Der FC St. Pauli trauert um Ehrenmitglied Dieter Rittmeyer
Sonnabend, 21. Dezember 2024, 14:45 Uhr
Mit großer Trauer hat der FC St. Pauli von dem Tod seines Ehrenmitglieds Dieter Rittmeyer erfahren. Dieter ist am Freitag (20.12.) im Alter von 87 Jahren verstorben. Er war seit 1945 Mitglied des FC St. Pauli und engagierte sich über viele Jahrzehnte im Verein.
Dieter Rittmeyer ist verstorben. Eine Nachricht, die bei vielen St. Paulianer*innen große Trauer auslöst. Dieter war seit Jahrzehnten im Verein aktiv; er leitete von 1994 bis 2016 die Herrenfußballabteilung des Kiezclubs. Gemeinsam mit Siegbert Rammelt, der im April 2023 verstarb, hatte sich Dieter für die Abteilung eingesetzt. Zu ihren Ehren heißen die Plätze hinter der Nordtribüne des Millerntor-Stadions „Siggi-Platz“ und „Dieter-Platz“.
Die Blindenfußballabteilung würde es ohne den Einsatz von Dieter Rittmeyer wohl gar nicht geben. „Wir haben gesagt, wir wagen das Risiko“, sagte er 2008 zur Gründung der Abteilung, die eine der erfolgreichsten im FCSP ist.
„Inoffizieller Archivar“
Auch für das Museum des FC St. Pauli war Dieters Wirken von unschätzbarem Wert, galt er doch als „inoffizieller Archivar“ des Vereins: Er trug alles zusammen, was mit dem FC St. Pauli zu tun hatte, häufte dabei neben einem umfangreichen Bildbestand noch so manchen anderen Schatz an.
So bildete ein Großteil seiner Sammlung einen wichtigen Grundstock für die „Jahr100-Ausstellung“ des FC St. Pauli – und nun auch für das Archiv von 1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V., das zu seinen Ehren Dieter-Rittmeyer-Archiv heißt.
Zu seinem Werdegang hielt das Museum fest:
Dass Dieter Rittmeyer Mitglied im FC St. Pauli wurde, hat er vor allem der Zigarrenvorliebe seines Vaters zu verdanken. Der spazierte nämlich nach Kriegsende 1945 über das Heiligengeistfeld und traf neben dem Bolzplatz der FC St. Pauli-Jugend deren Obmann Richard „Käppen“ Rudolph, ebenfalls Zigarrenraucher. Man schmökte zusammen eine, und der eifrige „Käppen“ überredete Dieters Vater, der mit Fußball eigentlich gar nichts im Sinn hatte, den Sohnemann doch im FC St Pauli zum Fußballspielen anzumelden. Gesagt, getan.
Dieter war ein vielversprechendes Talent und spielte in der Hamburger Jugendauswahl sogar mit Uwe Seeler zusammen, bis eine Verletzung ihn stoppte. Seiner Liebe zum FC St. Pauli tat das aber keinen Abbruch – und so engagierte er sich über viele Jahrzehnte in allen möglichen Positionen in „seinem“ Verein, ob als Leiter der Fußballabteilung oder als Vorsitzender vom „Alten Stamm“.
Seit 1995 Ehrenmitglied
Im kommenden Jahr wäre Dieter Rittmeyer für 80 Jahre Mitgliedschaft im FC St. Pauli geehrt worden – eine unglaubliche Zahl, die nur ansatzweise beschreiben kann, was Dieter für den Verein geleistet hat. Bereits 1995 zeichnete der Ehrenrat ihn mit der Ehrenmitgliedschaft aus – die höchste Auszeichnung des Vereins.
Präsident Oke Göttlich würdigte den Verstorbenen als einen großen St. Paulianer, der sich auch abseits des Scheinwerferlichts und großen Sports mit Herz und Leidenschaft für den Verein und seine Mitglieder engagierte.
Sowohl das Präsidium als auch der Aufsichts- und Ehrenrat möchten den Angehörigen und Wegbegleiter*innen von Dieter Rittmeyer ihr tief empfundenes Beileid ausdrücken. Der Verein trauert um einen großen St. Paulianer, an den wir uns immer gerne erinnern werden.
(pg/hb)
Fotos: FC St. Pauli / Henning Heide