Es war eine Herzensangelenheit
Sonntag, 29. Mai 2016, 11:16 Uhr
„Ich habe überlegt, ob ich mich für ein gewohntes oder ein neues Umfeld entscheide. Da gab es Pro und Contras, aber ich wollte zurück ans Millerntor“, stellte Christopher Avevor, der bereits in der Saison 2012/13 insgesamt 28 Mal das Trikot des FCSP getragen hatte, klar. Damals war der 24-Jährige von Bundesligist Hannover 96 ausgeliehen, nun wurde der vielseitig einsetzbare Defensivspieler fest bis 2019 verpflichtet. Trotz anderer Angebote entschied er sich für die Rückkehr ans Millerntor: „Für mich war es eine Herzensangelenheit.“
Einen großen Anteil hatten daran Thomas Meggle, Geschäftsleiter Sport, und Cheftrainer Ewald Lienen, mit ihnen traf sich Avevor erstmals im April. „Nach dem ersten Gespräch war mir sehr schnell klar, dass ich mich für den FC St. Pauli entscheiden werde. Meggi kannte ich ja, mit ihm habe ich mich auch wieder gut verstanden. Ich habe erstmals auch Ewald Lienen kennengelernt und muss sagen: Er ist ein St. Pauli-Verrückter, der komplett für den Verein lebt. Das hat mich überzeugt“, erklärte der 24-Jährige, der zudem von den neuen Rahmenbedingungen am Trainingsgelände überzeugt wurde: „Damals habe ich mich noch in den provisorischen Containern umgezogen. Es ist viel passiert, die Bedingungen haben sich enorm verbessert.“
Nach der Saison 2012/13, in der Avevor ein Treffer in 28 Partien gelang, kehrte er zu Hannover 96 zurück, in den vergangenen beiden Spielzeiten lief er für Fortuna Düsseldorf auf. Hier bestritt der Defensiv-Allrounder in zwei Jahren 21 Spiele, eine schwere Knieverletzung setzte ihn fast das komplette Jahr 2015 außer Gefecht. „Eine gefühlte Ewigkeit hat es gedauert. Ich kann aber erfreulicherweise feststellen, dass ich nach meiner Genesung einfach viel mehr Freude entwickelt habe“, stellte Avevor rückblickend fest.
Die Verletzung habe ihn geprägt, die schwere Zeit aber auch stark gemacht. „Verletzungen gehören nun mal leider dazu. Ich bin nicht der einzige, dem das passiert ist. Ich hoffe natürlich, dass es das jetzt für mich gewesen ist“, erklärte der gebürtige Kieler, dessen Familie noch immer in der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins lebt. „Der Wechsel bringt natürlich die Nähe zu meiner Familie mit sich. Das hat bei meiner Entscheidung auch eine Rolle gespielt. Von Hamburg ist man ja schnell in Kiel, auch wenn die Autobahn gerade umgebaut wird und es aktuell etwas länger dauert“, fügte der 24-Jährige hinzu.
Erst einmal geht’s darum, eine neue Bleibe in Hamburg zu finden. „Aktuell bin ich noch in Düsseldorf, hier müssen noch ein paar Sachen geklärt werden. Nebenbei läuft die Suche nach einer Wohnung in Hamburg. Ich hoffe natürlich, dass ich schnell diese schnell finden“, so Avevor, der zum Trainingsstart nicht im Hotel wohnen und sich so den Umzugsstress während der anstrengenden Vorbereitungsphase ersparen will.
Das Ziel, eine Bude in der Hansestadt zu finden, steht schon mal. Wie sieht es mit den persönlichen Zielen aus? Avevor: „Es wird sicherlich erst einmal wichtig sein, dass wir uns mit dem Trainingsstart als Mannschaft finden. Für mich geht’s erst einmal darum, schnell in das funktionierende Team integriert zu werden. Mal schauen, wie die Vorbereitung läuft. Da werden wir dann gemeinsam ein Ziel für die kommende Saison definieren.“
(hb)
Fotos: Witters