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0:0 gegen Wolfsburg - Kiezkicker warten weiter auf den ersten Heimsieg

Der FC St. Pauli hat auch im vierten Heimspiel den ersten Heimsieg verpasst, die Partie gegen den VfL Wolfsburg endete am Sonnabend (26.10.) torlos. Im ausverkauften Millerntor-Stadion hatten die Boys in Brown mehr vom Spiel, Chancen zum Sieg hatten beide Teams, diese blieben allesamt aber ungenutzt.

Nach der 1:2-Niederlage beim BVB nahm Cheftrainer Alexander Blessin zwei Änderungen in der Startformation vor. Zum einen kehrte der wiedergenesene Carlo Boukhalfa in die Startelf zurück, zum anderen lief Danel Sinani von Beginn an auf. Der Luxemburger stand erstmals nach fast genau einem Jahr wieder in der Startelf. Für Boukhalfa und Sinani nahmen Robert Wagner und Oladapo Afolayan auf der Bank Platz. Hier war auch der unter der Woche verpflichtete Keeper Eric Oelschlägel zu finden. Auf Seiten der von vielen Ausfällen geplagten Wolfsburger gab es nach dem 2:4 gegen Werder Bremen drei Wechsel: Kilian Fischer, Joakim Maehle und Yannick Gerhardt ersetzten Kapitän Maximilian Arnold (Gelbsperre), Sebastiaan Bornauw (krank) und Jakub Kaminski (Bank).

Nach den homophoben Aussagen von Wolfsburgs Stürmer Kevin Behrens Anfang Oktober im Rahmen einer Signierstunde hatte St. Pauli Pride dazu aufgerufen, in Regenbogenfarben zum Spiel zu kommen. Viele FCSP-Fans folgten dem Aufruf und sorgten für ein farbenfrohes Millerntor-Stadion. Auf dem Rasen lieferten sich beide Teams von Beginn an viele Duelle, die erste nennenswerte Torchance ließ noch auf sich warten, auch weil beide Mannschaften im letzten Drittel die nötige Präzision und Durchschlagskraft vermissen ließen. Nach Ballgewinn von Sinani auf Höhe der Mittellinie marschierte Johannes Eggestein Richtung Südtribüne los und zog aus 19 Metern ab. VfL-Keeper Kamil Grabara begrub den zu zentral platzierten Schuss unter sich (15.). Kurz darauf verpasste Eggestein es, einen Ballverlust von Denis Vavro zu bestrafen. Auf Grabara zulaufend entschied er sich gegen den Abschluss und für den Querpass auf Sinani, der von Konstantinos Koulierakis gestoppt wurde (17.).

Unsere Boys in Brown hatten inzwischen deutlich mehr vom Spiel und machten Mitte der ersten Halbzeit viel Druck, viel lief dabei über die linke Seite. Von den Wölfen kam so gut wie nichts, die wenigen Angriffe konnte die braun-weiße Defensive alle frühzeitig wegverteidigen. Dann ließen die Gäste den Ball schnell in den eigenen Reihen laufen und Joakim Maehle kam aus 18 Metern frei zum Schuss. Dessen Schlenzer strich zwei Meter am rechten Pfosten vorbei (31.). Dann ging’s hin und her: Die FCSP-Fans hatten bei einer Ecke den Torschrei mehrfach auf den Lippen, doch der Ball wollte einfach nicht rein (36.). Im Gegenzug verpasste der durchgestartete Ridle Baku die Chance zur Führung, weil er zu lange zögerte und von Karol Mets gestoppt wurde (37.). Auf der Gegenseite schlenzte Guilavogui das Leder aus 18 Metern oben rechts vorbei (38.).

Kurz vor der Pause hatte Jackson Irvine den ersten eigenen Treffer am Millerntor in dieser Saison auf dem Fuß. Nachdem Carlo Boukhalfa per Hacke Guilavogui bedient und der von links in die Mitte gelegt hatte, kam unser Kapitän aus 14 Metern frei zum Schuss. Grabara riss die linke Hand hoch und lenkte den zu zentral geschossenen Ball über den Querbalken – „Song 2“ hing also weiter in der Warteschleife (42.). Die Gäste hätten nach einer Ecke dann in Führung gehen können, Jonas Wind scheiterte aus kurzer Distanz per Kopf am stark reagierenden Nikola Vasilj (45.+1).

