3:0 gegen Magdeburg - früher Eggestein-Doppelpack ebnet zweiten Heimsieg
Sonntag, 14. August 2022, 15:21 Uhr
Der FC St. Pauli hat den 1. FC Magdeburg am Sonntag (14.8.) im ausverkauften Millerntor-Stadion mit 3:0 (2:0) besiegt. Johannes Eggestein den FCSP mit einem Doppelpack früh in Führung (3., 14.), weitere gute Chancen blieben vor der Pause ungenutzt. Nach dem Seitenwechsel hätten es die Gäste bei zwei Aluminiumtreffern (46., 49.) fast noch mal spannend gemacht, Marcel Hartel machte den Sack mit seinem Treffer dann zu (77.).
Nach der 1:2-Niederlage bei Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern nahm Cheftrainer Timo Schultz für die Partie gegen den zweiten Aufsteiger 1. FC Magdeburg drei Veränderungen vor. So begann der wiedergenesene David Nemeth in der Innenverteidigung anstelle von Betim Fazliji, zudem startete Eric Smith für Afeez Aremu auf der Sechs und vorne rückte Igor Matanović für Carlo Boukhalfa in die Startelf. Matanović bildete mit Johannes Eggestein das Sturm-Duo, dafür rückte Lukas Daschner eine Position nach hinten auf die Zehn. Bei den Gästen, die zuletzt Holstein Kiel mit 1:2 unterlagen, musste Coach Christian Titz u.a. auf verletzten Baris Atik und gesperrten Jamie Lawrence (Gelb-Rot) verzichten, konnte aber wieder Abwehrchef Alexander Bittroff (zuletzt muskuläre Probleme) einsetzen.
Bei mitunter drückenden 30 Grad starteten beide Teams – unsere Kiezkicker in einer Sonderedition des Heimtrikots mit Gendersternchen – bei bester Stimmung im ausverkauften Millerntor in die Partie. Bereits nach 17 Sekunden die erste Chance für die extrem druckvoll startende Schultz-Elf: Nach Ballgewinn von Igor Matanović vor dem gegnerischen Strafraum zog Johannes Eggestein aus 20 Metern ab, Dominik Reimann packte aber sicher zu (1.). Wenig später zielte Eggestein dann aber genauer. Lukas Daschner initiierte den zweiten Angriff, über Leart Paqarada und Marcel Hartel kam das Leder auf halblinks zu Eggestein. Er legte sich den Ball noch einmal vor und überwand Reimann aus sieben Metern – 1:0 (3.). Die nächste Chance hatte dann Matanović, mit seinem zu zentral platzierten 18-Meter-Schuss hatte Reimann keine Probleme (6.). Kurz darauf zielte Eric Smith aus 22 Metern dann zu hoch (7.).
Die Magdeburger konnten kurz verschnaufen, mussten das Leder dann aber zum zweiten Mal aus dem Netz holen. Manolis Saliakas brachte eine perfekte Flanke von der rechten Seite in die Mitte. Eggestein stieg 14 Metern vor dem Tor höher als Gegenspieler Malcolm Cacutalua und köpfte das Leder wuchtig ins rechte untere Eck. Reimann war zwar noch dran, der Ball aber drin – 2:0 (14.)! Wenig später hatte der FCM die große Chance zum Anschlusstreffer, doch Jackson Irvine konnte Connor Krempicki im letzten Moment am kontrollierten Abschluss aus kurzer Distanz hindern. So konnte Dennis Smarsch sicher zupacken (17.). Noch mal die Gäste: Jason Ceka hatte vor dem Strafraum zu viel Platz und konnte aus halbrechter Position abziehen – rechts unten vorbei (21.).
Nach einer kurzen Trinkpause fasste sich Paqarada ein Herz und nahm eine zu kurze Kopfballabwehr direkt. Der Ball strich zwei Metern am rechten Pfosten vorbei (26.). Kurz darauf flankte Paqarada butterweich in die Mitte und fand Eggestein. Dem war der lupenreine Hattrick nicht vergönnt, sein Kopfball landete auf dem Querbalken (30.). Kurz darauf war es Irvine, der Eggestein mit einer super getimten Flanke in Szene setzte. Gut zehn Meter vor dem FCM-Gehäuse traf der Angreifer den Ball aber nicht richtig und verpasst erneut den dritten Treffer (33.). Die Kiezkicker blieben weiter am Drücker: Eine Hartel-Ecke landete beim zuletzt treffsicheren Jakov Medić, seinem Kopfball aus zehn Metern fehlte aber die nötige Präzision (37.). Mehr passierte in Halbzeit eins nicht und so ging es mit dem 2:0 in die Kabinen.
