FC St. Pauli

81 Minuten und 17 Sekunden waren im Hinspiel in Ingolstadt gespielt, da bekam der eingewechselte Ersin Zehir in der eigenen Hälfte das Leder. Der Mittelfeldspieler legte sich die Kugel zurecht, zeitgleich zündete der ebenfalls eingewechselte Ryo Miyaichi den Turbo. Zehir spielte einen perfekten Pass hinter die Abwehr in den Lauf von Miyaichi, der den einmal auftippenden Ball - nur sieben Sekunden nach Zehirs Ballannahme - über FCI-Keeper Marco Knaller hinweg zum 1:0-Siegtreffer köpfte. Es war neben einer starken Defensivleistung der gesamten Mannschaft dieser eine Moment, der das Hinspiel in Ingolstadt zu Gunsten unserer Kiezkicker entscheiden sollte.

Der Sieg beim FCI war der Wendepunkt in der Hinrunde, bis Weihnachten spielte die Kauczinski-Elf stark auf und überwinterte auf Platz drei. Diesen haben die Braun-Weißen nach dem Jahreswechsel aufgrund dreier Niederlagen in vier Partien jedoch wieder abgeben müssen. „Die Situation ist ähnlich, aber nicht vergleichbar“, erklärte Miyaichi vor dem Rückspiel gegen den FCI. Was Miyaichi meint? Wie vor dem Hinspiel, als die Kiezkicker vier Partien in Folge verloren hatten, punkteten sie auch zuletzt nicht wie gewünscht. Die Boys in Brown rutschten aber nicht in die zweite Tabellenhälfte ab, sondern sind noch immer oben mit dabei. Mit Blick auf die zurückliegenden Begegnungen muss allerdings eine Leistungssteigerung her, um gegen Ingolstadt eine weitere Niederlage zu verhindern.

Wo wir gerade bei Leistungssteigerung sind: Eine solche hat der FC Ingolstadt nach der Winterpause gezeigt – und zwar eine deutliche. Gelang den Schanzern an den ersten 18 Spieltagen gerade einmal ein Sieg, konnten sie im Jahr 2019 bereits drei Duelle für sich entscheiden. 1:0 in Fürth, 3:0 in Aue und zuletzt 2:1 gegen Bochum. Lediglich das zwischenzeitliche 0:1 gegen Magdeburg machte den perfekten Start der neu formierten Ingolstädter, u.a. wechselte Cenk Sahin auf Leihbasis zum FCI, ins neue Jahr zunichte. Die Elf des Anfang Dezember verpflichteten Jens Keller will ihren Aufwärtstrend am Millerntor unbedingt fortsetzen. Mit einem Erfolg gegen die Boys in Brown können die Schanzer an Magdeburg vorbeiziehen und erstmals wieder auf einen Nichtabstiegsplatz klettern. Der Schlüssel zum Erfolg am Millerntor soll dabei wieder die Defensive sein. Der aus Hannover ausgeliehene Ex-St. Paulianer Philipp Tschauner musste in vier Spielen nur zwei Gegentreffer hinnehmen.

Die Schanzer werden mit wiedergewonnenem Selbstvertrauen und großer Motivation am Sonnabend am Millerntor antreten. Hoch motiviert werden aber auch unsere Kiezkicker in die Partie gehen, die jüngsten Niederlagen vergessen zu machen und wieder dreifach zu punkten. Und vielleicht ist es auch am Sonnabend wieder dieser eine Moment, den unsere Boys in Brown zu ihren Gunsten nutzen werden, um den Bock mit einem Sieg gegen den FCI erneut umzustoßen.

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Hier ein wichtiger Hinweis für alle, die zum Heimspiel gegen Ingolstadt mit der U-Bahn Linie U3 zum Millerntor reisen. Aufgrund von Gleisbau- und Weichenarbeiten fahren noch bis einschließlich Sonntag (24.2.) keine Züge zwischen Rathaus und Berliner Tor. In dem genannten Zeitraum wird es einen Ersatzverkehr mit Bussen geben. Die Haltestelle Rathaus ist nicht barrierefrei!

(hb)

Foto: Witters