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„Mentalität und abwehrverhalten werden entscheidend sein“

Keine Frage, der FC St. Pauli ist sehr gut aus der Winterpause gestartet. Nach den beiden Siegen gegen Fürth und Leipzig steht mit dem Spiel gegen FSV Frankfurt (19.2., 18:30 Uhr) nun ein Gegner aus der unteren Tabellenregion auf dem Spielplan. Auf der Pressekonferenz vor der Partie zeigte sich der Coach der Kiezkicker Ewald Lienen von diesem Umstand allerdings unbeeindruckt und wurde nicht müde zu betonen, dass seiner Mannschaft auch in dieser Partie alles abverlangt werden wird.

Zunächst gab es allerdings äußerst gute Nachrichten personeller Natur zu verkünden: Ryo Miyaichi nahm am Dienstag (16.2.) erstmals seit seinem Ende Juli erlittenen Kreuzbandriss wieder am Mannschaftstraining teil und wird in den kommenden Wochen nach und nach an die alltägliche Trainingsbelastung herangeführt werden. Diese konnten in den vergangenen beiden Tagen Marc Hornschuh und Christopher Buchtmann nicht ausüben. Der Rechtsverteidiger laboriert momentan an einer Verhärtung im Oberschenkel, während „Buchti“ mit einer Magenverstimmung aussetzen musste. Für beide ist ein Startelfeinsatz am kommenden Freitag aber definitiv im Bereich des Möglichen.

Für den kommenden Gegner aus Frankfurt läuft es in der bisherigen Saison noch nicht rund und selbst Ewald Lienen muss gestehen: „Es ist schwer zu erklären, warum. Sie haben eine gute Ballzirkulation und ein gutes Konterspiel. Ihre negative Tordifferenz haben sie komplett zuhause erspielt.“ Und tatsächlich mutet ein Blick auf die Statistiken der Frankfurter einigermaßen kurios an: Während der FSV zuhause am Bornheimer Hang die schlechteste Heimmannschaft der 2. Bundesliga ist, liest sich die Auswärtsbilanz durchaus beeindruckend: Lediglich bei den beiden besten Mannschaften der Liga, Leipzig und Freiburg, musste sich das Team von Tomas Oral geschlagen geben, hinzu kommt ein ausgeglichenes Torverhältnis (9:9). „Die Frankfurter waren auswärts mit jedem Gegner auf Augenhöhe. Zudem haben sie mehr als die Hälfte ihrer Tore in der Fremde durch Standards erzielt. Das ist eine brisante Mischung und alle hier wissen, dass eine riesen Aufgabe auf uns zukommt“, warnt Lienen.

Die Aufgabe werde nicht leichter dadurch, dass sich der FSV taktisch enorm flexibel präsentiert: „Sie stellen sich nicht ausschließlich hinten rein, sondern spielen mit“, führt der braun-weiße Übungsleiter aus. „Sie können weit vorne pressen oder sich tief in die eigene Hälfte zurückziehen. Oft ist nicht klar erkennbar, was sie wollen. Zudem haben sie sich im Winter mit Niki Zimling und Zsolt Kalmár verstärkt, zwei gestandene Spieler mit Stärken am Ball. Sie können also durchaus mit guten Ballstafetten glänzen und technisch anspruchsvollen Fußball spielen.“ Und selbstverständlich hat auch das Trainerteam vom Bornheimer Hang die Boys in Brown beobachtet und kennt die Stärken der Jungs um Ewald Lienen, der sich gespannt zeigt: „Mal sehen, ob sie auf uns nach den vergangenen zwei Siegen reagieren. Das ist schwer vorherzusagen.“

Was bedeutet nun all das für sein eigenes Team? „Wir wissen, was wir können und kennen unsere Stärken“, gibt sich Lienen selbstbewusst. „Aber wir sind nicht in der Verpflichtung, Traumfußball zeigen zu müssen. Entscheidend werden wie schon zuletzt die Mentalität und das Abwehrverhalten sein. Der FSV ist außerdem enorm zweikampfstark. Umso mehr kommt es auf schnelles Handeln an, um diesen Duellen aus dem Weg zu gehen“, fügte der 62-Jährige hinzu.

Drei Pflichtspielsiege am Stück sind den Kiezkickern in dieser Spielzeit bisher noch nicht gelungen. Oftmals folgten auf gute Spiele gegen vermeintlich stärkere Gegner dann schwächere Partien gegen weniger große Namen. „Das waren hilfreiche Erfahrungen, die wir in diesen Begegnungen gemacht haben. Wir haben den letzten Biss vermissen lassen, das wollen wir dieses Mal anders machen. Das ist natürlich keine Garantie dafür, dass es gut gehen wird. Es stellt allerdings die Basis dar“, betonte so Lienen zum Abschluss noch einmal eindringlich.

 

(th)

Foto: Witters

 

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