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Dialog Obdachlosigkeit: Gut Leben ist anders – Drogen, Sexarbeit und Obdachlosigkeit

Am Donnerstag (23.1.) fand im Rahmen der Vortragsreihe „Hamburger Dialoge über Obdachlosigkeit“, die der FC St. Pauli gemeinsam mit Leben im Abseits e.V. organisiert, eine Veranstaltung zum Thema „Gut Leben ist anders – Drogen, Sexarbeit und Obdachlosigkeit“ statt. Zu Gast war Gudrun Greb (Geschäftsführerin des Vereins Ragazza e.V.), sie gab einen Einblick in die Arbeit ihres Vereins.

Ragazza e.V. setzt sich für Frauen ein, die Drogen konsumieren, in der Sexarbeit tätig sind und häufig obdachlos leben. Greb erläuterte die spezifischen Herausforderungen, denen diese Frauen gegenüberstehen, und betonte die Bedeutung von Anlaufstellen, die ihnen ohne Vorurteile begegnen. Ein zentrales Angebot des Vereins ist der sichere Konsumraum, der in Hamburg einzigartig ist. Dort können ausschließlich Frauen in einem geschützten Umfeld Drogen konsumieren. Sie erhalten saubere Spritzen, Desinfektionsmittel und Informationen zu schadensminimierenden Konsumstrategien. Darüber hinaus bietet der Verein niedrigschwellige Unterstützung in den Bereichen Gesundheit und Soziales.

Ein weiteres Thema der Veranstaltung war der Mangel an geeignetem Wohnraum für drogenkonsumierende und obdachlose Frauen. Trotz erfolgreicher Projekte, wie etwa Wohnraum für Sexarbeiterinnen in einem ehemaligen Hostel, bleibt die Wohnungssuche eine große Herausforderung. Besonders Frauen, die in der Sexarbeit tätig sind, haben es oft schwer, eine Unterkunft zu finden. Die Stigmatisierung dieser Frauen und die häufige Ablehnung durch Hotels und Vermieter*innen stellen ein weiteres Hindernis dar.

Die Diskussion verdeutlichte zudem, wie wichtig es ist, dass Einrichtungen wie Ragazza e.V. mehr Unterstützung und finanzielle Mittel erhalten. Greb betonte, dass es nicht nur um kurzfristige Hilfe gehe, sondern vor allem um die Schaffung von Perspektiven für die betroffenen Frauen.

Der vierte und damit letzte Termin der Dialogreihe findet am Donnerstag (20.2., 19 Uhr) in den Fanräumen in der Gegengerade statt. Susanne Groth (Leben im Abseits e.V.) wird dann Thorsten Eikmeier (Sozialarbeiter, Krankenstube Caritas) als Gast begrüßen. Das Thema des Abends lautet „Warum gibt es so viele Menschen ohne Krankenversicherungsschutz?“.

Der Eintritt ist frei. Kommt vorbei und setzt ein Zeichen der Solidarität - St. Pauli sind wir alle!

 

Text: Niklas Grabbe

Fotos: FC St. Pauli / Leben im Abseits e.V.

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