FC St. Pauli

...die personelle Situation: „Alle Jungs sind fit, wir haben keine neuen Ausfälle zu beklagen. Siebe haben wir diese Woche bewusst rausgenommen, was auch wichtig war. Er hat heute wieder komplett und schmerzfrei mittrainiert. Connor und Robert haben gut auf den Test in Berlin reagiert und stehen wieder zur Verfügung. Morgan hat in dieser Woche teilweise mittrainiert und steigt morgen wieder komplett ein. Für das Spiel in München wird es nicht reichen, für das gegen Mönchengladbach sind wir aber guter Dinge, dass er wieder im Kader stehen wird. Karol steht weiterhin nicht zur Verfügung. Ich mache ihm keinen Druck, er soll sich darauf konzentrieren, langsam wieder zurückzukommen. Wir brauchen einfach noch Geduld.“

...unsere Nationalspieler: „Ich hatte alle Partien im Blick und bin erstmal froh, dass alle ohne Verletzungen durchgekommen sind. Über die drei Tore von Jacko habe ich mich auch gefreut. Er war müde, als er gestern ins Büro kam, er hatte aber ein Lächeln im Gesicht. Niko konnte zwei wichtige Siege holen und hat einmal zu Null gespielt. Die Leistung von Danel, der ein Tor erzielt und ein weiteres vorbereitet, war ebenfalls gut. Einzig Elias kam nicht zum Einsatz, er brennt jetzt aber auf einen Einsatz in der Liga. Insgesamt ist es gut gelaufen. Bei den Jungs müssen wir schauen, dass wir die Akkus wieder aufladen.“

...den geplatzten Torknoten bei Jackson Irvine: „Ob es ein Brustlöser für ihn ist, wird man sehen. Er hat selbst ein bisschen sarkastisch auf die vielen Chancen, die er bei uns hatte, reagiert. Es ist ein gutes Gefühl, wenn dir der Ball vor die Füße fällt und er endlich wieder drin ist. Es spricht nichts dagegen, wenn er Gleiche auch am Sonnabend an den Tag legt. Das würde uns freuen und sicherlich auch helfen.“

...das Gastspiel beim großen FCB in der Allianz Arena: „Für mich als Trainer ist es wie für die Spieler etwas Besonderes. Warum sollte es auch anders sein? Als Spieler hatte ich mal das Vergnügen, im Olympiastadion zu spielen, das war mit der Tartanbahn eher ein laues Lüftchen. Ich war vor fünf Jahren mal bei einem Champions-League-Spiel, das war schon eine tolle Atmosphäre. Jetzt unten zu stehen, macht Lust. Es ist für die Jungs ein Highlight und für mich auch. Eine gewisse Vorfreude ist zu spüren.“

...die jüngsten Ergebnisse des FCB in der Liga gegen Bochum (2:3) und Union Berlin (1:1): „Es gibt immer Phasen, wo man auf einen Gegner trifft, der eine Schwächeperiode hat. Wir können das nicht beeinflussen. Gegen Bochum hatten sie durchgewechselt und den Fokus auf Leverkusen gelegt. Wir müssen sie an den Rand bringen, wo sie vielleicht ein bisschen ins Verzweifeln kommen. Das steht in unserer Macht, alles andere nicht.“

…die Ausfälle beim FCB und die vielen Nationalspieler, die im Einsatz waren: „Sie haben einen so großen Kader und werden eine sehr gute Mannschaft präsentieren. Sie sind es gewohnt, in diesem Rhythmus zu spielen. Es ist weder ein Vor- noch ein Nachteil für uns. Wir hatten im Laufe der Saison auch immer wieder Verletzte zu beklagen, haben es nie an die große Glocke gehängt und immer versucht zu improvisieren.“

...die knappe 0:1-Niederlage im Hinspiel: „Wir waren gut im Spiel und bekommen nach einer Ping-Pong-Situation das 0:1. Den trifft und versenkt Jamal Musiala richtig gut. Es wird extrem wichtig sein, dass wir ihnen in bestimmten Räumen nicht den Platz und die Zeit geben. Das haben wir im Hinspiel sehr gut gemacht. Wenn wir ihnen auf den Füßen stehen und sie nerven, geht es in die richtige Richtung.“

...die eigene Herangehensweise: „Je länger die Null steht, umso mehr Energie und Luft gibt uns das. Das gilt auch für das Spiel in München. Wir wollen sie ärgern und hoffen, dass es genauso kommt. Wir wissen um die Geschwindigkeit der Bayern, das müssen wir kontrollieren. Natürlich brauchst du Spielglück, einen guten Tag und auch Qualität. Wir haben nichts zu verlieren und gehen als krasser Außenseiter ins Spiel. Alle rechnen mit einer Niederlage, wir rechnen uns aber etwas aus, wenn wir mutig auftreten. Wir wollen mit Mut unsere Chancen suchen. Es geht auch darum, bestimmte Höhen zu haben, sie im Spielaufbau zu fordern und zu Fehlern zu zwingen. Dann müssen wir den Mut haben und klare Abschlüsse. Nach Ballgewinnen wollen wir Umschaltmomente nutzen.“

(hb)

Foto: FC St. Pauli