„Es ist eine meiner Stärken, dass ich verschiedene Positionen spielen kann“
Mittwoch, 12. Februar 2025, 15:30 Uhr
Im Breisgau geboren, aufgewachsen und in der Freiburger Fußballschule ausgebildet: Carlo Boukhalfa kennt den SC Freiburg schon seit Kindheitstagen. Am Millerntor kommt es nun zum Wiedersehen mit seinem Ex-Verein.
Wenn Carlo Boukhalfa beim Heimspiel unseres FC St. Pauli gegen den SC Freiburg am Sonnabend (15.2., 15:30 Uhr) auflaufen sollte, wäre es zugleich sein 50. Profispiel für Braun-Weiß. Noch öfter trug der Mittelfeldspieler allerdings das Trikot des kommenden Gegners unserer Kiezkicker. Bereits im Alter von 13 Jahren wechselte Boukhalfa, der zuvor beim PTSV Jahn Freiburg gespielt hatte, in die Freiburger Fußballschule. Nachdem er dort die Jugendmannschaften durchlaufen hatte, absolvierte der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler im Juli 2018 sein erstes Spiel für die Zweitvertretung der Breisgauer. 53 weitere Einsätze sowie ein Auftritt bei den Profis sollten folgen, bevor es für ihn im Sommer 2021 per Leihe zum SSV Jahn Regensburg ging.
Nach einer erfolgreichen Zweitligasaison bei den Regensburgern mit 33 Einsätzen (vier Tore) wechselte Boukhalfa 2022 ans Millerntor. Inzwischen ist der mittlerweile 25-Jährige seit zweieinhalb Jahren bei unseren Boys in Brown aktiv. An die Zeit in der Heimat erinnert sich der gebürtige Freiburger trotzdem gerne zurück. „Bei den ersten Probetrainings war ich extrem aufgeregt, aber danach lief alles sehr gut. Die Arbeit mit jungen Spieler war in Freiburg ziemlich professionell und deshalb konnte ich dort eine gute Ausbildung genießen“, so Boukhalfa.
![In der Saison 2021/22 lief Carlo Boukhalfa (M.) noch im Trikot des SSV Jahn Regensburg gegen unseren FCSP auf.](/media/200476/witters_1709364.jpg)
In der Saison 2021/22 lief Carlo Boukhalfa (M.) noch im Trikot des SSV Jahn Regensburg gegen unseren FCSP auf.
Besonders ist ihm sein Siegtreffer für die U19 des SCF im DFB-Pokalfinale 2018 gegen den 1. FC Kaiserslautern in Erinnerung geblieben. „Es gab viele schöne Momente, aber dieses Spiel war natürlich das Highlight. Meine ganze Familie war da, das war schon cool“, blickt Boukhalfa zurück.
Nun trifft er zum zweiten Mal auf seinen Ex-Verein. Für ihn ist es auch ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten. Unter anderem mit Noah Atubolu, Kiliann Sildillia, Christian Günter, Nicolas Höfler und Vincenzo Grifo spielte er im Breisgau noch zusammen. Besonders zu U21-Nationaltorhüter Atubolu pflegt Boukhalfa noch Kontakt. „Atu ist genau wie ich Freiburger Junge und wir kennen uns schon, seit wir 14, 15 Jahre alt sind. Wenn ich in der Heimat bin, habe ich ihn schon öfter getroffen.“
Und auch der Freiburger Cheftrainer Julian Schuster ist kein Unbekannter. Nach seiner aktiven Profizeit war der heutige Coach zunächst Koordinator für Talentförderung beim SCF und wirkte somit auch an der fußballerischen Entwicklung von Boukhalfa mit. „Julian hat als Übergangstrainer angefangen, als ich zwischen der ersten und zweiten Mannschaft war“, erinnert sich der ehemalige Schüler an seinen damaligen Lehrer. Schuster habe mit ihm Videoanalysen gemacht und ihn dabei immer wieder gepusht. „Man hat gemerkt, dass er die Leidenschaft hat, um Profitrainer zu werden. Deshalb freue ich mich sehr für ihn, dass es bisher so gut lief“, sagt Boukhalfa.
Schon in Freiburg war der Deutsch-Algerier für seine variable Einsatzfähigkeit bekannt. „Es ist eine meiner Stärken, dass ich verschiedene Positionen spielen kann“, so der Allrounder. Gegen Leipzig lief er am vergangenen Wochenende als offensiver Rechtsaußen auf. „Am wohlsten fühle ich mich im zentralen Mittelfeld, aber am wichtigsten ist mir, auf dem Platz zu stehen. Ich probiere auch gerne neue Positionen aus. Das ist auch immer eine Challenge und die nehme ich gerne an.“
![Beim 3:0-Erfolg im Hinspiel feierten unsere Kiezkicker ihren ersten Saisonsieg, hier bejubelt Carlo Boukhalfa mit Elias Saad dessen Tor zum 1:0.](/media/200482/witters_2082867.jpg)
Beim 3:0-Erfolg im Hinspiel feierten unsere Kiezkicker ihren ersten Saisonsieg, hier bejubelt Carlo Boukhalfa mit Elias Saad dessen Tor zum 1:0.
Es bleibt abzuwarten, ob er auch am Sonnabend wieder in einer offensiveren Rolle spielen wird. Im Hinspiel, bei dem er als zentraler Mittelfeldspieler in der Startelf stand, gelang es unseren Boys in Brown jedenfalls, die Freiburger zu besiegen. Dies soll jetzt auch am Millerntor klappen. Boukhalfa erwartet eine schwierige Partie gegen seinen Ex-Club: „Freiburg wird uns sicher nicht unterschätzen und Vollgas geben. Sie haben das Hinspiel bestimmt noch im Kopf und wollen das wiedergutmachen. Darauf müssen wir vorbereitet sein und voll dagegen halten.“
(tb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters