„Wir probieren alles, aber irgendwie will der Ball nicht rein“
Sonnabend, 01. März 2025, 18:20 Uhr
Nach einer guten ersten Halbzeit verlor der FCSP das Heimspiel gegen Borussia Dortmund noch mit 0:2. Aufgrund der schwächeren zweiten Hälfte zeigten sich unsere Kiezkicker in der Mixed Zone nach dem Spiel frustriert.
Cheftrainer Alexander Blessin: „In der ersten Halbzeit waren wir richtig gut drin. Es ist vergleichbar mit dem Spiel in Mainz letzte Woche. Im Umschaltspiel hatten wir gute Ballgewinne, Tiefenläufe und direkte Möglichkeiten. Wir haben Dortmund immer wieder vor Probleme gestellt. Das wollten wir in der zweiten Halbzeit auch schaffen, aber waren insgesamt zu destruktiv. Uns hat der Mut gefehlt vernünftig rauszuschieben und dann fällt das Tor. Darüber kann man debattieren, aber ich sehe es als klares Foulspiel. Trotzdem hatten wir die Möglichkeit, die Situation zu klären. Beim zweiten Tor waren wir zu naiv, den Ball können wir besser klären. Wir müssen gucken, dass wir die Lehren daraus ziehen. In den letzten Spielen hat man gesehen, dass wir dumme Tore bekommen haben und das müssen wir abstellen.“
David Nemeth: „Die erste Halbzeit war gut. In der zweiten Halbzeit haben wir ziemlich früh das 0:1 bekommen. Das Tor darf so nicht passieren und dann haben wir ein bisschen mehr riskiert. Dortmund hat aber einfach Qualität und deshalb haben sie es in der zweiten Halbzeit entschieden. Wenn wir am Anfang das 1:0 gemacht hätten, hätten wir es vielleicht besser ausspielen und verteidigen können. Es tut heute einfach extrem weh, weil wir es vor allem im ersten Halbzeit extrem gut gemacht haben.“
Elias Saad: „Dortmund hat das Spiel in der zweiten Halbzeit ein bisschen anders aufgebaut. Irgendwie sind wir mit den Lösungen dagegen nicht klargekommen. Dann hatten sie eine Welle, bei der sie viele Angriffe gestartet haben und es kam das erste Gegentor. Dann ist es schwierig, gegen so eine Mannschaft zurückzukommen. Wir wussten, dass Dortmund viel den Ball haben wird. Wir wollten einfach eklig sein und intensiv gegen den Ball spielen. Es ging darum, alles zu verteidigen und dann Konter zu setzen. In der ersten Halbzeit hat das ganz okay geklappt. Was fehlt, kann ich nicht genau sagen. Wir probieren alles, aber irgendwie will der Ball nicht rein.“
Johannes Eggestein: „Wir haben es in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht, aber schaffen es im Moment nicht, das über die 90 Minuten dann auch hinzubekommen. In der zweiten Halbzeit konnten wir den Druck auf Dortmund nicht mehr so hoch halten, sodass sie zu ihren Chancen gekommen sind. Uns fehlt aktuell ein bisschen die Power. So eine Mannschaft wie Dortmund hat immer Lösungen, gerade wenn sie in der Halbzeit etwas umstellen und nochmal nachlegen. Da sind sie uns dann schon ein Stück weit überlegen. Gerade ist es natürlich schon eine schwierige Phase, weil wir einfach keine Siege oder Punkte holen und auch keine Erfolgserlebnisse in Form von Toren haben. Das zehrt auch ein Stück weit an den Kräften.“
Philipp Treu: „Nach dem 0:1 war irgendwie ein Knick drin. Ich weiß nicht so richtig, woran es lag, das müssen wir jetzt analysieren. Das 0:2 darf mir nicht passieren, das war mein Fehler. In der Situation muss ich den Ball über die Tribüne hauen. Nach dem 0:2 haben wir trotzdem versucht, nach vorne zu spielen, aber die letzte Durchschlagskraft gefehlt. Das müssen wir jetzt so akzeptieren. Auf den ersten Halbzeiten gegen Mainz und Dortmund können wir aufbauen. Das müssen wir jetzt versuchen, länger zu halten und dann auch mal in ein Tor ummünzen. Jetzt müssen wir das Spiel abhaken, Dortmund ist ein Champions-League-Verein. Wir haben jetzt zwei sehr wichtige Spiele vor uns und ich bin mir sicher, wenn wir wie in der ersten Halbzeit gegen Dortmund und Mainz auftreten, dann holen wir Punkte.“
Jackson Irvine: „Wir wollten mit hoher Intensität aus der Kabine kommen und aggressiv bleiben. Wir haben es zu Beginn der zweiten Halbzeit aber nicht geschafft, gute Pressingmomente zu finden und deshalb hatten einen wirklich schlechten Start in die zweite Halbzeit. Das hat uns heute das Spiel gekostet. Wir müssen schnell Antworten darauf finden. Wir haben jetzt noch zehn Spiele und müssen um unser Leben zu spielen. Vier Niederlagen in Folge, das geht nicht. Wir müssen jetzt schwierige Gespräche führen und schnell etwas ändern.“
Noah Weißhaupt: „Wir haben eine super erste Halbzeit gespielt, viel Energie auf den Platz gebracht und Chancen kreiert. Dann haben wir uns aber leider nicht belohnt, wie schon in den letzten Wochen. Das ist im Moment der ausschlaggebende Punkt, wir müssen vorne die Tore machen. In der zweiten Halbzeit kamen wir leider gar nicht ins Spiel rein. Am Ende hat uns die Kraft gefehlt, Dortmund hat es aber auch super ausgespielt. Wir kamen nicht mehr in die Zweikämpfe und dann auch einfach nicht mehr ins Spiel. Für mich ist es mega enttäuschend. Ich will den Fans wieder einen Sieg schenken, sie pushen uns so sehr.“
Niko Kovač (Cheftrainer BVB): „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. St. Pauli ist in der ersten Halbzeit sehr aggressiv aufgetreten und hat geradlinig nach vorne gespielt. Wir haben nicht allzu viel zugelassen, im Spielaufbau allerdings Schwierigkeiten. In der Halbzeitpause haben wir von Dreier- auf Viererkette im Spielaufbau umgestellt und unsere Außenverteidiger dadurch besser ins Spiel gebracht. Danach hatten wir die Spielkontrolle und haben das wichtige erste Tor erzielt. Es war ein klar verdienter Sieg.“
(tb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters