2:1 in Paderborn - Siegesserie geht dank Daschner-Doppelpack weiter
Freitag, 03. März 2023, 20:25 Uhr
Der FC St. Pauli hat sein Auswärtsspiel beim SC Paderborn 07 am Freitagabend (3.3.) mit 2:1 (2:0) gewonnen. Vor der Pause sorgte Lukas Daschner mit einem Doppelpack (15., 42.) für die 2:0-Führung, nach dem Seitenwechsel brachte ein Eigentor von Karol Mets (51.) die Gastgeber früh zurück ins Spiel. Zu mehr sollte es für den SCP aber nicht reichten und so bejubelten unsere Kiezkicker den sechsten Sieg in Folge.
Nach dem 1:0-Heimsieg gegen Hansa Rostock und dem zugleich fünften Sieg in Folge sah Cheftrainer Fabian Hürzeler keinen Grund, seine Startelf für die Partie beim Tabellenvierten SC Paderborn 07 zu verändern. Auf Seiten des ebenfalls stark gestarteten SCP (vier Siege, ein Remis) musste Coach Lukas Kwasniok hingegen auf mehrere Stammkräfte verzichten. Im Vergleich zum zurückliegenden 1:1 bei Holstein Kiel nahm er drei Veränderungen vor. Für Ron Schallenberg (Gelbsperre), Raphael Obermair und Robert Leipertz (beide verletzt) begannen Kai Klefisch, Julian Justvan und Richmond Tachie.
Lautstark unterstützt von den knapp 2.400 mitgereisten FCSP-Fans hatten unsere Boys in Brown nach kurzem Abtasten die erste Halbchance, Lukas Daschner köpfte eine Flanke von Manolis Saliakas aber deutlich vorbei (5.). Ein abgefälschter Distanzschuss von Leart Paqarada stellte SCP-Keeper Jannik Huth wenig später nicht vor Probleme (8.). Auf der Gegenseite setzte Kai Klefisch einen Kopfball nach einer Ecke deutlich drüber (10.). Beide Teams suchten immer wieder den Weg nach vorne, noch fehlten auf beiden Seiten die letzte Konsequenz und Präzision.
Nach einer Viertelstunde zielte Daschner dann aber ganz genau! Nach einem Einwurf von der rechten Seite legte Marcel Hartel in die Mitte zu Connor Metcalfe und der bediente den von mehreren Gegenspielern umringten Daschner. Mit einer guten Bewegung und etwas Glück, der Ball kam von einem Gegenspieler zu ihm zurück, schaffte sich Daschner auf Höhe der Strafraumkante Platz, zog aus 16 Metern ab und traf per Flachschuss ins rechte untere Eck – 1:0 (15.)! Paderborn legte kurz darauf den Vorwärtsgang ein: Sirlord Conteh bekam zu viel Raum und konnte aus 20 Metern abziehen, doch Nikola Vasilj machte sich lang und lenkte den Ball um den linken Pfosten (17.).
Die Hürzeler-Elf stand defensiv wie zuletzt auch wieder sehr stabil und ließ kaum etwas zu. Dann konnte Conteh von der linken Seite aber doch mal ungestört flanken und fand in der Mitte den freistehenden Tobias Müller. Der aufgerückte Abwehrspieler setzte den Ball deutlich daneben (26.). Rüber auf die andere Seite: Nach Doppelpass mit Metcalfe hatte Hartel, der den Angriff in der eigenen Hälfte selbst eingeleitet hatte, die Chance zum 2:0. Aus neun Metern halbrechter Position scheiterte er aber am gut reagierenden Huth – schade (30.).
In der Schlussphase der ersten Halbzeit ging’s dann hin und her und zunächst hatte der SCP den Jubelschrei schon auf den Lippen. Bashir Humphreys stieg bei einer Ecke am höchsten und setzte das Leder an den Querbalken (37.). Im Gegenzug hatte Metcalfe nach tollem Zuspiel von Daschner den zweiten Treffer auf dem Fuß, er zielte aus 16 Metern aber zu hoch (38.). Nachdem Klefisch aus der Distanz an Vasilj gescheitert war (39.), drang Oladapo Afolayan von links in den Strafraum ein und zog energisch ab, doch Huth parierte stark (40.). Huth war kurz darauf aber machtlos. Nach einem schnell vorgetragenen Konter legte Saliakas von rechts mustergültig in die Mitte zu Daschner und der erzielte aus acht Metern mit Hilfe des linken Innenpfostens das 2:0 (42.). Dabei blieb es auch zur Pause.
Hürzeler nahm für die zweiten 45 Minuten keinen Wechsel vor, beim SCP kam mit Florent Muslija für Marcel Hoffmeier ein weiterer Offensivspieler in die Partie. Die Gastgeber erhöhten den Druck, um die drohende Heimniederlage abzuwenden. Einen Schuss von Muslija konnte Eric Smith zunächst blocken (49.), keine 60 Sekunden später hatte Muslija dann aber zu viel Platz. Sein Schuss tippte vor Vasilj auf und der wehrte den Ball schräg nach vorne ab. Leider genau an den Fuß von Karol Mets, denn von dessen Fuß rollte der Ball dann über die Linie – nur noch 2:1 (50.). Noch mal der SCP: Conteh legte im Strafraum nach rechts zum mitgelaufenen Marco Schuster und der zog wuchtig ab – einige Meter drüber (58.).
Nach etwas mehr als einer Stunde dann die erste gute Chance für unseren FCSP in Durchgang zwei. Afolayan setzte sich an der Grundlinie sehr körperbetont durch, zog nach innen und schloss energisch ab, doch Huth war zur Stelle (61.). SCP-Coach Kwasniok wechselte kurz darauf doppelt und erhöhte mit Dennis Srbeny und Niclas Nadj die Anzahl der Offensivspieler. Vasilj musste nur Augenblicke später, nach einem Ballverlust vorm eigenen Strafraum, sein Können unter Beweis stellen, als Muslija es aus zehn Metern mit einem gechipten Ball überwinden wollte. Klappte nicht, weil Vasilj zur Stelle war - weiter 2:1 also (67.). Wenig später dann Hürzelers erster Wechsel: Maurides ersetzte Connor Metcalfe (69.).
Dann hatte der eingewechselte Niclas Nadj die Chance zum Ausgleich. Eine Flanke von Richmond Tachie rutschte durch, doch vom linken Fünfereck traf der ehemalige U23-Kiezkicker nur das Außennetz (72.). Keine 60 Sekunden später scheiterte Srbeny dann aus 18 Metern an Vasilj, Jakov Medić war beim Abpraller dann einen Schritt schneller als der einschussbereite Nadj (73.). Nach einigen hektischen Minuten, in denen der bereits ausgewechselte Conteh auf der Bank zunächst Gelb und Sekunden dann Gelb-Rot gesehen hatte (76.), brach die Schlussphase an. Für diese schickte Hürzeler mit Betim Fazliji für Oladapo Afolayan einen Defensivspieler auf den Rasen (81.).
Paderborn suchte in den Schlussminuten immer wieder den Weg nach vorne und wollte den Ausgleich mit aller Macht erzielen. In der Nachspielzeit hatte Srbeny dann auch noch mal die große Chance zum Ausgleich. Nach Vorlage von Uwe Hünemeier setzte er seinen Kopfball aus sechs Metern knapp am Tor vorbei (90.+4). Mehr passierte nicht und so konnten unsere Kiezkicker den sechsten Sieg in Serie bejubeln.
SC Paderborn 07
Huth - Heuer (77. Hünemeier), Müller, Humphreys - Hoffmeier (46. Muslija), Klefisch, Rohr, Schuster (65. Nadj) - Justvan - Conteh (65. Srbeny), Tachie (84. Kojić)
Cheftrainer: Lukas Kwasniok
FC St. Pauli
Vasilj - Medić, Smith, Mets - Saliakas, Hartel, Irvine, Paqarada - Afolayan (81. Fazliji), Daschner (90. Otto), Metcalfe (69. Maurides)
Cheftrainer: Fabian Hürzeler
Tore: 0:1 Daschner (15.), 0:2 Daschner (42.), 1:2 Mets (51., Eigentor)
Gelbe Karten: Nadj, Muslija / Irvine, Vasilj
Bes. Vorkommnis: Conteh sieht nach seiner Auswechslung erst Gelb wegen Reklamierens und Sekunden später Gelb-Rot wegen Unsportlichkeit (76.)
Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)
Fans: 15.000 (ausverkauft)
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters