Souveräner Sieg im zweiten Test: Kiezkicker besiegen Oldenburg mit 6:0
Freitag, 30. Juni 2023, 18:18 Uhr
Der FC St. Pauli hat nach dem 3:0 gegen Dunfermline Athletic FC auch sein zweites Testspiel in der Saison-Vorbereitung gewonnen. Gegen den Drittliga-Absteiger VfB Oldenburg setzten sich die Kiezkicker am Ende deutlich mit 6:0 (3:0) durch. Vor knapp 700 Zuschauer*innen trafen Eric Smith (10., FE), Connor Metcalfe (21.) und Adam Dźwigała (27.) im ersten Durchgang, nach dem Seitenwechsel legten David Otto (53.), Marcel Hartel (58., FE) und Etienne Amenyido (79.) nach.
Gegen den VfB Oldenburg schickte Cheftrainer Fabian Hürzeler Stürmer Andreas Albers von Beginn an Rasen, für den Dänen war es das erste Spiel im FCSP-Trikot. Zwischen den Pfosten begann der am Vortag erst aus seinem Sonder-Urlaub zurückgekehrte Nikola Vasilj. Bei den Oldenburgern standen mit Keeper Jhonny Peitzmeier und Leon Deichmann zwei ehemalige U23-Kiezkicker in der Startelf.
Die ersten beiden Chancen der Partie hatte der VfB, der unsere Kiezkicker vor exakt fünf Monaten in einem Testspiel besiegt mit 4:0 hatte. Mit den Schüssen von Drilon Demaj (5.) und Kamer Krasniqi (8.) hatte Vasilj aber keine Probleme (8.). Auf der Gegenseite bekamen unsere Boys in Brown dann einen Elfmeter. Albers war, nachdem Connor Metcalfe zuvor den Ball am rechten Strafraumrand erobert und den Angreifer bediente hatte, gefoult worden. Eric Smith, in Halbzeit eins Kapitän, trat an und traf ins linke untere Eck – das 1:0 (10.).
Die Kiezkicker waren stets bemüht, den Ball schnell laufen zu lassen, auf dem mitunter stumpfen Grün klappte das zwar oft, aber auch nicht immer. Oldenburg stand nicht nur tief, sondern suchte immer wieder auch den Weg nach vorne. Nico Knystock hatte auf links dann mal zu viel Platz, seine Hereingabe köpfte der aufgerückte Innenverteidiger Fabian Herbst knapp zwei Meter vorbei (18.). Auf der Gegenseite schnappte sich Smith erneut das Leder – dieses Mal nicht für einen Strafstoß, sondern für einen Freistoß aus 25 Metern. Den zog er scharf aufs Tor, der Ball klatschte auf die Latte (20.).
Wenig später zappelte der Ball dann im Netz des VfB. Nach starker Vorarbeit von Elias Saad, der sich auf links ganz stark durchgesetzt hatte, traf Metcalfe auf kurzer Distanz zum 2:0 (21.). Dabei blieb es nicht lange. Nach Ballgewinn von Carlo Boukhalfa in der Oldenburger Hälfte kam der Ball zu Adam Dźwigała und der sah, dass VfB-Keeper Peitzmeier zu weit vor seinem Kasten stand. Dźwigała fasste sich ein Herz und traf mit viel Gefühl aus 35 Metern ins linke obere Ecke – das 3:0 (27.). Oldenburg hätte beinahe den Anschlusstreffer erzielt, doch Vasilj parierte einen 13-Meter-Schuss von Rafael Brand stark (40.). Kurz vor der Pause verpasste Saad dann das 4:0. Nach Flanke von Metcalfe scheiterte er per Kopf an Peitzmeier (43.). Im Gegenzug verpasste Demaj dann das mögliche 1:3, bei einer flachen Hereingabe von der linken Seite traf er den Ball aus acht Metern aber nicht (44.). Mehr passierte nicht.
Hürzeler wechselte in der Halbzeit komplett durch. Keeper Sascha Burchert trug nun die Kaitänsbinde, Hauke Wahl bildete gemeinsam mit Marcel Hartel die Doppel-Sechs. Am Spielgeschehen änderte sich nach der Pause nichts: Die Boys in Brown waren weiter spielbestimmend und legten früh den vierten Treffer nach. Einen langen Ball von Jakov Medić legte der aufgerückte Lars Ritzka mustergültig per Kopf in den Lauf von David Otto und der ließ Sebastian Mielitz mit einem strammen Flachschuss ins linke Ecke keine Chance (53.). Fünf Zeigerumdrehungen später kam Otto im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Theodor Potiyenko zeigte auf den Punkt. Marcel Hartel schnappte sich das Leder und traf ins rechte obere Eck – 5:0 (58.).
Es ging weiter in nur eine Richtung, Burchert blieb nahezu beschäftigungslos. Amenyido flankte von der linken Seite an den langen Pfosten, wo Manolis Saliakas am höchsten stieg, das Leder aber knapp vorbei köpfte (64.). Auch Otto verpasste den Treffer zum halben Dutzend, sein Schuss aus 23 Metern strich rechts am VfB-Gehäuse vorbei (69.). Defensiv machten es die Kiezkicker weiterhin richtig gut, der VfB kam kaum mal in die Nähe unseres Strafraumes.
Auf der Gegenseite packte Mielitz bei einem Kopfball von Ritzka dann sicher zu (75.). Kurz darauf war er dann aber machtlos. Amenyido hatte aus 15 Metern zu genau gezielt, der Ball schlug im linken unteren Eck ein – 6:0 (79.). Nachdem Hartel das VfB-Gehäuse aus 18 Metern nur knapp verfehlt hatte (80.), kam Bennet Winter für Oladapo Afolayan in die Partie (81.). In den Schlussminuten ergaben sich noch ein paar Gelegenheiten, der siebte Treffer sollte aber nicht mehr fallen. Wahl setzte das Leder nach einer Hartel-Ecke drüber (88.), Medić scheiterte per Kopf an Mielitz (90.) und Hartel zielte aus 18 Metern etwas zu hoch (90.+1).
Coach Fabian Hürzeler zog nach dem Spiel ein positives Fazit: „Wir haben wirklich guten Fußball und generell sehr intensiv gespielt, speziell in der ersten Halbzeit, wo es in viele persönliche Duelle ging. Der Rasen war sehr hoch und das Spielfeld eng, wir haben das aber sehr gut angenommen. Wir haben über die gesamte Spieldauer wirklich auch das Tempo hoch gehalten haben. Wir hatten gute Abläufe drin. Im Vergleich zum Spiel gegen Dunfermline waren wir wesentlich zielstrebiger und konsequenter und besser in der Positionierung. Wir hatten immer wieder viele Spieler in der Box und dann erzielst du auch Tore. Wir können immer noch was verbessern und das werden wir auch. Nach einer sehr intensiven Trainingswoche kann ich aber sehr zufrieden mit der Leistung sein.“
VfB Oldenburg
1. Halbzeit: Peitzmeier – Appiah, Deichmann, Herbst (59. Busch), Brand, Demaj, Wegner, Krasniqi, Diop, Knystock, Käuper
2. Halbzeit: Mielitz - Appiah, Herbst, Plautz, Richter, Demaj, Sarrasch, Erfurth, Gaida, Hajdinaj, Müller
Cheftrainer: Benjamin Duda
FC St. Pauli
1. Halbzeit: Vasilj - Günther, Dźwigała, Mets, Treu - Metcalfe, Smith, Aremu, Saad - Boukhalfa, Albers
2. Halbzeit: Burchert - Saliakas, Nemeth, Medić, Ritzka - Afolayan (81. Winter), Wahl, Hartel, Amenyido - Eggestein, Otto
Cheftrainer: Fabian Hürzeler
Tore: 0:1 Smith (10., FE), 0:2 Metcalfe (21.), 0:3 Dźwigała (27.), 0:4 Otto (53.), 0:5 Hartel (58., FE), 0:6 Amenyido (79.)
Gelbe Karten: keine
Schiedsrichter: Theodor Potiyenko (Hude)
Fans: ca. 700
(hb)
Fotos: FC St. Pauli