Coach Schultz verzichtete auf personelle Veränderung – nach der starken Leistung in der ersten Halbzeit auch kein Wunder. Sein Gegenüber Titz wiederum nahm gleich drei Wechsel vor. Die Gäste erwischten den besseren Start und hatten nach 55 Sekunden den Torschrei auf den Lippen, erst klatschte ein Schuss von Kapitän Amara Condé an die Latte, den Abpraller setzte Ceka aus kurzer Distanz deutlich drüber (46.). Wenig später drosch der eingewechselte Moritz-Broni Kwarteng das Leder aus 18 Metern wuchtig an den rechten Pfosten – wieder Glück gehabt (49.). Die Braun-Weißen hatten noch nicht wieder in die Partie gefunden, Magdeburg wiederum präsentierte sich nun deutlich druckvoller.
Erster Wechsel dann bei unserem FCSP: David Otto ersetzte Igor Matanovic (55.). Gerade einmal 60 Sekunden auf dem Rasen jagte dieser das Leder aus 13 Metern drüber und verpasste nur knapp das 3:0 (56.). Die Kiezkicker kamen nun wieder häufiger in den gegnerischen Strafraum, weitere Chancen konnten sie sich aber nicht erspielen. Auf der Gegenseite probierte es Kwarteng noch mal aus der Distanz, Smarsch war aber zur Stelle (63.). Titz ging anschließend mehr Risiko und stellte von Vierer- auf Dreierkette um. Bevor es eine erneute Trinkpause geben sollte, scheiterten Paqarada aus der Distanz (65.) und Irvine nach Hartel-Ecke per Kopf (66.) jeweils an Reimann, ehe Paqarada aus dem Rückraum nur knapp vorbeizielte (69.).
So langsam brach die Schlussphase an und Schultz nahm den nächsten Wechsel vor. Für Debütant David Nemeth, der seine Sache richtig gut gemacht hatte, war nun Betim Fazliji in der Partie (70.). In der Folge suchten die Gäste den Weg gegen kompakt stehende Kiezkicker zwar immer wieder noch vorne, die braun-weiße Defensive stand aber sicher und ließ nichts zu. Auf der Gegenseite klappte es besser. Daschner steckte perfekt in den Lauf von Hartel durch und der ließ Reimann im Eins-gegen-Eins keine Chance – 3:0 (77.).
Für die Schlussminuten schickte Schultz dann Luca Zander, Afeez Aremu und Connor Metcalfe für Manolis Saliakas, Eric Smith und Johannes Eggestein auf den Rasen (81.). Ceka hätte noch mal verkürzen können, verzog aus 14 Metern aber deutlich (86.). Auf der Gegenseite hatte Metcalfe das 4:0 auf dem Schuss, aus zehn Metern scheiterte er aber an Reimann (88.) und so blieb es am Ende beim auch in der Höhe verdienten 3:0-Heimsieg für unseren FCSP.
FC St. Pauli
Smarsch - Saliakas (81. Zander), Nemeth (70. Fazliji), Medić, Paqarada - Smith (81. Aremu), Irvine, Hartel, Daschner - Eggestein (81. Metcalfe), Matanović (55. Otto)
Cheftrainer: Timo Schultz
1. FC Magdeburg
Reimann - El Hankouri (64. Beyaz), Cacutalua (46. Kwarteng), Bitroff (79. Sechelmann), Bell Bell - Müller, Condé, Krempicki - Ceka, Brünker (46. Gnaka), Scienza (46. Ito)
Cheftrainer: Christian Titz
Tore: 1:0 Eggestein (3.), 2:0 Eggestein (14.), 3:0 Hartel (77.)
Gelbe Karten: Paqarada, Irvine, Matanović / keiner
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)
Fans: 29.164 (ausverkauft bei etwas geringerer Auslastung)
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters