Kein Punkte für kämpfende Kiezkicker
Sonntag, 08. Mai 2016, 13:05 Uhr
Zum 33. Spieltag beim 1. FC Nürnberg veränderte Cheftrainer Ewald Lienen, der sein 50. Spiel für den FC St. Pauli an der Seitenlinie machte, die Kiezkicker auf einigen Positionen. Im zentralen defensiven Mittelfeld startete Bernd Nehrig für Marc Rzatkowski. Neben ihn gesellte sich Christopher Buchtmann der weiter nach hinten rückte und Enis Alushi vertrat. Auf dem linken Flügel begann Joel Keller. Gegenüber beackerte Marc Hornschuh die rechte Seite. Er kam für Waldemar Sobota in die Startelf.
Die Mannschaft von Renè Weiler übernahm zu Beginn der Partie die Kontrolle, kam jedoch bis auf eine Ecke, die von den Kiezkickern geklärt werden konnte, nicht gefährlich vor den Kasten von Robin Himmelmann. Alles im Griff also (8.). Laut wurde es im Grundig Stadion nach einer Grätsche von Philipp Ziereis gegen Guido Burgstaller im Strafraum. Ziereis traf dabei aber klar den Ball und Schiedsrichter Marco Fritz entschied richtigerweise nicht auf Strafstoß (10.).
Der Druck der Gastgeber wurde größer und nach der dritten Ecke musste Himmelmann erstmals eingreifen. Hanno Behrens versuchte es aus kurzer Distanz per Kopf. Mit einer klasse Reaktion konnte unser Schlussmann jedoch den Torjubel der „Clubberer“ verhindern und mit den Händen zur Ecke klären. Das war eng (14.). Acht Minuten später jubelte ein Großteil der 50. 000 Zuschauer. Eine kurze Ecke landete bei Niclas Füllkrug, der mit einem Drehschuss aus kurzer Distanz Himmelmann keine Abwehrchance ließ und das 1:0 für die Gastgeber markierte (22.).
Turbulente Szenen dann in der 28. Spielminute. Nach einem Pass in die Spitze war Keller frei durch, wurde aber von Georg Margreitter zu Boden gerissen. Als alle denken jetzt kommt die Rote Karte, hebt der Assistent die Fahne und zeigt Abseits an. Doch auch in den Szenen davor und gerade danach kamen die Braun-Weißen besser in Spiel und hatten die ein oder andere gute Szene in der Hälfte des FCN.
Starke Szene von Fafà Picault in der 37. Minute. Mit einem Vollsprint durch die ganze Hälfte der Nürnberger erkämpfte der Stürmer einen Eckstoß für die Lienen-Elf. Dieser sorgte das erste Mal so richtig für Gefahr. Lasse Sobiech köpfte den Ball vom zweiten Pfosten direkt vors Tor. Hier schraubte sich Ziereis am höchsten, der aber nicht genug Druck hinter seinen Kopfball bringen konnte. So war sein Versuch leichte Beute für Patrick Rakovsky (38.).
Kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal der Club: Mit einer schnellen Kombination konnte Danny Blum auf der rechten Seite freigespielt werden. Dieser fackelte nicht lang. Doch zum Glück für die Braun-Weißen landete sein Geschoss am Außennetz (44.). Unter uns gesagt wäre ein 2:0 zur Pause für die Nürnberger auch nicht verdient gewesen, da die Mannschaft von Ewald Lienen nach dem Gegentreffer mutiger wurde und hinten nichts mehr zuließ. Kurz darauf war Pause.
Beide Mannschaften kamen mit der gleichen Elf zurück auf den Rasen. Es dauerte nur Sekunden, bis wieder alle auf Betriebstemperatur waren. Danny Blum brachte die Hintermannschaft der Kiezkicker mit einer scharfen Hereingabe in die Bredouille, doch Ziereis war zur Stelle und klärte auf Kosten eines Eckballs, der aber nicht gefährlich war (46.). Doch wie schon in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit versteckten sich die Lienen-Elf keineswegs, auch wenn die entscheidende Torchance ausblieb (55.). Nach 57 Minuten mussten die Boys in Brown umstellen. Kapitän Sören Gonther verließ den Platz. Für ihn betrat Waldemar Sobota den Rasen. Außerdem verließ Keller das Grün und wurde durch Lennart Thy ersetzt.
Da dem Club in dieser Phase aus dem Spiel wenig gelang, versuchte es der Gastgeber über Standards. Ein Freistoß aus dem Halbfeld fand den Kopf von Margreitter, doch der bugsierte den Ball über die Querlatte (67.). Kurz darauf dribbelte Sobota mit Tempo in den Strafraum der Weiler-Elf. Leider hatte seine Hereingabe keinen Abnehmer und es blieb weiter beim 1:0 für den Gastgeber (69.).
Gerade als die Kiezkicker weit aufgerückt waren, hatte Nürnberg die Chance zum 2:0. Nach einem Pass in die Schnittstelle tauchte Füllkrug frei vor Himmelmann auf, der den Winkel aber geschickt verkürzte und sich ganz groß machte und damit Füllkrugs zweites Tor vereitelte. Was für eine Aktion vom Schlussmann (80.). Nur eine Minute später wäre auch der braun-weiße Keeper machtlos gewesen, aber Rurik Gislasons traf den Ball beim Kopfballversuch aus kürzester Distanz nicht richtig.
Gegenüber fehlte bei Basti Maiers Freistoß aus aussichtsreicher Position nicht viel, aber leider ging der Schuss der Nummer 29 um wenige Zentimeter am Pfosten vorbei (85.). Genauso knapp waren zwei Versuche von Sobiech in der Nachspielzeit, der nach langen Bällen jeweils mit dem Fuß abschloss und den Kasten der Nürnberger nur haarscharf verfehlte (90. Und 90.+1). Was für ein toller Kampf der Lienen-Elf. Doch es half leider alles nichts, denn kurz darauf pfiff Schiedsrichter Fritz die Partie ab.
1. FC Nürnberg
Rakovsky – Brecko, Bulthuis, Margreitter, Leibold – Behrens, Möhwald (75. Teuchert) – Stieber (61. Gislason), Blum (64. Petrák) – Füllkrug, Burgstaller
Cheftrainer: René Weiler
FC St. Pauli
Himmelmann – Hornschuh, Sobiech, Gonther (57. Sobota), Buballa – Nehrig, Buchtmann – Hornschuh, Maier, Keller (57. Thy) – Picault (83. Miyaichi)
Cheftrainer: Ewald Lienen
Tore: 1:0 Füllkrug (22.)
Gelbe Karten: Burgstaller, Behrens / Nehrig
Schiedsrichter: Marco Fritz
Zuschauer: 50.000
(lf)
Fotos: Witters