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„Es war einer dieser Tage, wo der Ball einfach nicht reingehen will“

Es hat zum dritten Mal in Folge nicht für drei Punkte gereicht, wie schon die Spiele gegen Düsseldorf und Fürth endete auch das Heimspiel gegen Magdeburg torlos. Nach dem Spiel waren sich alle Kiezkicker einig, dass es in diesem Spiel nur einen Sieger hätte geben müssen, lediglich das Tor wollte einfach nicht fallen.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Ich betrachte das Spiel aus zwei Perspektiven. Zum einen habe ich gesehen, was wir für Schritte nach vorne gemacht haben. Vor allem mit Blick auf die Lösungen mit dem Ball gegen einen Gegner, der übers komplette Feld im Mann-gegen-Mann gespielt hat. Wir hatten mit Andreas Albers einen Zielspieler, der genau das getan hat, warum wir ihn geholt haben. Er hat Bälle festgemacht und weitergeleitet und war zudem selbst präsent in der Box. Die Mischung, mal rauszuspielen, mal aber auch lang zu spielen, haben wir phasenweise sehr gut umgesetzt. In der zweiten Hälfte haben wir mit dem Ball sehr gut Lösungen gefunden und haben viel Druck erzeugt. Wir konnten immer wieder einen freien Spieler finden. Leider ist es nicht zum Torerfolg gekommen. Das ist manchmal so, wir werden weitermachen. Bei der zweiten Perspektive geht es um die defensive Stabilität. Das haben wir heute wieder sehr, sehr gut gemacht und vor der Pause nicht einen Torschuss zugelassen. Wir gehen in der zweiten Hälfte natürlich auf das 1:0 und lassen auch mal Räume offen. Die Mannschaft war aber sehr diszipliniert und hat kompakt verteidigt. Das wird immer die Basis bleiben. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit der Leistung. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen.“

Sportchef Andreas Bornemann: „Es war ein von uns hochüberlegen geführtes Spiel. Wir hatten heute sehr viele Chancen, die für zwei oder drei Spiele reichen. Heute standen genügend Spieler auf dem Platz, die in der Vorsaison auch wichtige Tore erzielt haben. Wir müssen zusehen, dass wir den berühmten Bock umstoßen. Uns ist klar, dass Tore wichtig sind. Die Basis ist bei uns immer eine klare Spielidee verbunden mit einer guten sowie in der Defensive kompakten Spielweise. Es geht darum, in der Art und Weise zu versuchen, uns Abschlüsse zu erarbeiten und so ein Spiel wie heute auch mal für uns zu ziehen. Dann kommt auch wieder mehr Leichtigkeit in die Köpfe und Füße.“

Eric Smith: „Es war einer dieser Tage, wo der Ball einfach nicht reingehen will. Viele Schüsse gingen genau auf den Torwart und nicht platziert in die Ecken. Wir müssen es dem Torhüter noch schwerer machen. Gerade nach der Pause haben wir so gespielt, wie wir uns das vorstellen. Unterm Stich haben wir wieder zu Null gespielt, was in dieser Liga immer wichtig ist. Wenn uns wieder ein Tor gelingt, dann halten wir hinten hoffentlich auch wieder die Null und dann holen wir auch drei Punkte. Wir geben alles, um jeden Tag besser zu werden und wollen den nächsten Schritt gehen, indem wir vor dem Tor noch kaltschnäuziger werden. Wir haben auf allen Positionen die Qualität. Wir werden weiter daran arbeiten und dann wird der Tag schon kommen, dass wir drei Punkte holen.“

Hauke Wahl: „Wir sollten darauf aufbauen, dass wir heute zu so vielen Chancen gekommen sind. Das war letzte Woche in Fürth ein Problem und auch gegen Düsseldorf lediglich okay, aber nicht super. Wir müssen so weitermachen und dürfen jetzt nichts über Haufen werfen. Wir haben heute gerade in der zweiten Hälfte sehr dominant gespielt und haben uns viele Chancen erarbeitet. Nach dem Seitenwechsel haben wir hoch gepresst, intensiv gespielt und den Gegner so früh zu Fehlern gezwungen. Aus der Ketchup-Flasche muss erst einmal ein Tropfen rauskommen und dann läuft es. Uns fehlt einfach ein Tor.“

Jackson Irvine: „Unsere Leistungen verdienen mehr. Ich kann uns daher keinen Vorwurf machen. Alle gehen ans Limit. Aber es fehlt das letzte Puzzleteil. Wir haben die Qualität in unseren Reihen. Und die Tore werden fallen. Da bin ich ich mir sicher. Wenn wir so weitermachen und weiter an uns glauben. Magdeburg hat früh in der Saison bewiesen, was sie für eine gute Mannschaft sind, insbesondere im letzten Drittel. Mit etwas Pech nutzen sie ihre eine ihrer wenigen Chancen und wir verlieren die Partie. So ist Fußball auch manchmal. Für uns geht es darum, endlich den Ball über die Linie zu bekommen und dadurch den Knoten zum Platzen zu bringen. Wir glauben an unsere Stärken und den Prozess. Wir haben in den vergangenen neun Monaten konstant gute Leistungen gezeigt und auch heute das Spiel dominiert. Ich kann die spürbare Frustration verstehen. Alle geben alles. Auf dem Platz. Auf den Tribünen. Es ist zu sehen, wie hart wir bis zur letzten Minute arbeiten und versuchen, das Spiel zu gewinnen. Wir haben jetzt nur eine kurze Pause, können regenerieren und sind am Freitag dann in Braunschweig gefordert. Da haben wir eine neue Chance, es richtigzustellen. Ich habe zu den Jungs gesagt, sie müssen die Energie hochhalten und mitnehmen. Sie sollen enttäuscht sein. Wir hätten gewinnen müssen. Aber es geht weiter und wir werden so weitermachen. Wir brauchen keinen Stürmer, wir brauchen ein Tor. Ich brauche ein Tor. Wir machen alles richtig. Der Glaube ist da. Und ich weiß einfach, dass der Treffer fallen wird. Es geht nur um Nuancen. Und wenn es dann einmal läuft, läuft es richtig."

Marcel Hartel: „Wir sind natürlich enttäuscht. Wir haben uns mehr vorgenommen und wollten das Spiel gewinnen. Wir waren meiner Meinung nach auch die klar bessere Mannschaft, hatten deutlich mehr Torchancen, guten Fußball gespielt und hätten insgesamt gesehen als Sieger vom Platz gehen müssen. Den Punkt müssen wir akzeptieren und weiter arbeiten, irgendwann wird der Knoten auch Platzen, im besten Fall bereits nächste Woche in Braunschweig und das wird sicher allen wieder mehr Auftrieb geben. Momentan fehlt mir de Erklärung, warum da keiner im Netz landet, gerade heute hat man gesehen, wir hatten viele Chancen aus allen möglichen Positionen, auch bei Standards oder Flanken hatten wir die ein oder andere gute Möglichkeit. Man muss festhalten, dass weiterhin auch hinten die Null steht und dafür sind alle im Team, sowohl offensiv als auf defensiv, verantwortlich. Wir verteidigen gemeinsam, genauso wie wir zusammen angreifen, deshalb sollte man nicht anfangen die Probleme in einzelnen Teilen der Mannschaft zu suchen, sondern immer die Teamleistung bewerten. Und defensiv sieht das ja auch schon richtig gut aus, jetzt müssen wir nur schauen, dass wir effektiver werden vor dem gegnerischen Tor.“

Elias Saad: „Gegen eine starke Magdeburger Mannschaft haben wir richtig gut gegen den Ball verteidigt und uns vorne sehr viele Chancen herausgespielt. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, die letzte Konsequenz im Abschluss und vielleicht auch das Spielglück haben gefehlt. Bei meinen Chancen war ich ein bisschen zu hektisch, da muss ich noch ruhiger werden. Ich glaube an unsere Qualität, das Tor wird kommen und wenn es kommt, werden weitere Tore folgen.“

Andreas Albers: „In der zweiten Halbzeit haben wir richtig Vollgas gegeben und hatten sehr viele gute Möglichkeiten. Drei oder vier davon müssen wir machen. In den letzten Spielen hatten wir nicht so viele Chancen, heute hatten wir sie und machen sie nicht. Das ist natürlich ärgerlich. Wir bleiben aber dran und nehmen aus dem Spiel mit, dass wir genauso wie in der zweiten Halbzeit spielen wollen. Lediglich das Tor hat gefehlt. Ich bin überzeugt davon, dass wir alle auf dem Platz versucht haben, die Tore zu machen. Glück gehört auch manchmal dazu. Ich fühle mich persönlich immer wohler auf dem Platz und kann die Spielweise mehr und mehr adaptieren. Wir haben in der Pause die Abläufe verändert, das kam auch mir zugute. Ich hatte die Chancen, daraus muss ich Tore machen. Natürlich hatte ich etwas Pech mit dem Aluminiumtreffer. Aber wir haben wieder einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Mit Elias und Dapo haben wir gute Spieler auf den Außenbahnen, die hervorragende Flanken schlagen können. Dadurch sind und waren wir nicht nur über Standards gefährlich. Wir hatten häufig den Ball und waren mit Überzeugung auf dem Platz. Das Einzige was fehlt, war einfach das Tor. Natürlich haben wir erneut nicht verloren und auch wieder zu Null gespielt. Das ist an sich gut. Ein Sieg gegen Braunschweig ist kein Muss, aber wir können nicht die ganze Zeit unentschieden spielen. Wir müssen noch mehr Risiko gehen, uns vorne mehr trauen. Dann werden die Chancen noch größer und gefährlicher.

Christian Titz (Cheftrainer 1. FC Magdeburg): „In der ersten Halbzeit haben sich beide Mannschaften egalisiert, weil sie sich zugestellt haben. Wir mussten nach den langen Schlägen bei den zweiten Bällen aufpassen. Als wir aus der Kabine rausgekommen sind, wussten wir, dass es 20 Minuten geben wird, wo wir verteidigen müssen. Da haben wir zu viele Hereingaben zugelassen. Danach wurde es bei uns besser und wir haben viele Situationen über die Zwischenräume lösen können, was uns im ersten Teil des Spiels nicht gelungen ist. Wir hatten dann auch drei gute Möglichkeiten. Es war heute ein schweres Spiel, in dem wir über die gesamte Spielzeit versucht haben, sehr diszipliniert zu verteidigen.“

 

(fh/hb/lg)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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