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„Wir mussten eine Reaktion zeigen und das haben wir auch getan“

Gegen Hertha BSC lieferten unsere Boys in Brown eine überzeugende Leistung ab, die am Ende zu drei verdienten Punkten führte. Nach dem Spiel blickten unsere Jungs sehr zufrieden auf die 90 Minuten gegen die Berliner zurück.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Das entscheidende Wort war heute Handlungsschnelligkeit. Es ging darum, dass wir eine gute Positionierung und enge Abstände zueinander schaffen, damit man gut im Gegenpressing ist. Das ist uns heute speziell in der ersten Halbzeit sehr gut gelungen. Da waren wir sehr dominant, weil wir es immer wieder geschafft haben, einen neuen Angriff zu starten. Wenn der Gegner noch unstruktiert ist, kommst du in die Schnittstellen. Wir hatten eine sehr gute defensive Stabilität, haben so gut wie gar nichts zugelassen und führen dann auch verdient mit 2:0. Wir kommen gar nicht schlecht aus der Kabine raus und haben durch Elias Saad und Manolis Saliakas zwei gute Abschlüsse. Wir wussten, dass Hertha deutlich offensiver kommen wird und das sind sie dann auch. Sie haben immer die Fähigkeit, ein Tor zu erzielen, weil sie enormen Speed haben und gut umschalten können. Im Großen und Ganzen hatten wir, wenn auch etwas weniger in der zweiten Halbzeit, eine gute defensive Stabilität. So haben wir es geschafft, zu Null zu spielen. Das wird auch immer unsere Basis bleiben. Wir haben es wieder geschafft, zurück zu unserer Identität und zurück zu den Basics zu kommen. Mit den ersten 60 Minuten heute bin ich sehr zufrieden, den Rest werden wir noch aufarbeiten.“

Marcel Hartel: „Wir haben eine top erste Halbzeit gespielt und eine gute zweite Hälfte. Großer Respekt an die Mannschaft! Wir wollten nach letzter Woche definitiv ein anderes Gesicht zeigen und wieder zu den Basics zurückkommen, die uns die gesamte Saison über stark gemacht haben. Das hat heute in allen Belangen gut funktioniert. Wir spielen zu Null und fahren die drei Punkte verdient ein. Wir wollten nach der Pause eigentlich genauso weiterspielen, die Berliner haben aber umgestellt und das Zentrum mit drei Spielern besetzt. So konnten sie uns ein bisschen reindrücken. Wir konnten die Null aber halten und das Spiel gewinnen. Dass wir jetzt zehn Punkte Vorsprung haben, fühlt sich gut an.“

Jackson Irvine: „Wir waren besonders im ersten Durchgang sehr dominant und haben Hertha absolut nichts angeboten. Wir haben gut mit dem Ball agiert, gut gegen den Ball gepresst und sie so zu langen Bällen gezwungen. Wir haben das Spiel kontrolliert. Insbesondere in Anbetracht der personellen Lage mit den Verletzungen war es eine sehr gute Leistung. Nach dem Schalke-Spiel war uns klar: Wir mussten eine Reaktion zeigen und das haben wir auch getan. Wir waren hungrig in den Zweikämpfen. Die Defensive und das kollektive Verlangen, den Ball vom Tor fernzuhalten, hat uns stark gemacht. Dahin wollten wir zurück und das haben wir geschafft. Alle haben an einem Strang gezogen. In Nürnberg müssen wir gelbgesperrt auf Manos verzichten. Aber wir haben Möglichkeiten, ihn während seiner Zwangspause zu ersetzen. Wir werden auch diese Partie analysieren, denn wir sind ein prozessorientiertes Team und haben das "Big Picture" im Blick. Wir wollen immer besser werden."

Hauke Wahl: „Es war sehr schön. Wir hatten nach gefühlt zehn Sekunden den ersten Eckball und das Gefühl, dass es heute vielleicht ein bisschen einfacher ist als in den letzten Wochen. Wir haben es gut gemacht. Hertha hat kaum Lösungen gefunden, gegen uns zu pressen. In der zweiten Hälfte haben wir es reifer gespielt als noch in den letzten Spielen. Wir sind ruhig geblieben und haben Nadelstiche gesetzt. Es war insgesamt ein sehr verdienter Sieg. Wir haben heute wieder die Basics gebracht, die wir in den letzten Wochen nicht gebracht haben. Wir haben gemerkt, dass es läuft und wir nur zugreifen müssen. Die Defensive - und damit meine ich alle elf Spieler, die auf dem Platz standen - hat dafür gesorgt, dass wir das Spiel gewonnen haben.“

Adam Dźwigała: „Wir haben das Spiel verdient gewonnen, weil wir vor allem in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt haben. Generell waren wir richtig gut auf das Spiel vorbereitet. Genau das, was wir erwartet haben, ist auch eingetreten. Hertha hat nach der Pause umgestellt, sodass wir nicht mehr so viele Räume bekommen haben. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich erstmals in dieser Saison auch am Millerntor in der Startelf gestanden habe. Auch deshalb hat es sich heute sehr gut angefühlt. Man arbeitet lange dafür und gibt immer sein Bestes. Als Verteidiger freue ich mich natürlich auch, dass wir zu Null gespielt haben.“

Johannes Eggestein: „Wir waren gerade in der ersten Halbzeit sehr dominant. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas an Dominanz verloren, auch weil Hertha mehr Druck gemacht hat. Wir haben aber kaum Chancen zugelassen und auch deswegen haben wir absolut verdient gewonnen. In der langen Trainingswoche konnten wir viele Inhalte reinpacken und viel an uns arbeiten. Für uns war wichtig, dass wir die Intensität zurückbekommen - gerade auch im Anlaufen. Nach zwei Spielen mit zuletzt je drei Gegentoren war ein Ansatz, auch wieder zu Null zu spielen. Das ist uns heute auch gelungen und das war auch das Wichtigste. Wir haben die individuelle Klasse, vorne immer ein Tor zu schießen.“

Pál Dárdai (Cheftrainer Hertha BSC): „Erstmal gratuliere ich St. Pauli zum verdienten Sieg. St. Pauli hat gespielt, wie wir sie erwartet haben. Fabian hat sein Team aber sehr gut eingestellt und so war es sehr schwer für uns hier. Wir haben uns mit dem Plan, mit einer aggressiven Zweikampfführung nach vorne zu verteidigen, vorbereitet. Wir kassieren zwei Tore, wo man das Bein dazwischenhalten muss und sich nicht wegdrehen darf. In der Saison reagieren wir nach Standardsituationen viel zu spät und bekommen immer wieder Gegentore. Es waren viele Tore, die schmerzhaft waren. Nach der ersten Halbzeit liegen wir verdient mit 0:2 hinten, es hätte auch 0:3 stehen können. Da hatten wir nicht einen richtigen Torschuss. Nach der Pause haben wir viel geändert. Der letzte Pass ist aber nicht gekommen und so hatten wir keine echten Torchancen. Deshalb war St. Paulis Sieg auch verdient.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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