„Das Team hat sich mit einem Punkt belohnt, es hätte aber mehr sein können“
Sonnabend, 08. März 2025, 18:30 Uhr
Mit gemischten Gefühlen blickten unsere Boys in Brown nach dem 1:1 beim VfL Wolfsburg auf die zurückliegenden 90 Minuten zurück. Einerseits zeigten sie mit ihrer Leistung zufrieden, andererseits ärgerten sie sich, dass am Ende nur ein Zähler heraussprang. Nicht einverstanden waren unsere Jungs mit der Elfmeterentscheidung, die zum Ausgleich geführt hatte.
Cheftrainer Alexander Blessin: „Wir haben ein ganz passables Spiel hingelegt und konnten vieles davon umsetzen, was wir uns auch vorgenommen haben. Durch einen Standard gehen wir dann in Führung. Schon vorher hatten wir gute Ballgewinne, wo wir ein bisschen klarer beim letzten Pass und Abschluss hätten sein können. Es sah aber schon gut aus. Wenn wir 1:0 führen, dann nehmen wir immer was mit, heute hatte der Schiedsrichter etwas dagegen. Es ist schon bitter, wenn man sich die Szene beim Elfmeter anschaut und das leichte Zupfen so wertet. Wolfsburg hat dadurch eine zweite Luft bekommen, sie hatten dann auch noch zwei große Chancen. Niko hat uns dann im Spiel gehalten. Wenn der Ausgleich aber nicht fällt, dann wäre das Spiel auch 1:0 ausgegangen. Das ist zwar hypothetisch, davon bin ich aber überzeugt. Wir haben in den letzten Spielen viel leiden müssen. Morgen werde ich wahrscheinlich sagen, dass es gut ist, in Wolfsburg einen Punkt zu holen. Mit der Performance kann man sehr zufrieden sein. Das Team hat sich mit einem Punkt belohnt, es hätte aber mehr sein können. Der Fokus geht schon wieder Richtung Hoffenheim und da wollen wir einen Dreier holen.“
Jackson Irvine: „Es war ein sehr offenes Spiel, mit vielen Umschaltmomenten und Chancen auf beiden Seiten. Wir haben einen Weltklasse-Keeper, der am Ende mit einer überragenden Parade den Punkt sichert. Auf dem Punkt können wir aufbauen, der hat die Niederlagenserie beendet. Wir hätten aber auch gewinnen können. Nach einer sehr guten Woche, in der wir auch viel über unsere Situation geredet haben, haben wir trotz des einen oder anderen Fehlers eine gute Performance gezeigt und uns den Zähler absolut verdient.“
Siebe Van der Heyden: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und so ist es am Ende schade, dass wir es nicht gewinnen. Ich hatte das Gefühl, dass wir es für uns entscheiden werden, und die anderen auch. Ich kann die Entscheidung beim Elfmeter nicht nachvollziehen. Ich ziehe zwar kurz, lasse aber wieder los und erst dann fällt er. Er fällt auch erst, als er merkt, dass er den Ball nicht mehr erreichen kann. Vielmehr will ich dazu aber auch nicht sagen. Es freut mich, dass ich dem Team mit meinem Tor zunächst helfen konnte. Ich fahre nicht nach Hause und bin glücklich, nur weil ich getroffen habe. Am Ende will man Spiele gewinnen und das haben wir heute nicht. Wir müssen den Kopf oben halten und uns auf das nächste Spiel vorbereiten.“
Hauke Wahl: „Es ist grundsätzlich in Ordnung, in Wolfsburg einen Punkt zu holen. Wenn man den Spielverlauf sieht, war heute aber mehr drin. Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten einige Möglichkeiten. Dann machen wir bei einer Standard endlich ein Tor. Wir haben Wolfsburg nur wenig gegeben und doch ein Gegentor kassiert. Für mich ist es beim Elfmeter schon sehr wenig. So einen Zupfer bekomme ich auch, ich lasse mich aber nicht fallen. Die Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen. Wir hatten heute einen anderen Spirit als in den vergangenen Spielen und wollten es ein bisschen mehr erzwingen. Wir können viel Positives aus dem Spiel mitnehmen und müssen so weiter machen.“
Philipp Treu: „So kurz nach dem Spiel fühlt sich der Punkt nicht gut an, weil ein Dreier drin war. Nach der Elfmeterentscheidung, die man nicht ändern kann, war ein kleiner Knick bei uns gewesen, dennoch haben wir uns den Punkt verdient. Es war wichtig, die Schlussphase zu überstehen. Da hat Wolfsburg noch mal nachgelegt, wir konnten aber alles gut wegverteidigen.“
David Nemeth: „Die Systemumstellung hat gut funktioniert. Wir waren von der ersten Minute an bissig in den Zweikämpfen und haben uns einige gute Chancen herausgespielt. Der Sieg von Bochum in München zeigt, dass jeder jeden schlagen kann. Wir müssen Vollgas geben, es sind nur noch neun Spiele. In die wollen wir alls reinhauen.“
Ralph Hasenhüttl (Cheftrainer VfL Wolfsburg): „Wir leiden in den Heimspielen aktuell darunter, dass wir in solch engen Spielen in Rückstand geraten. Wir lassen nicht viel zu, bekommen aber ein Gegentor. Wir sind allerdings auch nicht so abschlussstark, um die wenigen Chancen, die sich bieten, auch zu nutzen. Auswärts brauchen wir nicht viel und sind eiskalt, zuhause tun und machen wir und bekommen den Ball nicht über die Linie. Heute haben wir gegen einen Gegner gespielt, der sich auch fußballerisch immer wieder befreien konnte. Unser Gegenpressing hat nicht gut funktioniert. Nach der Pause haben wir mit den Wechseln versucht, neue Energie und mehr Struktur ins Spiel zu bekommen. Erst mit den weiteren Wechseln war dann mehr Punch im Spiel. Wir haben versucht, mit den schnelleren Spielern hinter die Kette zu kommen und das hat funktioniert. So ist auch der Elfmeter entstanden und die große Chance kurz vor Schluss. Den Elfmeter für uns sehe ich als Kompensation für das Handspiel zum Schluss, das nicht zum Elfmeter geführt hat. In der Summe war der eine Elfmeter okay.“
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters