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Fanclub "Millerntoristen"

Zu jedem Auswärtsspiel unserer Braun-Weißen bitten wir einen Fanclub aus der Nähe unseres kommenden Gegners zum Interview. In dieser Woche sprachen wir mit Til von den "Millerntoristen" über ihre Gründung in Essen und warum es für sie im Ruhrpott keine Alternative zum Magischen FC gibt.

Moin Til, wie viele St. Paulianer gehören mittlerweile zu Eurem Fanclub und wie kam es zu Eurer Gründung?
Gegründet haben wir uns am 19.10.1999 in Essen. Zunächst als kleine Runde von Leuten die sich über Studium oder Party kennengelernt haben,dann aber wachsend und mit mehr Fahrten nach Hamburg kamen dann auch immer wieder neue Leute dazu. Letztlich entwickelte sich das Ganze dann immer mehr zu einem offenem Netzwerk, den einem klassischen Fanclub. Bis zu 30 Leute waren es zwischenzeitlich, die unterschiedlich oft zu den Spielen fuhren. Nachdem sich einige Leute von uns nun in Hamburg niedergelassen haben, sind wir zur Zeit eine Gruppe von ca. 17 Leuten.

Wie seid Ihr auf den Namen „Millerntoristen“ gekommen?
Millerntoristen war eine logische Konsequenz von Touristen deren Heimspiel in der Ferne liegt. Die Formulierung Millerntortortouren hat man uns ja sogar im Club geklaut ;-)

Euren Ursprung habt ihr im Ruhrgebiet - da bieten sich ja auch viele andere Vereine an, für die das Herz schlagen könnte. Dortmund, Schalke oder andere Clubs kamen für Euch nicht in Frage?
Nein, das ist glaub ich bei keinem ein Thema gewesen, wenn dann wäre es schon Schwarz-Weiss Essen, da hat unser Gründungsmitglied Atze mal gekickt, letztlich war der Ball aber doch immer schneller als er. Eine Alternative zum FC St. Pauli gibt doch eigentlich eh nicht, bei unseren Freunden in Winterthur kann man noch glücklich sein alles andere ist ausserhalb der Möglichkeit.

Was macht den FC St. Pauli für Euch so besonders, dass Ihr den Verein supportet, der über 300 Kilometer von Euch entfernt beheimatet ist?
Wie bei vielen anderen Fans ist man neben dem sportlichen ja vor allem an der sehr großen politischen Schnittmenge am Millerntor glücklich. Klar, es hat sich vieles in den letzten Jahren verändert, aber durch das Engagement einiger von uns versucht man möglichst zwischen den kommerziellen Bedürfnissen eines "Unternehmens" Fußballverein und den Bedürfnissen von uns Fans eine Brücke zu schlagen. Das klappt ja auch manchmal. Mittlerweile ist es natürlich nicht nur eine Schnittmenge, sondern man fährt in sein "soziales Umfeld". Ich denke mancher von uns hat mittlerweile mehr Freunde in der Fanszene, als zu Hause in der Küche.

Wie sieht eine Reise ans Millerntor bei euch aus und an welches Spiel erinnert ihr euch gerne noch zurück?
Wir sind ja schon eher routiniert ,die meisten von uns fahren seit 15 Jahren und länger fast zu jedem Spiel, da bedarf es nur weniger Justagen um so einen Spieltag logistisch zu planen. Schön war natürlich der Derby-Sieg, aber auch viele der Regionalligafahrten waren spannend. Rostock beim Bierbankpingpong war natürlich auch unvergesslich.

Seid Ihr am Freitag vollständig im Stadion vertreten und drückt ihr einem der Jungs besonders die Daumen?
Ich glaube so zwei bis drei Leute fehlen, weil sie berufsbedingt aus Hamburg nicht wegkommen,aber sonst dürfte die Crew komplett sein. Die Daumen würden wir gern Herrn Daube drücken, damit er sich daran erinnert wie gut er im letzten Spiel gekickt hat. Nein Spaß,wir freuen uns über jede gute Leistung unserer Jungs.

Wie oft seid Ihr eigentlich bei den Auswärtsspielen dabei und wie sieht eine typische Auswärtsfahrt aus?
Vier bis fünf von uns fahren wirklich fast alles, Phil und Ich machen für die Basis den Ticker oder sind Co-Moderator beim AFM-Radio, der Spielbeschreibung für Nichtsehende. So richtig spannend sind Fahrten bei uns nicht in Form von „Partybus“. Wir mögen es ruhig und entspannt ;-). Wir sind ja neben Essen von Köln über Münster, Hamburg oder Bremerhaven verteilt. Das sind ja eher Sternfahrten,als ein gemeinsamer Reisebus.

Der VFL Bochum steckt mitten im Abstiegskampf, konnte aber vergangenes Wochenende einen wichtigen Sieg in Cottbus landen. Unsere Kiezkicker waren ebenfalls erfolgreich. Wie wird die Partie ausgehen und warum?
Bochum muss alles in die Waagschale werfen, hier geht es ja nicht nur um den Klassenerhalt, sondern um den Kampf eines Traditionsclub den Anschluss zu halten. In einem der schönsten Stadien sollte bitte weiter mindestens zweitklassig Fussball gespielt werden. Außerdem ist Peter zurück, wer den Ruhrpott versteht , wird unsere Vorliebe für diesen Trainer der ganz alten Schule verstehen. Wir wollen natürlich nicht gegen uns selber wetten, aber mit einer Punkteteilung können wir prima umgehen. 2:2 ist doch töfte.

Til, vielen Dank für das interessante Interview und viel Spaß in Bochum!


(tj)

Foto: Millerntoristen

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