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Wisst Ihr noch? Das Acht-Tore-Spektakel gegen die „Eurofighter“

Vor dem anstehenden Top-Spiel am Sonnabend (23.9., 20:30 Uhr) gegen den FC Schalke 04 haben wir für Euch im braun-weißen Archiv gewühlt und blicken mit Ex-Kiezkicker André Trulsen auf das legendäre 4:4 aus der Erstliga-Saison 1996/97 zurück. Damals lagen die Braun-Weißen zur Pause mit 1:3 zurück, drehten dann richtig auf. Aber der Reihe nach!

Der besagte André Trulsen war an jenem Freitagabend am 3. Spieltag der noch jungen Spielzeit 1996/97 ursprünglich gar nicht für die Startelf vorgesehen. FCSP-Cheftrainer Uli Maslo musste kurzfristig auf Abwehrchef Dirk Dammann verzichten und brachte dafür den damals 31-jährigen „Truller“ von Beginn an. „Ich bin dann als Libero aufgelaufen. Dreierkette war damals noch nicht so angesagt“, verrät der heute 58-Jährige mit einem Augenzwinkern.

Die Gäste aus Gelsenkirchen reisten als Europapokal-Teilnehmer ans Millerntor. Das Team um Fußballgrößen wie 1990er-Weltmeister Olaf Thon sowie Jens Lehmann, Yves Eigenrauch, Thomas Linke, Ingo Anderbrügge oder auch Martin Max holten in der Saison sensationell den UEFA-Cup im Finale gegen Inter Mailand und gingen als „Eurofighter“ in die Geschichtsbücher ein.

Fast ebenso geschichtsträchtig war auch die Bundesligapartie auf dem Kiez. Dabei hatten die in der Vorsaison drittplatzierten Schalker nur ein mageres Pünktchen nach zwei Spielen auf dem Konto (0:4 beim VfB Stuttgart, 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach) und standen schon unter Zugzwang. Unsere Kiezkicker hingegen hatten nach der Auftaktniederlage gegen den FC Bayern München (1:2) einen Auswärtssieg bei Arminia Bielefeld (2:1) eingefahren und damit sogar einen Zähler mehr auf dem Konto als die Gelsenkirchener zu diesem Zeitpunkt. Damals gab es für einen Sieg ja nur zwei Zähler.

André Trulsen (am Ball) traf im Heimspiel gegen S04 zum zwischenzeitlichen 2:3

André Trulsen (am Ball) traf im Heimspiel gegen S04 zum zwischenzeitlichen 2:3

Und trotz des besseren Starts in die Partie und mehr Spielanteilen für unsere Boys in Brown waren es die Gäste aus dem Ruhrgebiet, die nach elf Zeigerumdrehungen durch Martin Max in Führung gingen. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer von Martin Driller (15.), nach Vorarbeit von Trulsen, erhöhten die „Knappen“ durch Olaf Thon (34.) und Marc Wilmots (38.) auf 3:1 aus Sicht der Königsblauen. Doch vor allem der zweite Durchgang sollte es in sich haben.

Den insgesamt 19.775 Zuschauer*innen wurde auch im zweiten Durchgang ein Torspektakel geboten, bei dem die Kiezkicker durch einen wunderschönen Kopfballtreffer von Trulsen zunächst auf 2:3 verkürzten (53.). „Ich lag quer in der Luft“, erinnert sich der Torschütze. Schalkes Goalgetter Martin Max stellte nur sechs Minuten darauf den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Aber die Maslo-Elf steckte nicht auf und kam, auch wenn der zweite Treffer von „Truller“ nicht zählte, erneut zurück. „Weil wir den offenen Schlagabtausch angenommen und super Moral gezeigt haben“, betont der gebürtige Hamburger.

Nach etwas mehr als einer Stunde waren es die Treffer von Christian Springer sowie der an diesem Tag stark aufspielende Thomas Sobotzik per Strafstoß, die den Acht-Tore-Wahnsinn perfekt machten und den Kiezkickern gegen die späteren „Eurofighter“ einen Punkt sicherten. „Das war eines, wenn nicht sogar das torreichste Bundesligaspiel am Millerntor, das wir nicht verloren haben. Es war ein klasse Spiel“, blickt „Truller“ zurück.

Das Spieltagsplakat aus dem Archiv des FC St. Pauli Museums

Das Spieltagsplakat aus dem Archiv des FC St. Pauli Museums

Und jetzt seid Ihr gefragt: Gibt es erneut ein Acht-Tore-Spektakel wie vor 27 Jahren? Dann macht jetzt mit bei unserem Tippspiel in der App und sahnt ein Matchworn-Trikot eines Kiezkickers ab.

Für mehr hautnahe magische FC-Momente sorgt das FC St. Pauli Museum. Ein Besuch lohnt sich immer – Für Euch sind die Türen der Ausstellungen auch am Sonnabend vor dem Heimspiel gegen Schalke 04 von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Schaut gerne vorbei!

Weitere Infos zum FC St. Pauli Museum findet Ihr hier.

 

(ch)

Fotos: Witters / 1910 e. V.

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