SpVgg Greuther Fürth vs. FC St. Pauli
Sportpark Ronhof | Thomas Sommer | 19.05.2019, 15:30
Die Profis des FC St. Pauli haben im letzten Spiel der Saison mit 1:2 bei der SpVgg Greuther Fürth verloren. Den Führungstreffer durch Fabian Reese (51.) konnte Dimitrios Diamantakos (53.) noch umgehend ausgleichen. Nach dem Platzverweis für Brian Koglin (61.) drängten die Gastgeber in Überzahl dann auf den Heimsieg und kamen in der Nachspielzeit durch Richard Magyar zum 2:1-Siegtreffer (90.+2).
Die Vorgabe für die letzte Partie der Spielzeit 2018/19 war klar: Die Kiezkicker wollten sich von den rund 3.000 nach Fürth mitgereisten Fans mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause verabschieden. Zudem ging es auch darum, sich hinsichtlich der Verteilung der TV-Gelder gegenüber Konkurrenten wie Heidenheim oder Bochum günstig zu positionieren. Dabei vertraute Cheftrainer Jos Luhukay nahezu der gleichen Mannschaft wie am Spieltag zuvor. Lediglich Ryo Miyaichi kehrte nach abgesessener Gelbsperre für YiYoung Park zurück in die Startelf. Zudem gab es eine weitere interessante Personalie: Marc Hornschuh stand nach langer Leidenszeit und einigen Einsätzen bei der U23 in Fürth erstmals in dieser Saison wieder im Kader und durfte sich damit Hoffnungen auf einen Einsatz machen. Sami Allagui und Justin Hoogma liefen hingegen letztmalig für den FC St. Pauli auf.
Zu Beginn der Partie war die Luhukay-Elf gegenüber den auf gleich fünf Positionen veränderten Gastgebern die aktivere Mannschaft. Der Ball lief gut durch die Reihen der Braun-Weißen, aber die entscheidenden Zuspiele auf das Offensiv-Duo Allagui und Diamantakos kamen anfangs noch nicht an. Das änderte sich in der 14. Minute, als Finn Ole Becker Allagui auf die Reise schickte. Dessen Heber über Keeper Marius Funk strich allerdings links am Tor vorbei. Spätestens zwei Minuten später hätten sich die Kiezkicker dann die Führung verdient gehabt, doch Miyaichi konnte eingesetzt von Kapitän Allagui auch die nächste gute Gelegenheit nicht nutzen. Sein Schuss aus der Drehung ging rechts am Kasten vorbei.
Abgesehen von der Chancenverwertung sah Coach Jos Luhukay einen guten Auftritt seines Teams, das in der Defensive nichts anbrennen ließ und durch Kevin Lankford in Minute 22 die nächste große Gelegenheit verzeichnen konnte. Seinen Flachschuss konnte Funk mit einer starken Reaktion auf der Linie entschärfen. Auf der Gegenseite dauerte es bis zur 34. Minute, ehe Robin Himmelmann erstmals eingreifen musste. Der technisch feinen Direktabnahme von Daniel Keita-Ruel fehlte es jedoch an Druck, um wirklich gefährlich zu sein. Für Jan-Philipp Kalla war anschließend Schluss. Der Routinier musste angeschlagen vom Platz, für ihn kam Youngster Luis Coordes. In dieser Phase gaben die Kiezkicker die Spielkontrolle ein wenig leichtfertig aus der Hand. Das wäre beinahe bestraft worden, doch Julian Green setzte das Leder freistehend im Strafraum an die Latte (39.). Mehr passierte im ersten Durchgang nicht und so ging es mit dem torlosen Remis in die Kabine.
Nachdem schon Ende der ersten Halbzeit die Gastgeber die besseren Chancen verzeichnen konnten, gingen sie dann nach Wiederanpfiff in Führung. Nach einem Freistoß von der linken Seite legte der kurz zuvor eingewechselte Magyar per Kopf in die Mitte, wo Reese den Ball ins Tor schieben konnte (51.). Die Kiezkicker hatten aber die passende Antwort parat: Becker steckte auf Diamantakos durch und der Grieche überwand Funk aus 13 Metern zum postwendenden Ausgleich (53.). Kurz darauf wurde es ruppig: Maximilian Wittek stieg mit dem Ellenbogen hart gegen Miyaichi ein und war für die Aktion, nach der der Japaner zunächst behandelt werden musste, mit der Gelben Karte gut bedient (59.). Anschließend zeigte Schiedsrichter Dr. Robert Kampka Brian Koglin für seinen Einsatz im Kopfballduell die Ampelkarte. Im ersten Durchgang hatte der Innenverteidiger für ein Foul im Mittelfeld die erste Gelbe Karte gesehen. Luhukay reagierte auf die Unterzahl, indem er Florian Carstens für Allagui brachte (63.). In der nun sehr zerfahrenen Begegnung dauerte es bis zur 75. Minute, ehe der schon nach der Pause eingewechselte David Atanga mit einem Fernschuss an die Latte das nächste sportliche Ausrufezeichen setzte. Glück für die Hamburger, denn Himmelmann wäre da wohl nicht mehr rangekommen.
Mit einem Spieler weniger auf dem Rasen gelang es den Hamburgern nur noch selten, für Entlastung zu sorgen. Jos Luhukay versuchte, durch die Hereinnahme von Alex Meier nochmal ein offensives Signal zu setzen (79.). Tatsächlich suchten die Kiezkicker in der Schlussphase wieder öfter den Weg nach vorne, wobei ein geblockter Schuss von Mats Møller Dæhli die vielversprechendste Szene war (83.). Für die Fürther verpasste Kenny Prince Redondo die mögliche Entscheidung, als er frei im Strafraum volley am Tor vorbei zielte (88.). In der Nachspielzeit mussten die Braun-Weißen letztlich aber doch noch den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Eine Ecke von Green rutschte bis zu Magyar durch und der Fürther schob zum 2:1-Siegtreffer ein (90.+2). Dass Atanga anschließend erneut die Latte traf (90.+4), fiel dann nicht mehr ins Gewicht und die Gastgeber sicherten sich den Dreier zum Saisonabschluss.
SpVgg Greuther Fürth
Funk - Wittek, Caligiuri, Mohr, Sauer (50. Magyar) - Jaeckel - Sarpei (46. Atanga), Green, Ideguchi, Reese (79. Redondo) - Keita-Ruel
Cheftrainer: Stefan Leitl
FC St. Pauli
Himmelmann - Kalla (35. Coordes, 79. Meier), Koglin, Hoogma, Buballa – Miyaichi, Møller Dæhli, Becker, Lankford – Allagui (63. Carstens), Diamantakos
Cheftrainer: Jos Luhukay
Tore: 1:0 Reese (51.), 1:1 Diamantakos (53.), 2:1 Magyar (90.+2)
Gelbe Karten: Sarpei, Sauer, Green, Wittek, Jaeckel / Koglin, Becker
Gelb-Rote Karte: Koglin (61.)
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka
Zuschauer: 13.890
(hbü)
Fotos: Witters
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