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Hamburger SV vs. FC St. Pauli

Beim ersten Derby seit Februar 2011 trennte sich der FC St. Pauli beim Hamburger SV mit 0:0. Vor 57.000 Zuschauern lieferten sich beide Mannschaften im ausverkauften Volksparkstadion ein kampfbetontes Spiel, das nicht viele Höhepunkte bieten sollte und verdient mit einer Punkteteilung endete.

Für das erste Derby gegen die „Rothosen“ seit dem 1:0-Erfolg des FCSP am 16. Februar 2011 schickte Markus Kauczinski dieselben elf Kiezkicker auf den Rasen, die am Mittwochabend (26.9.) im Millerntor-Stadion beim 2:1-Heimsieg gegen den SC Paderborn in der Startelf gestanden hatten. Lediglich auf der Bank (Bernd Nehrig und Sami Allagui ersetzten Florian Carstens und Jan-Marc Schneider) nahm unser Cheftrainer zwei Veränderungen vor.

Die Stimmung schon vor dem Anpfiff überragend, die ganz in Weiß gekleideten FCSP-Fans mit einer tollen Choreo, dann rollte der Ball. Bei besten äußeren Bedingungen (viel Sonne und 15 Grad) starteten beide Mannschaften in die mit viel Spannung erwartete Partie. Die Kiezkicker überließen den „Rothosen“ den Ball, störten die Gastgeber aber noch in deren Hälfte am Spielaufbau. Von der ersten Minute an ging’s in den Zweikämpfen heiß her, niemand schenkte auch nur einen Ball kampflos her.

Die erste Chance des Spiels für unseren FCSP: Marvin Knoll brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum, Johannes Flum kam zum Kopfball, doch Julian Pollersbeck begrub das Leder unter sich (7.). Es sollte die einzig nennenswerte Torszene in der Anfangsphase bleiben. An der braun-weißen Defensive bissen sich die „Rothosen“ in der Folge immer wieder die Zähne aus. So musste Robin Himmelmann gar nicht eingreifen, Pollersbeck auf der Gegenseite vorerst aber auch nicht.

Dann die erste Gelegenheit für die Gastgeber: Bei einer Ecke von Aaron Hunt stieg David Bates am höchsten, sein Kopfball aus sieben Metern flog leicht abgefälscht aber an Himmelmanns Gehäuse vorbei (25.). Die „Rothosen“ anschließend weiterhin mit mehr Ballbesitz, unsere Boys in Brown aber hielten läuferisch und kämpferisch richtig stark dagegen. Dann konnte Gotoku Sakai aber doch mal von der rechten Seite in den Strafraum flanken. Fiete Arp stieg hoch, köpfte das Leder aber weiter drüber (39.).

Auf der Gegenseite drang Daniel Buballa über links in den Strafraum ein und legte zurück zu Mats Møller Dæhli. Dessen Schuss aus halblinker Position konnten die „Rothosen“ jedoch blocken. Augenblicke später probierte es Dimitrios Diamantakos direkt, nach flacher Buballa-Hereingabe ging sein Schuss aus acht Metern aber links vorbei (44.). Kurz darauf ertönte der Halbzeitpfiff. Torlos endeten die ersten 45 Minuten, in denen es zwar kampfbetont, aber nie unfair zur Sache ging.

Die 7. Minute: Johannes Flum ist Bewacher Johannes Flum enteilt, scheitert mit seinem Kopfball aber an Julian Pollersbeck.

Die 7. Minute: Johannes Flum ist Bewacher Johannes Flum enteilt, scheitert mit seinem Kopfball aber an Julian Pollersbeck.

Personell unverändert kehrten beide Teams zurück auf den Rasen. Unverändert auch das Spiel selbst: Unsere Kiezkicker standen kompakt und verteidigten ab der Mittellinie, die „Rothosen“ mit viel Ballbesitz, aus dem Spiel heraus aber weiter ohne Durchschlagskraft. Lediglich ein Freistoß von Douglas Santos schaffte es auf das Tornetz, allerdings wäre Himmelmann zur Stelle gewesen (51.).

In der 59. Minute, in der Gerald Asamoah vor über sieben Jahren den Siegtreffer beim letzten Derby erzielt hatte, der erste Angriff unserer Kiezkicker in Halbzeit zwei. Christopher Buchtmann hatte auf links viel Platz und flankte in die Mitte zu Diamantakos. Der Angreifer köpfte aufs Tor, bekam aber nicht genügend Druck in den Ball – Pollersbeck packte sicher zu (59.). Im Gegenzug der HSV: Orel Mangala bediente Hee-chan Hwang, der zunächst hängenblieb, den Nachschuss mit der Pike dann knapp neben den rechten Pfosten setzte (60.).

Die Partie nahm nun an Fahrt zu, die Zweikämpfe wurden nun noch intensiver geführt – die eine oder andere Nickligkeit durfte auch nicht fehlen. Bis zur nächsten Torszene dauerte es allerdings ein bisschen, beim Schuss des eingewechselten Khaled Narey hatte Himmelmann aber keine Probleme (70.). Kurz nachdem HSV-Coach Christian Titz bereits seinen dritten und letzten Wechsel vorgenommen hatte, die ersten beiden Wechsel bei unseren Jungs: Henk Veerman kam für Diamantakos (73.) und Richard Neudecker für Møller Dæhli (76.).

Kurz darauf unsere Kiezkicker im Vorwärtssgang. Nach Doppelpass mit Flum zog Buchtmann aus 22 Metern ab. Das Leder flog jedoch deutlich drüber (77.). Auch Mangala probierte es wenig später aus dem Rückraum, das Leder segelte allerdings noch deutlicher drüber (78.). Dann der dritte und letzte Wechsel: Ersin Zehir kam für Flum (83.). Damit wechselte Kauczinski wie gegen Paderborn ein, gegen den SCP waren Neudecker, Veerman und Zehir am entscheiden 2:1-Siegtreffer beteiligt.

Heute auch? Leider nein. In den Schlussminuten suchten beide Teams zwar immer wieder den Weg nach vorne, ein Treffer sollte aber nicht mehr fallen. Auch weil Marvin Knoll das Leder aus gut 20 Metern knapp neben das HSV-Gehäuse setzte (90.) und der zurückeilende Pollersbeck Sahins Versuch aus 40 Metern gerade noch über die Latte lenkte (90.+2). So endete ein kampfbetontes Derby ohne Tore – die Punkteteilung unterm Strich verdient.

Hamburger SV

Pollersbeck - Sakai, Bates, van Drongelen, Douglas Santos – Janjicic – Hwang (65. Narey), Mangala, Holtby, Hunt (53. Ito) – Arp (72. Lasogga)

Cheftrainer: Christian Titz

 

FC St. Pauli

Himmelmann – Dudziak, Ziereis, Avevor, Buballa – Flum (83. Zehir), Knoll – Sahin, Buchtmann, Møller Dæhli (76. Neudecker) – Diamantakos (73. Veerman)

Cheftrainer: Markus Kauczinski

 

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Arp, Janjicic / Sahin, Flum, Buchtmann

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)

 

(hb)

Fotos: Witters

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