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Eigentor entscheidet: FCSP sichert sich Last-Minute-Sieg in Kiel

In einem höchst intensiv geführten Duell um den Klassenerhalt gewinnt der FC St. Pauli mit 2:1 bei Holstein Kiel. Nachdem Alexander Bernhardsson die Kieler in Führung geschossen hatte, glich Danel Sinani noch in der ersten Halbzeit aus. Der Siegtreffer fiel in der Nachspielzeit.

FCSP-Cheftrainer Alexander Blessin veränderte die Startelf im Vergleich zum Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach auf zwei Positionen. Oladapo Afolayan, Torschütze in der Vorwoche, ersetzte Noah Weißhaupt. Zudem musste Lars Ritzka krankheitsbedingt passen, für ihn rückte Adam Dźwigała in die Startformation.

Bei den Kielern fehlte Innenverteidiger David Zec wegen einer Gelbsperre, die sich der Abwehrchef in der Vorwoche beim 1:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 eingehandelt hatte. Für ihn begann Marko Ivezić. Zudem beorderte Holstein-Trainer Marcel Rapp Mittelfeldspieler Magnus Knudsen in die Startformation. Steven Skrzybski nahm dafür zunächst auf der Bank Platz.

Die Boys in Brown kamen besser in die Partie und machten direkt Druck auf das gegnerische Tor. Elias Saad stand bei einer aussichtsreichen Situation jedoch im Abseits (3.), Danel Sinani scheiterte mit einer direkten Ecke an KSV-Keeper Thomas Dähne (5.) und David Nemeth brachte bei einem Kopfball nicht genug Wucht hinter die Kugel (7.). Noch fehlte die Durchschlagskraft. Der magische FC blieb aber am Drücker: Philipp Treu nahm eine missratene Flanke von Jackson Irvine am linken Strafraumeck auf und schloss nach kurzem Dribbling ab. Wieder war Dähne zur Stelle (16.). 

Doch dann das erste Mal die Kieler: Irvine wollte im Mittelfeld klären, doch legte den Ball genau in den Fuß von Alexander Bernhardsson, der aus 18 Metern trocken ins linke Eck schoss. FCSP-Keeper Nikola Vasilj blieb ohne Abwehrchance und so ging das Heimteam mit der ersten Chance direkt in Führung (21.). Kurze Zeit ließen sich unsere Boys in Brown von dem Rückstand beeindrucken, um dann jedoch wieder den Vorwärtsgang einzulegen. Wieder kam Treu nach einer Ecke an den Ball, umkurvte einige Gegenspieler und legte in den Rückraum zu Saad, der den Ball aus 17 Metern übers Tor schoss (30.).

Wenig später war es dann aber soweit. Saad flankte in den Fünfmeterraum, Oladapo Afolayan kollidierte im Kopfballduell mit Dähne und Danel Sinani nutzte den Abstauber zum Ausgleichstreffer (34.). Nach kurzer Behandlungspause für Afolayan und Dähne konnten beide Spieler weitermachen. Die Partie blieb höchst unterhaltsam. Holstein investierte wieder etwas mehr nach vorne. Nach einer Freistoßflanke knallte Nicolai Remberg den Ball an die Unterkante der Latte (38.). Glück für Braun-Weiß.

Weiter die KSV: Magnus Knudsen versuchte sein Glück aus 25 Metern, den tückischen Distanzschuss konnte Vasilj zur Ecke lenken (44.). Es sollte die letzte Chance gewesen sein, bevor Schiedsrichter Benjamin Brand nach zweiminütiger Nachspielzeit zur Halbzeitpause pfiff.

 

 

Die erste Halbzeit war umkämpft, wie auch dieser Zweikampf zwischen John Tolkin und Philipp Treu zeigt.

Die erste Halbzeit war umkämpft, wie auch dieser Zweikampf zwischen John Tolkin und Philipp Treu zeigt.

Beide Trainer wechselten zur Pause je einmal. Beim FCSP verließ Saad das Spielfeld und machte Platz für Morgan Guilavogui. Marcel Rapp brachte Finn Porath für Timo Becker. Der zweite Spielabschnitt brauchte einige Minuten, um in Fahrt zu kommen, doch hatte dann direkt eine Großchance für unsere Boys in Brown parat. Irvine verlängerte einen langen Einwurf zu Sinani, der den Ball aus elf Metern freistehend nicht richtig traf und vorbeischoss (51.).

Die Partie verlor etwas an Tempo, beide Teams gingen nicht allzu viel Risiko. Ein Distanzschuss von Afolayan stellte kein Problem für Dähne im Kieler Tor dar (59.). Kurz darauf war Schluss für den Engländer, Blessin brachte Noah Weißhaupt (60.). Auch für Adam Dźwigała ging es verletzungsbedingt nicht weiter. Siebe Van der Heyden kam in die Partie (63.).

Weiter spielte sich das Spiel vorrangig im Mittelfeld ab. Beide Teams drangen kaum ins letzte Drittel ein und erspielten sich deshalb nur sehr wenige Torchancen. Auch die Wechsel beider Trainer brachten keine Veränderungen. Stattdessen wurde die Partie ruppiger, sodass Schiedsrichter Brand einige Male die Gelbe Karte zog.

Es dauerte bis in die Schlussminuten, ehe es zur nächsten Torgelegenheit kam. Guilavogui brachte eine Flankte in den Sechzehner, Irvine köpfte jedoch links am Tor vorbei (87.). Dann nochmal Gestocher im Strafraum: Nach einem Freistoß von Eric Smith brachte Van der Heyden den Ball aus kürzester Distanz nicht über die Linie (89.).

Die Schlussoffensive schien endgültig eröffnet. Noah Weißhaupt bekam den Ball rechts in der Box, scheiterte zunächst an Dähne und gab dann doch nochmal in die Mitte, wo der Kieler Verteidiger Geschwill den Ball denkbar unglücklich über die eigene Linie bugsierte. Oder doch nicht? Erneut stand Schiedsrichter Brand im Fokus, schaute auf seine Uhr und entschied auf Tor für Braun-Weiß (90 +2.). Das Halten im Gästeblock kannte keine Grenzen. Mit drei Punkten und nun elf Punkten Vorsprung auf Holstein Kiel traten unsere Kiezkicker den Heimweg an.

 

Holstein Kiel

Dähne – Becker (46. Porath), Ivezić, Komenda (68. Geschwill) – Rosenboom, Gigovic (83. Skrzybski), Remberg, Tolkin – Bernhardsson, Knudsen (75. Schulz) – Machino (68. Harres)

Cheftrainer: Marcel Rapp

 

FC St. Pauli

Vasilj – Dźwigała (63. Van der Heyden), Wahl, Nemeth – Saliakas, Smith, Irvine, Treu – Sinani (87. Metcalfe) – Afolayan (60. Weißhaupt), Saad (46. Guilavogui)

Cheftrainer: Alexander Blessin

 

Tore: 1:0 Bernhardsson (21.), 1:1 Sinani (34.), 1:2 Geschwill (Eigentor)

Gelbe Karten: Ivezić, Harres, Schulz / Nemeth, Afolayan, Wahl

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schwebheim)

Zuschauer*innen: 15.034 (ausverkauft)

 

(tb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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