„So wie in der ersten Halbzeit wollen wir nicht spielen“
Sonntag, 15. September 2024, 20:45 Uhr
Für unseren FC St. Pauli hat es auch in Augsburg nicht zum ersten Punkt in der noch jungen Bundesliga-Saison gereicht. Trotz Leistungssteigerung nach der Pause und starker Moral unterlag unser Team mit 1:3. Hier die Stimmen zum Spiel.
Cheftrainer Alexander Blessin: „Wir wollten hier anders agieren und wussten, dass Augsburg nach den letzten Spielen nicht unbedingt mit Selbstvertrauen ins Spiel gehen wird. Wir wollten wesentlich aggressiver zu Werke gehen und haben in der ersten Halbzeit viel zu viel nach hinten gespielt. Wir haben träge und langsam gespielt und Augsburg dadurch dann auch eingeladen, uns zu pressen. Wir hatten keine Tiefenläufen und haben den Blick nach vorne verloren. Wir haben Augsburg stark gemacht, sind aber mit dem 0:0 in die Halbzeit gegangen. Wir haben gewechselt, um mehr Speed reinzubringen. Kurz nach Wiederbeginn fällt das Gegentor, dem für mich ein klares Foul vorausgeht. Wir mussten uns erstmal schütteln und haben immer mehr Zugriff bekommen und Druck ausgeübt. Nach dem zweiten Gegentor haben wir nicht aufgegeben und haben das 1:2 erzielt. In der Phase waren wir dann sehr gut und dem Ausgleich näher als Augsburg dem 3:1. Zum Schluss bekommen wir dann einen Konter, als wir noch mal alles versucht haben. Wir nehmen mit, dass wir so wie in der ersten Halbzeit nicht spielen wollen. In der zweiten Halbzeit gab es viele positive Ansätze. Wir fahren ohne Punkte heim und sind natürlich enttäuscht. Im Heimspiel gegen Leipzig wollen wir noch mutiger agieren.“
Carlo Boukhalfa: „In der ersten Halbzeit war unsere Leistung nicht gut. Da haben wir zu viel nach hinten gespielt, uns hat in der vielleicht ein bisschen Mut gefehlt. Wir hätten mehr Bälle hinter die Kette spielen sollen, das war auch der Plan. Wir haben gut verteidigt und die Null gehalten. Nach der Pause bekommen wir unnötige Gegentore. Wir kommen zurück und hatten eine gute Energie. Wir hatten noch Chancen, nutzen die aber nicht und das bekommst du ganz am Ende noch ein Tor. Es ist brutal frustrierend. Wir müssen weiter Vollgas geben. Es bringt nichts, den Kopf hängen zu lassen. Wir haben eine funktionierende Mannschaft und fallen nicht auseinander. Die Punkte werden noch kommen. Über mein erstes Bundesligator kann ich mich noch nicht freuen, aktuell überwiegt der Frust.“
Eric Smith: „Wir verteidigen eigentlich so gut wie in der Vorsaison, unsere Gegner haben nun aber noch mal eine höhere Qualität und schießen deshalb auch Tore. Das muss uns bewusst werden. Heute haben wir zwei Punkte verloren.“
Elias Saad: „Nach dem 0:2 haben wir alles reingeworfen. Wir sind als Team zusammengekommen und jeder hat gesagt, dass wir jetzt nichts mehr zu verlieren haben. Wir kommen dann noch mal ran und haben einige Chancen, wo du mit ein bisschen Glück das 2:2 machst. Für uns war es nun die dritte Niederlage in Folge, das ist hart. Wir werden weiter an uns glauben und weiter alles geben, um hoffentlich zeitnah das erste Spiel zu gewinnen.“
Johannes Eggestein: „Wir müssen uns vorwerfen, dass wir in der ersten Halbzeit das nicht konsequent umgesetzt haben, was wir uns auch vorgenommen haben. Wir haben es in allen Spielen geschafft, gute Phasen zu haben und mit den Gegnern mitzuhalten. Gerade hier in Augsburg haben wir es missen lassen, mit mehr Mut aufzutreten und mehr die Situationen nach vorne zu suchen. Da waren wir zu zurückhaltend und das müssen wir ablegen.“
Jess Thorup (Cheftrainer FC Augsburg): „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die im Vergleich zum letzten Spiel eine gute Reaktion gezeigt hat. Die erste Halbzeit war ordentlich. Da hatte ich das Gefühl, dass wir das Spiel kontrolliert haben. Wir hatten einige Chancen, nur das Tor hat gefehlt. Ich habe der Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass sie so weiterspielen soll, weil dann die Möglichkeiten kommen. Wir gehen dann 2:0 in Führung und dann hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass die Spieler Angst haben, etwas zu verlieren. Ich habe offensiv gewechselt, um der Mannschaft auch zu signalisieren, dass wir nach vorne spielen und nicht das Ergebnis verwalten sollen. Dann war es noch mal hektisch und Nedo hat noch mal eine super Parade gezeigt. Wir hatten noch drei, vier hundertprozentige Möglichkeiten, die wir leider nicht machen. Yusuf macht dann das Tor und das war ganz wichtig für uns. Über die drei Punkte freuen wir uns alle.“
(hb)
Fotos: Witters / FC St. Pauli