Der starke Morgan Guilavogui war an vielen Angriffen beteiligt

Viel ging in der ersten Halbzeit über Morgan Guilavogui, den die Wolfsburger mehrfach nicht stoppen konnten.

Beide Trainer verzichteten zu Beginn der zweiten Hälfte auf Wechsel. Wie schon der Spielbeginn verzögerte sich auch der Start in die zweiten 45 Minuten aufgrund von eingesetzter Pyrotechnik. Als es dann losging, musste Vasilj direkt wieder eingreifen. Die Kiezkicker bekamen einen langen Ball nicht geklärt und Mohammed Amoura scheiterte aus 13 Metern an Vasilj (46.). Augenblicke später standen beide erneut im Mittelpunkt. Amoura tauchte nach Pass in die Tiefe frei vor Vasilj auf, wieder verhinderte unser Keeper das 0:1 (47.). Es war zu Beginn viel Tempo drin, immer wieder ging es hin und her und dann zappelte der Ball im Netz des VfL. Bei einem Freistoß von Eric Smith stand Torschütze Guilavogui knapp im Abseits – weiter 0:0 (52.).

Nach einem langen Ball von Smith und unfreiwilliger Kopfballvorlage von Vavro eilte Eggestein auf Grabara zu. Unsere Nummer 11 zögerte etwas zu lange mit dem Abschluss und wurde von Koulierakis ausgebremst (58.). Nach Ballverlust von Kilian Fischer legte Guilavogui auf Sinani zurück und der zog mit viel Wucht ab. Grabara war noch mit den Fingerspitzen dran, der Ball strich knapp über die Latte hinweg (63.). Nur 120 Sekunden später scheiterte Sinani aus 16 Metern erneut an Grabara (65.) Kurz darauf hatte der Luxemburger dann Feierabend, für ihm kam Oladapo Afolayan rein (66.). Kaum auf dem Platz bediente er mustergültig den freistehenden Guilavogui. Der brauchte etwas zu lange für den Schuss, der von Ridle Baku gerade noch geblockt wurde – hier war mehr drin und „Song 2“ wahrscheinlich in den Ohren vieler FCSP-Fans zu hören (68.).

So langsam brach die Schlussphase an und der VfL kam zunächst unverhofft zu einem Konter. Weil Boukhalfa kurz vor der Mittellinie weggerutscht war, konnte Wind den schnellen Amoura auf die Reise schicken. Der zog aus 18 Metern energisch ab, zielte aber deutlich vorbei (73.). Wieder Wolfsburg: Tiago Tomás scheiterte aus 16 Metern zunächst an Vasilj, ehe er den Nachschuss auf die Südtribüne jagte (81.).Blessin nahm kurz darauf seinen zweiten Wechsel vor: Scott Banks kam für Johannes Eggestein (82.).

Unsere Boys in Brown kamen nicht mehr gefährlich vor das VfL-Gehäuse, die Gäste hatten in den Schlussminuten mehr vom Spiel. Beide Mannschaften schafften es nicht mehr, sich eine nennenswerte Chance herauszuspielen. Graabara musste sich bei einem 28-Meter-Freistoß von Smith noch mal strecken, konnte den Ball aber abwehren (90.+2). Der kurz zuvor eingewechselte Kevin Behrens köpfte eine Ecke der Gäste auf der Gegenseite noch mal drüber (90.+3). Augenblicke später endete die Partie, in der beide Teams gute Chancen zum Sieg vergaben.

FC St. Pauli

Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas, Irvine, Boukhalfa (87. Wagner), Treu - Sinani (66. Afolayan), Eggestein (82. Banks), Guilavogui

Cheftrainer: Alexander Blessin

 

VfL Wolfsburg

Grabara - Fischer (67. Kaminski), Vavro, Koulierakis, Maehle - Baku, Özcan, Gerhardt, Tiago Tomás - Wind (78. Majer), Amoura (89. Behrens)

Cheftrainer: Ralph Hasenhüttl

 

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: keiner / Wind, Majer, Kaminski

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen)

Fans: 29.546 (ausverkauft)

 

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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