1. FC Union Berlin vs. FC St. Pauli
An der Alten Försterei | 26.08.2018, 13:30
Es bleibt dabei, das Stadion An der Alten Försterei ist kein gutes Pflaster für den FC St. Pauli. Beim Duell der beiden bis dahin in der Liga noch ungeschlagenen Teams mussten die Kiezkicker den ersten Dämpfer der Saison hinnehmen. Nach gutem Beginn der Braun-Weißen schlug der bis dahin wenig gefährliche 1. FC Union Berlin durch Grischa Prömel (44.) und Akaki Gogia (45.+1) zweimal eiskalt zu. Sebastian Andersson erhöhte auf 3:0 (57.). Die Schlussoffensive der Gäste nach dem Treffer des eingewechselten Henk Veerman (71.) kam letztlich zu spät, um aus der Hauptstadt noch etwas mitzunehmen. Kurz vor dem Abpfiff gelang Andersson sogar noch sein zweites Tor zum 4:1-Endstand (88.).
In Berlin musste Cheftrainer Markus Kauczinski auch aufgrund der Verletzungen von Sami Allagui und Christopher Avevor seine Startelf umbauen. Nach der Pokalpartie bei Wehen Wiesbaden nahm der Coach drei personelle Veränderungen und einige Positionswechsel vor. In der Spitze begann Dimitrios Diamantakos, Christopher Buchtmann spielte nach seiner Hand-OP mit einer Schiene und kehrte für Waldemar Sobota ins Team zurück. Er agierte zentral offensiv und Mats Møller Dæhli wieder auf dem Flügel. Bernd Nehrig übernahm den Platz vor der Viererkette, in die Marvin Knoll für Avevor rückte. Bei den Gastgebern standen mit Florian Hübner und Ken Reichel im Vergleich zum Pokalspiel in Jena zwei Neue in der Starformation.
Die Kiezkicker begannen die Partie konzentriert und störten die Berliner immer wieder früh im Spielaufbau, auch im Spiel nach vorne zeigten sie sich gefällig. Was fehlte, war der entscheidende Pass. So verstrich die erste Viertelstunde zwar mit einem leichten Übergewicht der in braun spielenden Kiezkicker, allerdings ohne nennenswerte Strafraumszenen. Die erste Gelegenheit hatten dann in der 20. Minute die Gastgeber durch Sebastian Andersson, der nach einem Ballverlust im Spielaufbau der Braun-Weißen zum Abschluss kam. Bei der Balleroberung war Unions Simon Hedlund allerdings im Rücken der Abwehr von einer Behandlung auf den Rasen zurückgekehrt, was im Anschluss an die Szene für hitzige Diskussionen sorgte.
Die Unterbrechung tat dem Spiel des FC St. Pauli nicht gut und Berlin kam besser in die Begegnung. Mehr als ein letztlich ungefährlicher Kopfball von Grischa Prömel (30.) und ein geblockter Abschluss von Akaki Gogia (36.) passierte vor Robin Himmelmanns Kasten aber nicht. In der nun zunehmend zerfahrenen Partie sah es dann so aus, als ob es torlos in die Pause gehen würde. Doch in der 44. Minute konnte St. Paulis Hintermannschaft einen langen Einwurf in den Strafraum nicht klären und Prömel nutzte die Situation mit einem Schuss aus spitzem Winkel zur Unioner Führung aus. Es kam aber noch schlimmer: Wieder weiter Einwurf, wieder Durcheinander vor Himmelmann. Und Akaki Gogia traf zum 2:0.
Trotz der doppelten kalten Dusche vor dem Seitenwechsel verzichtete Markus Kauczinski auf Wechsel in der Halbzeit. Allerdings suchten die Kiezkicker nun wieder zielstrebiger den Weg in den gegenerischen Strafraum. Nachdem sich Diamantakos auf der linken Seite schön durchgesetzt hatte, verpassten Richard Neudecker und Bernd Nehrig in der Mitte (51.). Schließlich folgte der erste Wechsel mit Veerman für Nehrig (53.). Doch statt der erhofften Offensive der Kiezkicker setzte es den nächsten Rückschlag: Andersson wurde lang angespielt, umkurvte Philipp Ziereis und ließ Himmelmann mit seinem platzierten Abschluss keine Chance (57.). Jetzt war bei den Gästen Moral gefragt und in der 71. Minute half ihnen das Glück des Tüchtigen, als Veermans Schuss aus etwa 20 Metern von Marvin Friedrich unhaltbar in den Kasten der Hauptstädter abgefälscht wurde – die Torprämiere des Niederländers und der Startschuss für die Schlussoffensive.
Der FC St. Pauli setzte sich in der Hälfte der Berliner fest und suchte die Lücke in der Abwehr. Buchtmann fand sie, doch seinen Schuss von halblinks konnte Rafal Gikiewicz entschärfen (78.). Knapp zehn Minuten später gab es erneut das gleiche Duell und wieder hieß der Sieger Gikiewicz, als er einen Volley des Mittelfeldspielers mit einem starken Reflex gerade noch über die Latte lenkte. Nachdem kurz zuvor noch der Anschlusstreffer in der Luft gelegen hatte, machte erneut Andersson mit seinem Tor zum 4:1 endgültig den Deckel auf die Partie (88.). So bleibt es dabei: An der Alten Försterei ist für den FC St. Pauli auch in der Saison 2018/19 nichts zu holen.
1. FC Union Berlin
Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Hübner, Reichel – Schmiedebach – Prömel, Kroos (77. Zulj) – Gogia (71. Redondo), Andersson, Hedlund (89. Ryerson)
Cheftrainer: Urs Fischer
FC St. Pauli
Himmelmann – Dudziak, Knoll, Ziereis, Buballa (87. Carstens) – Nehrig (53. Veerman) – Neudecker, Flum, Buchtmann, Møller-Daehli – Diamantakos (61. Sahin)
Cheftrainer: Markus Kauczinski
Tore: 1:0 Prömel (44.), 2:0 Gogia (45.+3), 3:0 Andersson (57.), 3:1 Veerman (71.), 4:1 Andersson (88.)
Gelbe Karten: Redondo / Flum, Buchtmann, Sahin
Schiedsrichter: Sven Jablonski
Zuschauer: 22.012 (ausverkauft)
(hbü)
Fotos: Witters
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