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"Es hat 28,80 Euro gekostet. Das war es mir wert."

Andreas Lambertz. Ein Name, den man sofort mit Fortuna Düsseldorf in Verbindung bringt. Von 2002 bis 2015 trug er das Trikot der Fortuna. Im Sommer 2015 wechselte er dann in die 3. Liga zu Dynamo Dresden. Mit den Sachsen kehrte er als Drittligameister umgehend in die 2. Bundesliga zurück. Mit dem Mittelfeldspieler sprachen wir nicht nur über seinen Spitznamen, sondern auch über seinen Wechsel nach Dresden und die Partie gegen unsere Kiezkicker.

Moin Andreas. Für Dich wahrscheinlich eine eher unübliche Begrüßung, eigentlich bist Du ja für alle der "Lumpi". Welche Geschichte steckt hinter diesem Spitznamen?

Das ist tausend Mal erzählt. Den Spitznamen 'Lumpi' gibt es seit der Vorbereitung auf meine erste Oberliga-Saison. Zuerst wurde ich 'Lampe' genannt, bis mein Mitspieler Michael Rösele daraus 'Lumpi' gemacht hat. Warum auch immer, aber es ist irgendwie haften geblieben. Nur meine Eltern sagen Andi, für alle anderen bin ich Lumpi.

Nicht nur auf Deinem Trikot, sondern auch in Deinem Personalausweis steht Lumpi. Welche Bedeutung hat das für Dich?

Da mich sowieso fast alle Lumpi rufen, dachte ich, dann kann ich es auch eintragen lassen. Auf dem Bürgerbüro wurde mir gesagt, der überregionale Bekanntheitsgrad ist als Rechtfertigung ausreichend. Es hat 28,80 Euro gekostet. Das war es mir wert.
 
Wie war es für Dich, im vergangenen Sommer nach 13 Jahren für die Fortuna die Fußballschuhe für einen anderen Verein, in diesem Fall Dynamo, zu schnüren?

Das Wichtigste war, dass meine Frau und die Kinder sich in Dresden schnell wohlgefühlt haben. Nur dann kann ich befreit aufspielen. Natürlich muss man sich nach einer so langen Zeit erstmal umgewöhnen. Im Rückblick hat das aber prima funktioniert, sportlich und privat.
 
36 Spiele (34 Partien im Vorjahr und zwei in der aktuellen Saison) hast Du für Dresden inzwischen absolviert. Wie viel Dynamo steckt inzwischen in Dir?

Wie gesagt, ich fühle mich in Dresden und bei Dynamo sehr wohl. Ich durfte hier mit der Mannschaft und den Fans in kürzester Zeit schon viele besondere Momente erleben. Von daher steckt schon einiges von Dynamo in mir. Aber das bedeutet ja nicht, dass die Vergangenheit verblasst. Die Erfahrungen, Eindrücke und Emotionen reichern sich im Laufe der Jahre an. Das ist ja das schöne am Leben (lacht).
 
Mit zwei Unentschieden gegen Nürnberg (1:1) und bei Union Berlin (2:2) seid Ihr in die Saison gestartet, ehe Ihr Leipzig im DFB-Pokal nach 0:2-Rückstand mit 7:6 nach Elfmeterschießen ausschalten konntet. Kann man sagen: Saisonstart gelungen?

Das kann man so stehen lassen. Aber wir wissen das ganz gut einzuordnen. Wir haben in allen drei Spielen eine phantastische Moral bewiesen, haben aber auch offenbart, dass wir uns spielerisch in manchen Bereichen noch verbessern können. Das ist so früh in der Saison absolut normal.
 
Am Sonntag sind unsere Kiezkicker bei Euch zu Gast. Nur gegen Holstein Kiel (vier Tore in sieben Spielen) hast Du häufiger getroffen als gegen uns (drei Treffer in elf Partien). Bist Du gegen den FC St. Pauli immer besonders motiviert?

Jeder, der mich kennt, weiß, dass mir solche Bilanzen oder Statistiken eigentlich völlig egal sind. Trotzdem freut man sich natürlich immer, wenn man mit einem Törchen etwas zum Erfolg beitragen kann (lacht).
 
Unsere abschließende Frage: Was für ein Spiel erwartest Du?

Darauf kann es nur eine Antwort geben: Ein sehr, sehr schweres. Wir treffen auf einen Gegner, der um jeden Preis zurück in die Erfolgsspur kommen will. Ich glaube, jeder Spieler wird bis in die Haarspitzen motiviert sein. Aber das trifft auf uns genauso zu. Wir wollen zuhause den ersten Sieg in dieser Saison einfahren.

Danke fürs Gespräch und bis Sonntag dann!

 

(hb/ms)

Fotos: Witters / DFL

 

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