FC St. Pauli vs. SG Dynamo Dresden
Millerntor-Stadion | 01.12.2018, 13:30
Mit einem 1:1 gegen Dynamo Dresden sind unsere Kiezkicker in den Dezember gestartet. Nach torloser erster Halbzeit, in der beide Fanlager einen Stimmungsboykott hinlegten, war es Jeremy Dudziak, der die Boys in Brown kurz nach dem Seitenwechsel in Führung brachte (47.). Wenige Minuten vor dem Abpfiff konnte Dresden durch Jannik Müller doch noch ausgleichen (85.). In der Nachspielzeit verhinderte Dresdens Torwart Markus Schubert mehrfach den Siegtreffer der Braun-Weißen.
Aufgrund der Ausfälle des gegen Regensburg noch gesperrten Johannes Flum (krank) sowie Christopher Buchtmann (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Richard Neudecker (Außenbandriss im Sprunggelenk) musste Cheftrainer Markus Kauczinski seine Startelf umbauen. So schickte er Waldemar Sobota und Luca Zander auf den Rasen. Das Duo hatte Anfang September gegen Köln zuletzt in der Startelf gestanden. Marvin Knoll gab nach muskulären Problemen grünes Licht und stand wie Ryo Miyaichi, der für Henk Veerman (Bank) begann, in der Startformation.
Taktisch stellte Kauczinski nach einem 4-4-2 beim zurückliegenden 1:1 in Regensburg auf ein 4-2-3-1 mit Sami Allagui, der in Abwesenheit von Bernd Nehrig (nicht im Kader) und Flum die Kapitänsbinde tragen sollte, als alleiniger Spitze um. Dann ging’s los am Millerntor. Während beide Teams von Beginn an keinen Ball herschenkten, hielten sich die Fans an den für die erste Halbzeit angekündigten Stimmungsboykott und so blieb es im wieder einmal ausverkauften Millerntor ungewohnt ruhig.
Kein Team konnte den gegnerischen Defensivverbund in der Anfangsphase unter Probleme stellen, auf beiden Seiten fehlte es im Spiel nach vorne an der nötigen Präzision und Durchschlagskraft. Angesichts der Ruhe im Stadion sorgte Robin Himmelmann, der sich den Ball etwas zu weit Richtung Torlinie vorlegte, das Leder aber rechtzeitig erreichte, für ein ungewöhnlich lautes Raunen (5.). Es sollte die einzige nennenswerte Szene in der Anfangsphase sein, in der die Gäste zwar etwas mehr vom Spiel hatten, ihr leichtes Übergewicht blieb jedoch folgenlos.
Dann zappelte der Ball im Netz der Gäste. Sobota war auf und davon geeilt, umkurvte Dynamo-Keeper Markus Schubert und beförderte das Leder unter dem Applaus der FCSP-Fans über die Linie. Doch Schiedsrichter Deniz Aytekin pfiff das Tor zurück, Sobota hatte zuvor einen guten Meter im Abseits gestanden (20.). Nachdem Baris Atik im Anschluss an eine Ecke von der Strafraumkante deutlich verzogen hatte (23.), musste Kauczinski das erste Mal wechseln. Knoll verließ den Rasen aufgrund muskulärer Probleme im rechten hinteren Oberschenkel vorzeitig, Ersin Zehir ersetzte den defensiven Mittelfeldspieler (24.).
Die Kiezkicker blieben vom Verletzungspech nicht verschont, noch vor der Pause folgte der zweite Wechsel. Mats Mœller Dæhli musste nach einem Schlag aufs linke Knie runter, für ihn schickte Kauczinski mit Veerman einen zweiten Angreifer auf den Rasen (36.). Dieser bediente kurz vor der Pause Sobota mit einem Steilpass in den Strafraum, doch der herauseilende Schubert begrub das Leder gerade noch rechtzeitig unter sich (43.). Als die Uhr die 45 Minuten erreichte hatte, beendeten die Fans ihren Boykott. In der einminütigen Nachspielzeit gaben sie lautstark alles, auf dem Rasen passierte aber nichts mehr, sodass es torlos in die Kabinen ging.
In der zweiten Halbzeit konnte die Partie eigentlich nur noch besser werden und das wurde sie auch. Keine 60 Sekunden waren gespielt, da hatten die Braun-Weißen ihre erste Chance. Ein zu kurz abgewehrter Ball landete bei Allagui, dessen strammer Schuss strich nur knapp über das SGD-Gehäuse hinweg (46.). Weitere 45 Sekunden später wurde es richtig laut am Millerntor! Miyaichi hatte von der rechten Seite in die Mitte geflankt, Sobota per Kopf zu Veerman quergelegt und dieser hatte per Lupfer Allagui in Szene gesetzt. Allaguis abgeblockter Schuss landete bei Dudziak, der aus elf Metern überlegt ins rechte Eck einschob – 1:0 (47.)!
Die Gäste legten im Anschluss den Vorwärtsgang ein, blieben aber immer wieder am dicht gestaffelten Abwehrverbund der Boys in Brown hängen. Mehr als ein 30-Meter-Freistoß von Brian Hamalainen sprang nicht heraus und der verfehlte sein Ziel deutlich (57.). Auf der Gegenseite setzte Dudziak zum Solo an, ließ dabei einige Gegenspieler stehen, scheiterte aus spitzem Winkel dann aber an Schubert (68.). So langsam brach die Schlussphase an und für diese wechselte Kauczinski mit Cenk Sahin für Miyaichi noch einen frischen Spieler ein (74.).
Dann musste aber erst einmal Himmelmann eingreifen. Moussa Koné konnte sich im Strafraum durchsetzen und aus zwölf Metern schießen – unser Keeper packte aber sicher zu (75.). Auch neun Zeigerumdrehung später hatten seine Handschuhe genügend Grip, um einen Distanzschuss von Ebert festzuhalten (84.). Kurz darauf war Himmelmann dann aber machtlos. Jannik Müller köpfte eine Ecke der Gäste aus sechs Metern ins lange Eck – 1:1 (85.).
Die Kiezkicker warfen in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne und hatten den Siegtreffer noch drei Mal auf dem Fuß, doch Dresdens Keeper Schubert hatte etwas dagegen. Erst scheiterte Veerman aus 14 Metern am SGD-Schlussmann (90.). Dann reagierte dieser ganz stark bei einem Sieben-Meter-Volleyschuss von Dudziak (90.+3), ehe Schubert auch noch einen Nachschuss von Veerman parierte (90.+3). So blieb es beim 1:1.
FC St. Pauli
Himmelmann - Zander, Ziereis, Avevor, Buballa - Knoll (24. Zehir), Dudziak - Miyaichi (74. Sahin), Mœller Dæhli (36. Veerman), Sobota - Allagui
Cheftrainer: Markus Kauczinski
Dynamo Dresden
Schubert - Müller, Dumic, Hamalainen - Berko (80. Duljevic), Benatelli (71. Ebert), Nikolaou, Heise - Aosman, Atik (80. Kreuzer) - Koné
Cheftrainer: Maik Walpurgis
Tore: 1:0 Dudziak (47.), 1:1 Müller (85.)
Gelbe Karten: Zehir, Miyaichi, Dudziak / Dumic
Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)
(hb)
Fotos: Witters
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