Geschenkter Tag für Braun-Weiss
Dienstag, 25. März 2014, 17:37 Uhr
Im Vergleich zum 0:0 gegen den FC Ingolstadt entschied sich Cheftrainer Roland Vrabec beim Gastspiel in Paderborn am Dienstag (25.3.) für vier neue Spieler in der Startelf: Christopher Buchtmann, Marc Rzatkowski, John Verhoek und Lennart Thy ersetzten Philipp Ziereis, Fin Bartels (Kniescheiben-Fissur), Michael Gregoritsch und Christopher Nöthe.
Marcel Halstenberg rückte vom Mittelfeld wieder auf die linke Außenverteidigerposition. Tom Trybull und Buchtmann, der erstmals als Kapitän der Kiezkicker unsere Mannschaft auf den Rasen führte, bildeten die Doppelsechs vor der Viererkette. Und unsere Jungs waren in der Defensive sofort gefordert. Michael Heinloth wurde auf der rechten Seite freigespielt, brachte den Ball per Flanke in die Mitte, wo Ex-Kiezkicker Mahir Saglik zwar verpasste, doch am langen Pfosten kam Elias Kachunga aus spitzem Winkel zum Abschluss, Philipp Tschauner machte sich breit und rettete eher unkonventionell per Gesichtsabwehr (3.).
Die Ostwestfalen blieben in der Anfangsviertelstunde zwingender. Saglik setzte die Kugel am Fünfmeterraum artistisch denkbar knapp neben den linken Pfosten (7.). Kurz darauf war es Kachunga, der aus der Distanz an Tschauni scheiterte (9.). Die Kiezkicker leisteten sich in der Vorwärtsbewegung den einen oder anderen Fehlpass zu viel. Nach einem Ballverlust von Tom Trybull im Mittelfeld, schaltete der SCP schnell um, plötzlich stand Mario Vrancic im Strafraum völlig frei vor Tschauni, der das Leder per Fußabwehr überragend klärte (12.).
Auch die Vrabec-Elf kam endlich zum Abschluss: Buchtis Schuss aus 20 Metern strich aber knapp über den Querbalken (14.). Bis zur nächsten Tormöglichkeit dauerte es nun einige Minuten. Weil Freistoßspezialist Alban Meha einen direkten Freistoß aber deutlich über das braun-weiße Gehäuse schoss, stand es weiterhin 0:0 (19.). Langsam, aber sicher bekamen die Kiezkicker besseren Zugriff auf das Spiel, allerdings fehlte es in der Offensive noch an der nötigen Präzision. Die Partie wurde ruppiger, worunter vor allem der Spielfluss auf beiden Seiten litt. So etwas wie Torgefahr kam in dieser Phase nur bei Standardsituationen auf.
Dabei hätte Braun-Weiß fast als erstes zugeschlagen: Gonther kam nach einem Maier-Freistoß aus dem linken Halbfeld per Kopf an den Ball, der noch den linken Pfosten touchierte (40.). Auf der Gegenseite gab es Eckball für Paderborn, den unsere Jungs ins Mittelfeld klären konnten. Daniel Brückner bekam den Ball auf den Fuß und hielt aus rund 30 Metern sofort drauf. Die Murmel fand ihren Weg durch die aufrückende St. Pauli-Abwehr zu Mahir Saglik, der diese völlig frei und unbedrängt zur verdienten Führung für den SCP einschieben konnte (41.). Eine Ecke der Kiezkicker brachte nichts ein (45.+1), so dass es mit dem 1:0 für die Gastgeber in die Kabinen ging.
Auch in der zweiten Halbzeit erwischten die Hausherren den besseren Start: Kachunga köpfte das Leder nach einer Ecke von rechts auf die Latte (46.). Paderborn hielt auch in der Defensivbewegung das Tempo hoch. Ein kontrollierter Spielaufbau für unsere Jungs war dadurch nur schwer möglich. Erst ein Ecke brachte wieder eine Chance. Buchtis Schlenzer von der rechten Strafraumkante verfehlte allerdings das lange Eck (57.). Schwarz-Blau machte es im Gegenzug leider besser: Kachunga ließ einen Ball zu Meha zurücktropfen, der die Kugel aus rund 18 Metern per Schlenzer in den Maschen versenkte: das 2:0 (58.).
Cheftrainer Vrabec reagierte auf den Zweitore-Rückstand und brachte Florian Kringe und Christopher Nöthe für Tom Trybull und Marc Rzatkowski (64.). Das hätte sich fast auf Anhieb ausgezahlt. Halste brachte die Kugel von links an die Fünfmeterraumkante, wo Nöthe nur hauchdünn verpasste (66.). Nur 120 Sekunden später mussten unsere Kiezkicker dann die nächste bittere Pille schlucken. Kringe berührte Vrancic im Sechzehner leicht am Fuß – Elfmeter! Ex-St. Paulianer Saglik ließ sich die Chance nicht nehmen und versenkte den Ball im linken Eck (69.). Tschauni hatte keine Abwehrchance.
Das 3:0 der Ostwestfalen war die endgültige Entscheidung. Die Vrabec-Elf war zwar weiterhin um eine Ergebnisverbesserung bemüht, doch an diesem Tag war in Paderborn einfach nichts zu holen: So drosch Lenny Thy nach einem schönen Haken die Kugel aus sieben Metern über das Tor (90.). Es war die letzte Szene des Spiels. Zum Abschluss der Englischen Woche empfängt der FC St. Pauli am Freitag (28.3.) am Millerntor die SpVgg Greuther Fürth.
SC Paderborn: Kruse – Heinloth, Strohdiek, Hünemeier, Hartherz (27. Koc) – Bakalorz, Vrancic, Meha, Brückner – Saglik (72. Wurtz), Kachunga (82. Vucinovic)
Trainer: Andre Breitenreiter
FC St. Pauli: Tschauner – Schachten, Mohr, Gonther, Halstenberg – Trybull (64. Nöthe), Buchtmann, Maier (81. Kringe), Rzatkowski (64. Kringe) – Thy, Verhoek
Trainer: Roland Vrabec
Tore: 1:0 Saglik (41.), 2:0 Meha (58.), 3:0 Saglik (69., FE)
Gelbe Karten: Brückner, Heinloth, Saglik – Gonther, Rzatkowski, Trybull, Buchtmann
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Zuschauer: 14.441
(jk)
Foto: Peter Böhmer