DAS BRETTSPIEL ZUM MAGISCHEN FC
Sonnabend, 28. November 2015, 12:49 Uhr
Wie kamt Ihr auf die Idee zu diesem Spiel?
Jonas: Ich formuliere es mal so: Ich weigere mich nach wie vor, erwachsen zu werden, und versuche möglichst häufig, einfach mal glücklich zu sein. Und was liegt da näher, als Spiele zu spielen – oder eben zu erfinden?
Max: Der Auslöser kam auf einer Auswärtsfahrt nach Paderborn: Im Dezember 2011 haben wir uns in großer Runde im Zug gegenseitig Fragen gestellt. Irgendwie kamen wir auf die Idee, die Fragen auf die Kartons der leeren Sixpack-Träger zu schreiben. Die lagen dann ne Weile zu Hause rum – bis Jonas und ich in der Küche unserer WG damit anfingen, die Idee Wirklichkeit werden zu lassen.
1910 Fragen sind eine Menge Holz – wo habt Ihr die ganzen Einfälle her? Und wie lange habt Ihr daran gearbeitet?
Jonas: „Einfälle“ ist gut (lacht)! Wir haben für jede verdammte Frage eine Quelle! Alle Bücher, die je über den Verein geschrieben wurden, jede Dokumentation, jeder Film und natürlich das Internet haben uns auf der Suche nach guten Fragen als Grundlage gedient.
Max: Manches entsteht auch, wenn du einfach durchs Viertel läufst und dich fragst: „Nach wem ist diese Straße wohl benannt? Welche Geschichte steckt dahinter?“ Insgesamt haben wir gut drei Jahre an dem Spiel gearbeitet. Da steckt also viel Liebe und Herzblut von uns drin.
Ist Heimspiel Euer erstes Spieleprojekt – oder seid Ihr bereits „Spieleerfinder-Profis“?
Max: So wie sich das Interesse momentan entwickelt, könnte es glatt sein dass wir das eines Tages beruflich machen. Erfinder sein ist der tollste Beruf der Welt!
Jonas: Tatsächlich ist „Heimspiel“ unser erstes Spieleprojekt. Es gibt allerdings schon Anfragen für Nachfolge-Projekte und auch die Idee zu einer „Auswärts-Edition“.
Euer Spiel ist auch ein Baustein für das zukünftige FC St. Pauli-Museum. Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit 1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V.?
Jonas: Lange Geschichte kurz erzählt: Zu jedem Topf passt auch ein Deckel (lacht)!
Max: Wir sind mit unserer Idee auf 1910 e.V zugekommen und sie waren sofort begeistert. Das war ein tolles Gefühl, denn sie waren die ersten Ansprechpartner außerhalb unseres Freundeskreises und sofort dabei. Seitdem haben sie uns unterstützt wo sie nur konnten, die Zusammenarbeit war großartig. Es fühlt sich gut an, durch das Spiel zum Bau des Museums SEINES Vereins beizutragen. Das macht uns echt stolz!
Apropos „Stolz“: Gibt es etwas an dem Spiel, auf das Ihr besonders stolz seid?
Max: Dass wir uns bis ins kleinste Detail alles selber ausgedacht und es dann mit Unterstützung von 1910 e.V. und vielen anderen auch genau so umgesetzt haben! Von der Anzahl der Fragen (1910) über die Bierkisten als Spielfiguren bis hin zur Tatsache, dass es kein Blau in diesem Spiel gibt.
Jonas: Wir haben versucht, die Fragen und Antworten so zu formulieren, dass nichts doppelt erwähnt wird. Deswegen haben wir neun Monate für die Korrektur gebraucht. Der Spielspaß wäre ja schnell dahin, wenn eine Frage heißt: „Welche Rückennummer trug Fabian Boll?“ – und wenn dann fünf Minuten später abgefragt wird, wer über ein Jahrzehnt lang die Nummer 17 beim FC St. Pauli trug … Es sind also wirklich 1910 unterschiedliche Fragen, und das gehört schon zu den Sachen, auf die wir besonders stolz sind.