Deutlicher 5:0-Erfolg gegen Vaduz
Freitag, 22. Januar 2016, 11:38 Uhr
Im Vergleich zum Testspiel gegen Lechia Danzig nahm Cheftrainer Ewald Lienen einige Veränderungen in der Startelf vor: Da im Hinblick auf die Partie gegen Rapid Wien am Sonntag (24.1., 14 Uhr MEZ) Waldemar Sobota, Lasse Sobiech, Christopher Buchtmann und Daniel Buballa geschont wurden, rückte Philipp Ziereis neben Davidson Eden in die Innenverteidigung. Außerdem bekam Bernd Nehrig nach überstandenen Magenproblemen eine Chance, sich auf der Sechs zu beweisen. Offensiv setzte Lienen auf eine Doppelspitze. Lennart Thy und John Verhoek sollten, flankiert von Fafa Picault und Jeremy Dudziak, fürs Toreschießen zuständig sein. Nach wie vor verletzungsbedingt nicht dabei waren Jan-Philipp Kalla und Ryo Miyaichi, die sich beide weiterhin im Aufbautraining befinden.
Die Kiezkicker versuchten vom Start weg die Kontrolle zu übernehmen und den Ball durch die eigenen Reihen laufen zu lassen. Die erste Möglichkeit gab es nach fünf Minuten, der Querpass von Marc Rzatkowski auf Lennart Thy an den Elfmeterpunkt war allerdings einen Tick zu ungenau, sodass die Liechtensteiner klären konnten. Die erste gute Gelegenheit für Vaduz vergab Armani Sadiku, der von der Strafraumkante versuchte, Svend Brodersen mit einem Schlenzer zu überlisten. Der Schlussmann der Kiezkicker zeigte sich jedoch reaktionsschnell und wehrte denn Ball zur Ecke ab (8.).
Das erste Highlight gab es dann nach einer guten Vierstelstunde zu bestaunen: Bernd Nehrig wurde noch in der eigenen Hälfte gefoult, der Ball lag zum Freistoß bereit. Von hinten rauschte gedankenschnell Marc Rzatkowski heran, im Wissen, dass der Keeper der Vaduzer zu weit vor seinem Kasten stand. Ratsches Schuss wurde länger und länger, flog locker über 50 Meter weit – und landete zum 1:0 im Tor (14.)! Die Liechtensteiner wurden wiederum nur zwei Minuten danach gefährlich: Ein nächster Distanzschuss von Moreno Constanzo ging jedoch knapp neben das braun-weiße Tor (16.). Die Jungs von Ewald Lienen präsentierten sich aber insgesamt weiterhin Feldüberlegen, vor allem über die rechte Seite herrschte viel Betrieb. Nach Freistoß von Rzatkowski hatte Jeremy Dudziak die nächste gute Gelegenheit, sein Kopfball aus zehn Metern war allerdings etwas zu unplatziert, FCV-Keeper Peter Jehle konnte zur Ecke abwehren (24.).
In der Folge wurden unsere Boys in Brown ein wenig abwartender und verlegten sich mehr aufs Kontern. Durch geschicktes Verschieben in der Defensive gelang es der Lienen-Elf, die Liechtensteiner vom eigenen Tor wegzuhalten. Gefährliche Situationen endstanden so höchstens durch eigene Unkonzentriertheiten – wie bei einer Abschlussgelegenheit von Constanzo in der 32. Minute. Die Offensive gefiel dagegen weiterhin – Dudziaks Direktabnahme aus acht Metern nach Flanke Hornschuh war für Vaduz-Keeper Jehle kein Problem (33.). Allzu viel tat sich in den verbleibenden zwölf Minuten der ersten Halbzeit nicht mehr und so ging es mit einem verdienten 1:0 in die Pause.
Unverändert kamen die Boys in Brown aus der Kabine und legten gleich richtig gut los: Auf der rechten Seite wurde Lennart Thy von Rzatkowski steil geschickt, im Strafraum wackelte er seinen Gegnenspieler aus und zog ins kurze Ecke ab. Jehle rutschte der Ball unglücklich über die Hand und es stand 2:0 für St. Pauli (53.)! Das Spiel wurde in der Folge mit ordentlich Tempo geführt, beide Mannschaften suchten den Weg nach vorne, Dudziak und Thy konnten die Unordnung in der Vaduzer Abwehr aber nicht entscheidend ausnutzen (57.). Die nächste gute Gelegenheit jedoch folgte, als Fafa Picault sich an der Grundlinie stark durchsetzte, dann die Hereingabe auf John Verhoek allerdings etwas zu ungenau spielte, sodass der Niederländer keine Chance mehr hatte, an den Ball zu kommen (62.).
Die Liechtensteiner schafften es ihrerseits nach wie vor nicht, zwingende Torgefahr zu erzeugen und versuchten, durch harte Zweikampfführung in die Partie zu gelangen. Auf der anderen Seite war die Lienen-Elf durch schnelles Umschaltspiel stets präsent und wurde schlussendlich auch belohnt: Der agile Piacult setzte sich erneut stark über rechts durch, legte wiederum auf Verhoek ab und dieses Mal gelang es unsere Nummer 12, den Ball im Tor unter zu bringen (73.). Und jetzt hatte unser das Duo Spaß bei der Arbeit: Keine zwei Minuten Sekunden später, langer Ball von Picault nach vorne, FCV-Innenverteidiger Mario Bühler verschätzte sich und Verhoek kämpfte den Ball ins Tor – das 4:0!
Kanpp zehn Minuten vor dem Ende zeigten sich dann auch nochmal die Vaduzer torgefährlich: Der eigewechselte Ramon Cecchini kam aus elf Metern zum Abschluss, der Schuss war allerdings nicht platziert genug und so konnte Brodersen den Ball sicher aufnehmen (79.). Doch auch die Boys in Brown blieben nach wie vor hungrig. 83. Minute, Freistoß von der rechten Seite aus knapp 20 Metern: Ratsche nahm sich der Sache an und versenkte das Spielgerät so unhaltbar wie traumhaft zum 5:0 in die Maschen. In der Nachspielzeit konnte sich Brodersen noch einmal auszeichnen und seinen Kasten so bis zum Schluss sauber halten.
Am Ende siegten die Kiezkicker alles in allem verdient mit 5:0, was einer sowohl offensiv als auch defensiv konzentrierten Leistung zuzuschreiben war. So geht es für Ewald Lienen und seine Jungs mit zwei Siegen im Gepäck zum finalen Härtetest am Sonntag (24.1., 14 Uhr MEZ) in Side gegen Rapid Wien.
FC St. Pauli
Brodersen – Hornschuh (80. Kurt), Eden, Ziereis, Keller – Nehrig, Rzatkowski - Picault, Dudziak (65. Litka) – Thy (62. Mickels), Verhoek (78. Empen)
Cheftrainer: Ewald Lienen
FC Vaduz
Jehle – Avdijaj, Ciccone, Messaoud, Constanzo, Von Niederhäusern, Borgmann, Stahel, Kukuruzovic, Bühler, Sadiku
Cheftrainer: Giorgio Contini
Tore: 1:0 Rzatkowski (14.), 2:0 Thy (52.), 3:0 Verhoek (73.), 4:0 Verhoek (75.), 5:0 Rzatkowski (83.)
Gelbe Karten: keiner / Sadiku, Caballero
(th)
Foto: Witters