FC St. Pauli

Nach einer starken Mannschaftsleistung beim 2:1-Erfolg in der Vorwoche bei Arminia Bielefeld wollten die St. Paulianer im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim nachlegen. Dafür stellte das Trainerteam um Chefcoach Markus Kauczinski auf zwei Positionen um. Durch die Rückkehr von Christopher Buchtmann und Philipp Ziereis nahmen Ryo Miyaichi und Florian Carstens zunächst auf der Bank Platz. Auf dem Feld entfachten ihre Teamkollegen von Beginn an ein temporeiches Zweitliga-Spiel.

Die Kiezkicker begannen mit enorm viel Druck und erarbeiteten sich deutliche Feldvorteile. Gleichzeitig mussten die Boys in Brown beim Umschaltspiel der Heidenheimer wachsam sein, die nach Ballgewinnen enorm schnell ausschwärmten. Insgesamt blieben die Braun-Weißen jedoch das deutlich aktivere Team, das den Vorwärtsgang suchte und die Bemühungen des Auswärtsteams im Griff hatte. Lediglich der letzte Pass fand keinen Abnehmer, sodass ein Schuss aus der zweiten Reihe von Richard Neudecker, den FCH-Keeper Kevin Müller mit Mühe parierte, der gefährlichste Torabschluss unserer Jungs war (28.).

Die Elf von Cheftrainer Frank Schmidt kam hingegen kurz vor der Pause besser in Fahrt. Nach einer schwer zu kontrollierenden Hereingabe von Marc Schnatterer, bereinigten Christopher Avevor und Daniel Buballa die brenzliche Situation gegen Nikola Dovedan und Robert Andrich (35.). Anschließend kamen Norman Theuerkauf (35.) und Schnatterer (44.) in zwei guten Schusspositionen zum Abschluss, doch gaben dem Spielgerät nicht die letzte Präzision mit auf dem Weg, um im Gehäuse einzuschlagen.

Immer auf dem Weg nach vorne: Daniel Buballa & Co setzten die Heidenheimer phasenweise unter Dauerdruck.

Nach dem Seitenwechsel kam die Partie ein wenig schleppend aus der Kabine, ehe der FCH seinen Trend von vor der Halbzeit fortsetzte. Zunächst rettete Ziereis zwar noch gegen Denis Thomalla, doch dann sprang das Leder zu Schnatterer, der die Kugel aus zwölf Metern flach und scharf ins Netz schlenzte (52.). Dass die Kiezkicker mit Rückständen bestens umgehen können, haben sie u.a. schon in der vergangenen Woche nachgewiesen. Und auch sechs Tage später zeigte sich die Kauczinski-Elf in Comeback-Laune.

Für die Sturmspitze kam Henk Veerman ins Spiel, der direkt Akzente setzte. Erst köpfte der Torjäger eine Flanke von Mats Møller Dæhli noch knapp vorbei. Kurz danach durften die 29.546 Zuschauer am ausverkauften Millerntor aber jubeln. Auf der linken Außenbahn brach der angriffslustigen Marvin Knoll durch und fand mit einer scharfen Hereingabe den mitgelaufenen Veerman, der die Kugel ins Netz grätschte (62.). Das Millerntor-Stadion kochte und die Fans peitschten die Boys in Brown nochmal richtig nach vorne.

Da gleichzeitig aber auch die Heidenheimer sich mit einem Zähler nicht begnügen wollten, entwickelte sich phasenweise ein offener Schlagabtausch. Für den FCH tankte sich der eingewechselte Arne Feick auf der linken Seite durch, dessen von Ziereis abgefälschte Flanke Robin Himmelmann mit Mühe zur Ecke lenkte (72.). Die St. Paulianer spielten engagiert nach vorne, wechselten mit Dimitrios Diamantakos eine zweite Sturmspitze. Kurz vor Schluss nickte Ersin Zehir nach einer Ecke nur knapp drüber (90.). Die letzte Gelegenheit in einem ansehnlichen Fußballspiel.

FC St. Pauli

Himmelmann – Dudziak, Ziereis, Avevor, Buballa – Flum (76. Zehir), Knoll - Møller Dæhli, Buchtmann (52. Veerman), Neudecker – Allagui (85. Diamantakos)

Cheftrainer: Markus Kauczinski

1. FC Heidenheim

Müller – Busch, Mainka, Beermann, Theuerkauf – Andrich (56. Feick), Dorsch (67. Glatzel), Griesbeck, Schnatterer (82. Multhaup) – Thomalla, Dovedan

Cheftrainer: Frank Schmidt

Tore: 0:1 Schnatterer (52.), 1:1 Veerman (62.)

Gelbe Karten: Flum (5. Gelbe Karte), Allagui, Veerman, Ziereis / -

SR: Christian Dietz

Zuschauer:  29.546 (ausverkauft)

(ms)

Fotos: Witters