„Wir müssen die richtigen Momente für uns nutzen“
Donnerstag, 24. Oktober 2024, 16:55 Uhr
Nach der knappen Niederlage beim BVB wollen unsere Kiezkicker im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg nicht ohne Zählbares vom Platz gehen. Vor der Partie gegen den VfL beantwortete unser Cheftrainer Alexander Blessin die Fragen der Medienvertreter*innen und sprach dabei u.a. über...
...die personelle Situation: „Für Connor Metcalfe wird es definitiv nicht reichen. Das ist sehr schade. Ich hoffe, dass er nächste Woche wieder zur Verfügung steht. Carlo Boukhalfa ist wieder fit. Er hat die Woche auch komplett mittrainiert und einen sehr guten Eindruck gemacht - als ob er nie weg gewesen wäre. Scott Banks hat leichte Rückenprobleme. Bei ihm müssen wir noch abwarten, ob er morgen wieder im Training zur Verfügung steht. David Nemeth war zuletzt krank, er stößt wahrscheinlich morgen wieder zum Team.“
...Neuzugang Eric Oelschlägel: „Er hat gestern direkt schon trainiert, da konnte ich mir bereits ein Bild von ihm machen. Wir sind froh, dass wir die Position besetzen konnten. Es war durch die langfristigen Ausfälle der drei Torhüter wichtig, dass wir auf der Position etwas machen. Kevin Jendrzej und Ronny Seibt machen ihre Sache weiterhin sehr gut, in sie haben wir weiterhin vollstes Vertrauen.“
...den verletzten Elias Saad: „Ich habe ihn direkt nach der OP angerufen, da war er aber noch ein bisschen benebelt. Er hat noch Schmerzen, es wird aber sicherlich von Tag zu Tag besser. Für Elias und für uns ist es ganz, ganz bitter. Auf diesem Wege hoffen wir natürlich, dass er schnellstmöglich wieder zurückkommt. Ich bin ganz sicher, dass er bei unserer medizinischen Abteilung sehr gut aufgehoben ist. Sie wird alles tun und er selbst natürlich auch, um schnellstmöglich wieder zurückzukommen.“
...die bisherigen Heimspiele: „Gegen Heidenheim war es ein sehr gutes Spiel und gegen Leipzig ein sehr, sehr gutes Heimspiel von uns. Gegen Mainz war es nicht gut, aber es war auch nicht verdammt schlecht. Es waren halt zwei individuelle Fehler, die wir machen, und die Mainz richtig bestraft hat. Gegen so einen Gegner wie Wolfsburg müssen wir einfache Fehler vermeiden. Wir müssen klar sein. Wir wollen gemeinsam mit unseren Fans so eine Atmosphäre schaffen wie gegen Leipzig. Unsere Fans sind ein Faustpfand. Sie sehen auch, dass wir daheim alles geben. Sie standen die kompletten 90 Minuten hinter uns, weil die Mannschaft bis zur letzten Minute alles gegeben hat.“
...Gegner Wolfsburg: „Sie haben in der Bundesliga neben Eintracht Frankfurt und Bayern München die schnellsten Stürmer. Ich denke da an Mohamed Amoura oder Tiago Tomás. Auch Jonas Wind und Ridle Baku sind schnell. Sie haben wirklich viel Speed. Über Umschaltmomente haben sie schon viele Tore erzielt. Für uns geht es natürlich darum, leichte Ballverluste zu vermeiden. Wolfsburg hat eine enorme Qualität und nicht von ungefähr sind sie in dieser Statistik auf Platz zwei. Sie brauchen nur fünfeinhalb Schüsse für ein Tor. Das ist eine weitere Qualität. Allerdings haben sie auch einige Gegentore kassiert, und da wollen wir natürlich auch ihnen weh tun.“
...die Chancenverwertung: „Wir müssen die richtigen Momente für uns nutzen. In Dortmund hatten wir ein paar Torchancen. Wir haben die Qualität, wir müssen aber noch ein bisschen gieriger sein. In nur zwei Spielen, gegen Union und Augsburg, hatten wir wenig Torchancen. Wenn wir für den anderen laufen, Tiefenläufe anbieten und eine gute Boxbesetzung haben, werden wir weiterhin Torchancen haben. Dann geht es darum, diese noch konsequenter zu nutzen. Nehmen wir die Chance von Dapo in Dortmund. Wenn er eine Nuance früher den Abschluss sucht, dann ist es eine sehr große Torchance. Du hast im Vergleich zur zweiten Liga weniger Zeit und weniger Raum. Damit umzugehen, ist dann halt nochmal ein Level höher. Wir arbeiten daran, dass wir in der Box mit weniger Zeit umgehen müssen.“
...Homophobie im Fußball: „Ich bin beim FC St. Pauli als Trainer angestellt, aber ich habe die Einstellung einfach. Ich lebe sie als Trainer natürlich vor. So bin ich großgezogen worden und so erziehe ich meine Kinder auch. Deswegen habe ich da auch klare Regeln, was meine Mannschaft anbelangt. Dass Homophobie nichts im Fußball zu suchen hat, ist ganz klar. Wir sind farbenfroh, wir wollen farbenfroh sein. Das zeichnet diesen tollen Klub ja auch aus. Darauf sind wir auch ein Stück weit sehr stolz. Zu dieser Identität stehen wir auch ganz klar.“
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters