FCSP will in Kiel wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen
Freitag, 11. April 2025, 14:00 Uhr
Der FC St. Pauli gastiert am Sonnabend (12.4., 15:30 Uhr) beim Tabellenschlusslicht Holstein Kiel. Unsere Kiezkicker rechnen sich bei den Störchen einiges aus, sind aber gleichzeitig gewarnt. Die letzten Duelle versprachen viel Spektakel.
24 Tore fielen alleine in den vergangenen vier Spielen zwischen dem FC St. Pauli und Holstein Kiel. 3:1, 4:3, 5:1 und 4:3 lauteten die Ergebnisse aus braun-weißer Sicht. Das ist zwar eine makellose Bilanz, doch wenn es nach FCSP-Kapitän Jackson Irvine geht, muss es dieses Mal nicht ganz so aufregend werden. „Wir hatten in den letzten Jahren immer packende Duelle mit Kiel. Ich hoffe, es wird nicht wieder so. Das waren Chaos-Spiele. Es gab immer wieder Situationen, bei denen wir defensiv gefordert waren, und manchmal hatten wir auch Spielglück.“
Die Bedeutung des Spiels ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen. Unsere Boys in Brown stehen mit 26 Punkten auf Tabellenplatz 15, während die Störche aktuell mit 18 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz rangieren. „Dieses Spiel ist natürlich schon etwas Besonderes. Wir wissen um die Brisanz der Partie und wollen den Abstand vergrößern“, so FCSP-Cheftrainer Alexander Blessin. Mit einem Auswärtssieg würde der Vorsprung auf elf Zähler anwachsen – ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt. Eine Niederlage könnte die Situation im Tabellenkeller hingegen noch einmal deutlich verschärfen.
KSV wartet auf ersten
Heimsieg in der Rückrunde
Im Holstein-Stadion warten die Kieler in der Rückrunde noch auf den ersten Heimsieg. Seit dem 4:2-Erfolg gegen Borussia Dortmund am 17. Spieltag gab es nur zwei Punkte aus fünf Heimspielen. Insgesamt stehen elf Punkte vor heimischem Publikum zu Buche. Dies soll sich, wenn möglich, nicht ändern. Blessin erwartet dennoch einen herausfordernden Gegner: „Kiel ist eine Mannschaft, die immer wieder spielerische Ansätze zeigt. Sie spielen mit viel Intensität und geben niemals auf. Oft gehen sie auf die zweiten Bälle.“

Gegen kein anderes Team traf Oladapo Afolayan häufiger als gegen Holstein Kiel: Vier Tore in vier Spielen stehen zu Buche.
Eine ähnliche Herangehensweise wie im Hinspiel erwartet er von seinem Gegenüber Marcel Rapp, mit dem er einst beim SC Pfullendorf zusammenspielte, aber nicht. Beim 3:1-Heimerfolg unserer Kiezkicker hätten die Kieler vor allem auf lange Bälle gesetzt. „In dem Spiel haben sie das erste Mal ihre Art und Weise, wie sie Fußball spielen wollen, ein bisschen geändert. Sie wollten nicht hinten rausspielen“, erklärt Blessin. Er erwarte, dass die Rapp-Elf am Sonnabend wieder zu ihrer ursprünglichen Struktur und den eigenen Prinzipien zurückkehren werde.
Duell der Gegensätze
Es ist auch ein bisschen das Duell der Gegensätze. Während unser FC St. Pauli mit nur 34 Gegentoren die mit Abstand beste Defensive im unteren Tabellendrittel stellt, hat Holstein Kiel schon doppelt so viele Treffer (68) kassiert. Offensiv wissen die Kieler hingegen mehr zu überzeugen. 39 selbst erzielte Tore sind der Spitzenwert unter den letzten sechs Mannschaften der Tabelle. Nur 23 eigene Treffer von unserer Mannschaft stehen dem gegenüber.
Insbesondere die Variabilität der Kieler Offensive sticht dabei heraus. Mit Phil Harres (8 Tore), Shūto Machino (7) und Steven Skrzybski (6) haben die Störche gleich drei Angreifer, die regelmäßig das Tor treffen. Besonders gefährlich ist die KSV nach Standardsituationen. Mehr als jedes vierte Kieler Tor fällt nach einem ruhenden Ball. Gleichzeitig fangen sich unsere Kiezkicker kaum Treffer nach Standards. Nur sechs Gegentore nach Eckball, Freistoß oder Elfmeter bedeuten ligaweit Platz 3.
Hauke Wahl kehrt an
alte Wirkungsstätte zurück
Maßgeblich daran beteiligt ist auch Hauke Wahl, der in dieser Saison vermehrt als zentraler Innenverteidiger in der Dreier-Abwehrkette eingesetzt wird. Die anstehende Partie im Holstein-Stadion ist für ihn eine besondere. Mehr als acht Jahre lang trug er das Trikot der Schleswig-Holsteiner. „Ich freue mich sehr auf das Spiel, weil ich viele Spiele in diesem Stadion gemacht habe. Der Verein bedeutet mir immer noch viel und ich freue mich, viele Gesichter wiederzusehen.“
Sportlich erwarte er vor allem eine offensivstarke Kieler Mannschaft. „Es wird darauf ankommen, gut zu verteidigen. Wir dürfen Kiel nicht viele Möglichkeiten geben, ein Tor zu schießen. Es geht darum, gut im Gegenpressing zu agieren, wenn wir den Ball verlieren und dann auch die Ruhe zu bewahren.“ Seine ersten drei Partien für Braun-Weiß konnte Hauke Wahl gegen seinen Ex-Verein allesamt gewinnen. Am Sonnabend kann gerne ein weiterer Sieg hinzukommen.
(tb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters