FC St. Pauli

Gute Leistungen, keine Punkte – so kann man die ersten beiden Spiele unseres FCSP in der Bundesliga kurz und knackig zusammenfassen. Das in den Spielen gegen Heidenheim und Union Berlin bestimmende Thema war die fehlende Effektivität. Gerade im Heimspiel gegen den FCH hatten die Kiezkicker die Führung mehrfach auf dem Fuß oder Kopf, doch die Gäste schlugen nach zwei Standardsituationen eiskalt zu. In Berlin hatten die Kiezkicker nicht die ganz großen Chancen, defensiv ließen sie aber sehr wenig zu. Ein Punkt wäre an der Alten Försterei absolut drin gewesen, bei einer Ecke jedoch waren unsere Jungs zu unachtsam und so reichte den Berlinern ein Treffer, um die Partie am Ende für sich zu entscheiden.

Mit zwei Niederlagen ging's also in die erste Länderspielpause, in der vor allem das Spiel im letzten Drittel und damit das Herausspielen und Verwerten von Torchancen auf dem Programm stand. „Wir können vieles aus den Einheiten mitnehmen und wollen das nun in die Spiele transferieren“, so Philipp Treu. Im dritten Anlauf wollen unsere Boys in Brown den Knoten platzen lassen und beim FCA nicht nur ihr erstes Tor bejubeln, sondern auch punkten - zu gerne natürlich dreifach.

Wiedersehen nach
über 14 Jahren

Zum ersten Mal seit April 2010 kommt es wieder zu einem Duell mit den Augsburgern. Drei Jahre lang (von 2007 bis 2010) standen sich beide Vereine in Liga zwei gegenüber. In Augsburg gab es für unseren FCSP wenig zu holen, der FCA gewann seine drei Zweitliga-Heimspiele. Der bislang einzige Punktgewinn liegt bereits 50 Jahre zurück, in der Bundesliga-Aufstiegsrunde 1973/94 holten die Braun-Weißen in einem turbulenten Spiel mit wechselnden Führungen (4:4) einen Zähler. Beim letzten Gastspiel in Augsburg im November 2009 reichten zwei Tore von Marius Ebbers am Ende nicht, um mit Zählbarem nach Hamburg zurückzukehren. Andrew Sinkala entschied die Partie per Last-Minute-Tor zum 3:2-Endstand zugunsten des FCA.

Im Rückspiel am Millerntor revanchierten sich unsere Kiezkicker, der 3:0-Erfolg (Ebbers traf erneut doppelt) war ein wichtiger Sieg auf dem Weg zum damals fünften Aufstieg in die Bundesliga. Während unsere Jungs am Ende der Saison den Aufstieg feierten, scheiterte Augsburg in der Relegation am 1. FC Nürnberg, stieg aber ein Jahr später auf und unsere Jungs zeitgleich wieder ab. Bis zum Aufstieg im Mai dieses Jahres war unser FCSP dauerhaft in Liga zwei unterwegs, nun also folgt das Wiedersehen mit dem FCA und das erstmals in der höchsten deutschen Spielklasse.

Auch Augsburg verliert
gegen effektive Heidenheimer

Den Saisonstart haben sich von den Ergebnissen her nicht nur unsere Kiezkicker anders vorgestellt, sondern auch die Augsburger. Auf das 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen Werder Bremen folgte die deutliche 0:4-Niederlage beim 1. FC Heidenheim. Auch hier spielte die Effektivität vor dem Tor eine Rolle. Beide Teams gaben 15 Torschüsse ab, Heidenheim erzielte vier Tore, Augsburg scheiterte zweimal an der Latte. Wer in die Fußstapfen von Ermedin Demirović treten kann, bleibt abzuwarten. Der im Vorjahr mit Abstand beste Torschütze (15 Tore) und auch beste Vorbereiter (zehn Assists) des FCA geht jetzt für den VfB Stuttgart auf Torejagd.

Saisonübergreifend sind die Augsburger bereits seit sieben Bundesliga-Spielen ohne Sieg. Der letzte Dreier wurde Mitte April gegen Union Berlin (2:0) eingefahren, da lag der FCA noch auf Kurs Europa League. Fünf Niederlagen in Folge ließen die Fuggerstädter zum Saisonende dann auf Platz elf abrutschen. In die neue Saison startete der FCA mit einem Remis und einer Niederlage. Immerhin: Durch den 4:1-Erfolg bei Regionalligist Viktoria Berlin erreichten die Fuggerstädter die zweite Runde im DFB-Pokal. In der Liga wollen die Augsburger den Bock nun auch umstoßen, um wichtige Punkte für eine möglichst sorgenfreie Saison zu holen. Dafür sei laut Cheftrainer Jess Thorup, der gerade erst seinen Vertrag vorzeitig bis 2026 verlängert hat und nach dem Spiel in Heidenheim eine „Reaktion“ von seiner Mannschaft erwartet, vor allem eine verbesserte Defensivleistung notwendig. „Jeder muss alles tun, um Tore zu verhindern. Wir alle müssen Verantwortung übernehmen“, so der Däne.

„Etwas Zählbares aus
Augsburg mitnehmen“

Gegentore, und schon gar solch vermeidbare wie gegen Heidenheim und Union, wollen und müssen unsere Kiezkicker gegen den FCA vermeiden. Für unser Team gilt es, an die guten Leistungen aus den vorherigen Spielen anzuknüpfen und weiter an die eigene Stärke zu glauben. „Auf dem bisherigen Weg haben wir gut performt. Es fehlen noch die letzten drei, vier Prozent“, so Coach Alexander Blessin vor dem Spiel in Augsburg. Das Team sei auf dem richtigen Weg und Blessin absolut positiv gestimmt. „Auf kurz oder lang werden die Punkte kommen, auch weil ich weiß, wie die Jungs arbeiten. Wir wollen jetzt in der Bundesliga ankommen und etwas Zählbares aus Augsburg mitnehmen.“

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FC St. Pauli TV - die Stimmen
vor dem Spiel

Vor der Partie in Augsburg standen uns Johannes Eggestein und Oladapo Afolayan Rede und Antwort.

(hb/hv)

Foto: Witters