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SC Paderborn 07 vs. FC St. Pauli

Der FC St. Pauli hat den SC Paderborn in einer abwechslungsreichen Partie knapp mit 1:0 geschlagen. Mit seinem Treffer des Tages veredelte Alex Meier in der 81. Minute eine starke Mannschaftsleistung der Braun-Weißen. Zuvor war dem Torjäger in der ersten Hälfte ein wohl regulärer Treffer aberkannt worden.

Beim Gastspiel in der Benteler-Arena wollten die Kiezkicker an die konzentrierte Defensivleistung gegen den FC Ingolstadt anknüpfen. Personell musste Coach Markus Kauczinski allerdings zwei Änderungen vornehmen. Für den gelbgesperrten Christopher Buchtmann rückte Geburtstagskind Mats Møller Dæhli ins offensive Zentrum, seinen Platz auf dem Flügel nahm Ryo Miyaichi ein. Rechts hinten lief Jan-Philipp Kalla anstelle des angeschlagenen Luca Zander auf. Auch bei den Gastgebern gab es zwei Wechsel im Vergleich zur Vorwoche. Christian Strohdiek spielte in der Innenverteidigung für den ebenfalls gelbgesperrten Sebastian Schonlau und Babacar Gueye ersetze im Angriff Ben Zolinski. Zudem musste SCP-Trainer Steffen Baumgart weiterhin auf seinen verletzten Top-Scorer Philipp Klement verzichten.

Die in dieser Saison gleichermaßen offensiv- wie heimstarken Paderborner legten direkt im Vorwärtsgang los. Gerade einmal 20 Sekunden waren gespielt, als Sven Michel aus halblinker Position Robin Himmelmann zu seiner ersten Parade zwang. Lautstark unterstützt vom wie immer komplett gefüllten Gästeblock kombinierten sich die Kiezkicker in der fünften Minute erstmals in den gegnerischen Strafraum. Nach Miyaichis Flanke traf Waldemar Sobota dann allerdings den Ball nicht richtig. Abgesehen von der Schrecksekunde zu Beginn zeigte sich die Kauczinski-Elf gegen den zweitbesten Angriff der Liga in der Anfangsphase aber gut organisiert und aufmerksam in den Zweikämpfen. Lediglich ein direkt ausgeführter Freistoß von Marlon Ritter nach einer Viertelstunde sorgte nochmals für etwas Gefahr.

Die bis dahin beste Chance erspielte sich dann erneut Michel im Doppelpass mit Gueye. Sein Abschluss traf zum Glück für Braun-Weiß nur den linken Außenpfosten (22.). Auf der Gegenseite geriet Alex Meier in aussichtsreicher Schussposition zu sehr in Rücklage, um den Ball auf Leopold Zingerles Tor zu bringen (24.). Nach einer halben Stunde fehlte dann auch Kalla aus der Distanz ein wenig die Präzision. Richtig kniffelig wurde es nach der ersten Ecke für den FC St. Pauli. Am Ende einer Kopfballstafette über Justin Hoogma und Ersin Zehir erzielte Meier aus kurzer Distanz die vermeintliche Führung. Bibiana Steinhaus gab den Treffer jedoch wegen einer Abseitsstellung des Torjägers nicht (35.). Eine ganz knappe Entscheidung, bei der das Schiedsrichter-Gespann wohl nicht richtig lag.

Hatte sich das Geschehen zuvor vor allem in der Hälfte der Kiezkicker abgespielt, suchten diese gegen Ende des Durchgangs auch öfter den Weg nach vorne. Die nächste gute Gelegenheit hatten jedoch die Gastgeber. Uwe Hünemeier köpfte nach Freistoß von links jedoch direkt auf Himmelmann (42.), sodass die Begegnung torlos in die Pause ging.

Nach dem Seitenwechsel kamen beide Teams unverändert zurück auf den Rasen. Anders als zu Beginn der Begegnung gab es dieses Mal jedoch die Blitz-Chance für Braun-Weiß. Miyaichi bediente Meier an der Strafraumkante, dessen Schlenzer parierte Zingerle allerdings stark zur Ecke (46.). In der Folge neutralisierten sich beide Teams weitgehend, wobei die Kiezkicker insgesamt mehr für das Spiel taten als noch im ersten Durchgang. Für Paderborn ergaben sich dadurch in der Offensive mehr Räume, die sie in der 60. Minute beinahe zu nutzen wussten. Daniel Buballa klärte in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Kai Pröger, der kurz darauf für Tobias Schwede Platz machte (62.). Bei St. Pauli hatte weiterhin Meier die besten Gelegenheiten. Nachdem sich Miyaichi stark im Laufduell durchgesetzt hatte, bediente der Japaner Meier in der Mitte. Doch die Nummer 9 scheiterte an Zingerle (65.).

Beide Trainer brachten anschließend mit Jan-Marc Schneider für Sobota und Zolinski für Gueye frische Offensivkräfte für die Schlussphase und der Paderborner Stürmer meldete sich mit einem Solo in den Strafraum direkt in der Partie an. Nur einer Glanzparade von Himmelmann war es zu verdanken, dass die Kiezkicker in dieser Szene nicht in Rückstand gerieten (74.). Und dann gab es doch noch wie so oft in den vergangenen Wochen den Meier-Moment. Nach einem scharf getretenen Freistoß von Marvin Knoll setzte sich der Goalgetter im Kopfballduell gegen Hünemeier durch und drückte den Ball aus fünf Metern über die Linie – die nicht unverdiente Führung (81.).

St. Pauli versuchte nun mit allen Mitteln, den Vorsprung ins Ziel zu bringen. Dabei kassierte Zehir für ein Foul im Mittelfeld seine zweite Gelbe Karte und musste vorzeitig den Platz verlassen (87.). Zudem kamen die Defensivspezialisten Florian Carstens und YiYoung Park für die Offensivkräfte Miyaichi und Møller Dæhli. Paderborn warf alles nach vorne, doch immer wieder bekamen die Braun-Weißen einen Fuß oder den Kopf dazwischen. Hünemeier köpfte kurz vor Abpfiff an die Latte, doch mehr hatte die Kauczinski-Elf nicht zu überstehen. Am Ende stand der knappe Auswärtserfolg und das Prädikat, als erstes Team in dieser Saison, Paderborn vor eigener Kulisse geschlagen zu haben.

 

SC Paderborn

Zingerle - Dräger (85. Shelton), Hünemeier, Strohdiek, Collins - Vasiliadis - Pröger (62. Schwede), Ritter, Tekpetey - Gueye (69. Zolinski), Michel

Cheftrainer: Steffen Baumgart

 

FC St. Pauli

Himmelmann - Kalla, Hoogma, Avevor, Buballa  - Knoll, Zehir - Miyaichi (87. Carstens), Møller Dæhli (90. Park), Sobota (67. Schneider) - Meier

Cheftrainer: Markus Kauczinski

 

Tore: 0:1 Meier (81.)

Gelbe Karten: Tekpetey, Zingerle, Strohdiek / Kalla, Zehir, Schneider, Buballa

Gelb-Rote Karte: Zehir

Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus

Zuschauer: 14.504

 

(hbü)

Fotos: Witters

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