und haben Paderborn wie beim 2:2 die Möglichkeit gegeben zu kontern. Bei Muslijas Tor stand ich genau hinter ihm. Ich dachte angesichts der Flugbahn zunächst, dass der Ball vorbeigeht. Auf einmal drehte er sich nach rechts. Er trifft den Ball einfach überragend. Niko soll draußen stehen und mit uns spielen. So was passiert.“

Hauke Wahl: „Es war ungewohnt, hinten zu liegen. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass wir hektisch oder nervös geworden sind. Wir haben weiter unser Spiel gespielt und eine gute Reaktion gezeigt.“

Johannes Eggestein: „Wir hatten zu Beginn des Spiels ein paar Probleme und haben nicht so die Lösungen gefunden. Paderborn hat die Mitte gut zugemacht. Nach dem Rückstand wurde es besser, auch weil wir umgestellt haben. Nach der Pause waren wir dann die klar bessere Mannschaft. Wir haben umgestellt und mehr über die Außen gespielt. So konnten wir immer wieder gute Aktionen und Standards generieren. So entsteht ja auch mein Tor zum 1:1. Wir gehen dann auch verdient auch in Führung. Das 2:2 ist dann ärgerlich, es geht unterm Strich aber in Ordnung.“

Lukas Kwasniok (Cheftrainer Paderborn): „Wir wollten mit einer kompakten Art und Weise gegen spielstärkste und dominanteste Mannschaft der zweiten Liga dagegenhalten. Das ist zu Beginn sehr gut aufgegangen. Nach dem Traumtor von Muslija wurden wir etwas passiver. Da hat mich geärgert, dass wir nach Ballgewinnen schlampig waren. Wir hatten neben der Chance von Muslija noch drei, vier weitere Kontersituationen, wo wir zum Torabschluss kommen müssen. St. Pauli vom Anstoß weg dann eine Hundertprozentige, bei einer Standardvariante lassen wir uns dann zu einfach wegblocken und auf einmal steht es 1:1. Das war zu dem Zeitpunkt auch schon verdient. Danach waren wir ein bisschen wie das Kaninchen vor der Schlange. Es ging dann nur darum zu verteidigen. Wir wurden immer mehr in die Defensive gedrückt. Wir hatten dann die größte Chance durch Bilbija, den Vasilj überragend hält. Nach dem 2:1 für St. Pauli hatte ich das Gefühl, dass im Stadion die Hoffnung auf einen Punkt oder Sieg flöten gegangen ist. Es geht immer weiter und wir haben eine breite Bank. Mit dem Mut der Verzweiflung haben wir umgestellt und machen dank der Geschwindigkeit von Conteh dann das 2:2. Unter Strich vielleicht etwas glücklich, die Mannschaft hat es sich aber auch erarbeitet. Es wäre dann zu viel des Guten gewesen, wenn wir mit dem Lucky-Punch hinten raus als Sieger vom Platz gegangen wären.“

 

(ch/hb)

Fotos: Witters

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