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6:0 gegen SC Victoria: 1. Frauen verteidigen den Pokaltitel

Die 1. Frauen des FC St. Pauli haben am Sonntag (2.6.) die Titelverteidigung des Hamburger Lotto-Pokals perfekt gemacht. Im Finale im Stadion Hoheluft setzten sich die Kiezkickerinnen gegen den SC Victoria mit 6:0 (3:0) durch. Der Erfolg bescherte dem Team von Trainer*innen-Team Koschmieder/Kalla wie im Vorjahr auch ein Ticket für die Teilnahme am DFB-Pokal.

Als wäre die Finalteilnahme nicht schon Antrieb genug, betraten beide Teams den Endspiel-Rasen mit dem Gefühl eines zusätzlichen Erfolgserlebnisses. Sowohl unsere 1. Frauen (2:1 gegen Werder Bremen II) als auch die in der Oberliga spielenden "Victorianerinnen" (2:1 gegen Egenbüttel) konnten das letzte Liga-Spiel für sich entscheiden und Selbstbewusstsein aus einem Sieg zum Saisonabschluss ziehen. Außerdem nutzte der Finalgegner die längere Pause zwischen den Partien für einen Test gegen die Kieler Oberligistinnen vom SSG Rot-Schwarz und setzte sich dort souverän mit 4:0 durch. Es wartete also keine leichte Aufgabe auf die Koschmieder-Kalla-Elf, die im Vergleich zum Halbfinale auf fünf Positionen verändert auftrat und weiterhin auf die verletzte Anni Kingman verzichten musste. Victoria-Trainer Dennis Wolf vertraute nahezu dem selben Personal, das mit einem 5:2 über Ligakonkurrent SC Condor den Endspieleinzug klargemacht hatte. Lediglich drei neue Spielerinnen rotierten in die Startformation.

Vom Anstoß weg wollten unsere Kiezkickerinnen zeigen, dass sie das klassenhöhere Team sind und setzten die im Stadion Hoheluft heimischen "Vicky-Frauen" unter Druck. Bereits nach 35 Sekunden zappelte der Ball das erste Mal im Netz. Aber der Abstauber von Tabea Schütt wurde aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Lange mussten die wieder einmal zahlreich erschienen St. Pauli-Fans aber nicht auf den erneuten Torschrei warten. Denn in der 5. Spielminute war Ann-Sophie Greifenberg im Anschluss an eine Hauschild-Ecke mit dem Kopf zur Stelle und nickte unsere 1. Frauen auf Kurs zur Titelverteidigung.

Kurz vor der Viertelstundenmarke setzte Schütt ein weiteres Ausrufezeichen. Bei ihrem Abschluss aus rund sieben Metern setzte die Mittelfeldspielerin allerdings etwas zu hoch an (15.). Wieder dauerte es allerdings nur rund fünf Minuten, bis der Puls im Gästeblock hochging. Dann erlief die starke Janice Hauschild einen schönen Steckpass hinter die Kette und bediente die mit nach vorne geeilte Midou Loubongo-MBoungou. Unsere Nummer 2 lupfte den Ball gekonnt über Victoria-Keeperin Angelina Dick hinweg ins lange Eck. Ein Traumtor!

Trotz der sicheren Führung ließen die Braun-Weißen dem SC Victoria kaum Zeit zum Durchatmen. Passgenauigkeit und gutes Pressing stellte die Defensive der Oberligistinnen vor große Probleme. Ein solcher Stressmoment führte zu einem Fehler im Aufbauspiel und einer Balleroberung von Julia Hechtenberg. Tabea Schütt stand Augenblicke später frei vorm Tor und ließ sich die Gelegenheit zum dritten Treffer an diesem Nachmittag nicht nehmen - und diesmal zählte das Tor (25.). 

Aber auch die in Blau spielenden Victoria-Frauen steckten nicht auf und warfen sich mutig in jeden Zweikampf. Zehn Minuten vor Ende des ersten Durchgangs war dann auch unsere Keeperin Friederike Ihle das erste Mal gefordert, einen Distanzschuss aus großer Entfernung hielt sie aber problemlos fest (35.). Auf der Gegenseite wollte es Greifenberg per Heber zu schön machen, es blieb beim Versuch und der letzten Torgelegenheit vor der Pause (39.).

Midou Loubongo-MBoungou ist gelernte Abwehrspielern und bejubelt ihren sehenswerten Treffer

Midou Loubongo-MBoungou, gelernte Abwehrspielerin, bejubelt ihren sehenswerten Treffer.

Nach dem Seitenwechsel machten die 1. Frauen genau da weiter, wo sie aufgehört hatten. Der erste Angriff der zweiten 45 Minuten fand auch gleich den Weg ins Tor. Mit einem cleveren Querpass in der Gefahrenzone setzte Hauschild unsere Angreiferin Hechtenberg in Szene. Wurde ihr erster Versuch zunächst noch geblockt, setzte unsere Nummer 29 energisch nach und brachte das Spielgerät mit ihrer letzten Amtshandlung in dieser Partie in den Maschen unter (50.). Für Hauschild, die im letztjährigen Finale noch den Doppelpack schnürte, war es die dritte Torvorlage an diesem Final-Sonntag. Hatte Victoria-Stürmerin Irem Üstün ihre Abschlussqualitäten im Halbfinale beim Führungstreffer noch unter Beweis gestellt, verpasste die 23-Jährige kurze Zeit später die Riesen-Chance auf den Ehrentreffer. Eine Hereingabe setzte sie aus rund drei Metern neben das Gehäuse. 

Als Auftakt der Schlussviertelstunde zeigte Schiedsrichterin Asli Gök nach einem Handspiel in der SCV-Box auf den Punkt. Die eingewechselte Mia Jonsson blieb cool und erhöhte auf 5:0 für unsere Farben (75.). Die Torschützin hatte kurz vor Schluss die Chance, das halbe Dutzend voll zu machen. Aber Torhüterin Raven Brosseit hielt glänzend (84.). 

Nichts zu halten gab es dann in der 87. Spielminute, als Vanessa Zawada mit dem zweiten Traumtor der Partie für den Schlusspunkt sorgte. Aus rund 22 Metern beförderte sie den Ball mit einem Mix aus Spann- und Außenrist-Schuss in den Winkel (87.). Kurz Zeit später konnte das Team von Duo Koschmieder/Kalla die Titelverteidigung bejubeln und sich neben der Trophäe auch über die erneute Teilnahme am DFB-Pokal freuen.

Ein großer Dank geht an alle Fans vor Ort. Mit 4133 Zuschauer*innen war das Stadion Hoheluft noch mal besser besucht als das Vorjahresfinale zwischen unseren 1. Frauen und Union Tornesch. Während der gesamten Partie unterstütze der braun-weiße Block lautstark. Aber auch die Anhänger*innen des SC Victoria ließen sich die Final-Laune nicht verderben und wollte ihr Team zumindest zum Ehrentreffer pushen. Damit besuchten in diesem Jahr mehr Menschen das Lotto-Pokalfinale der Frauen als das der Herren.  

FCSP-Trainerin Kim Koschmieder:
"Wir wollten unserer Rolle als favorisiertes Team heute von Anfang an gerecht werden. Das haben wir geschafft. Es war ein toller Rahmen und wir sind glücklich über die Titelverteidigung."

Victoria-Trainer Dennis Wolf:
"Der FC St. Pauli war insgesamt viel, viel griffiger und hat auch hochverdient gewonnen. Hätten wir die ersten 45 Minuten so gestalten können, wie wir im zweiten Durchgang aufgetreten sind, wäre es unter Umständen ein anderes Spiel geworden. Das ein oder andere Tor verschulden wir selbst, das Ergebnis fällt etwas zu hoch aus. Aber bei meinen Spielerinnen konnte ich eine gewisse Nervosität spüren, die Atmosphäre heute war wirklich grandios. Da war uns der Gegner etwas voraus. Daher mache ich meinem Team keinen Vorwurf. Ich gratuliere dem FC St. Pauli zur Titelverteidigung."

FC St. Pauli:
Ihle - Loubongo-Mboungou (65. Jonsson), Nicoleit, Kuhnert, Greifenberg (53. Sellami), Hauschild, Mannes (C) (65. Messer), Schütt (79. Zawada), Taube, Hechtenberg (53. Floeter), Rinast

Trainer*innen-Team: Kim Koschmieder & Jan-Philipp Kalla

 

SC Victoria:
Dick (61. Brosseit) - Wagner, Weisser, Sürücü, Stroda (61. Paape), Tanudjaja, Schofeld, Mobarak (C), Schwedler (81. Wolf), Jonen (46. Klingemann), Üstün (78. Uerkvitz)

Cheftrainer: Dennis Wolf

 

Tore: 1:0 Greifenberg (5.), 2:0 Loubongo-MBoungou (21.), 3:0 Schütt (25.), 4:0 Hechtenberg (50.), 5:0 Jonsson (75.), 6:0 Zawada (87.)

Gelbe Karten: keine

Schiedsrichterin: Asli Gök (Altona 93)

Fans4133

 

(fh)

Fotos: Witters

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