„Den Maulwurf hatte ich schnell abgehakt“
Mittwoch, 14. Oktober 2015, 07:24 Uhr
Wir blicken zurück auf den 20. März 2015. Freitagabend, Flutlicht, Auswärtsspiel bei Union Berlin an der Alten Försterei. Es läuft die 89. Minute. Noch steht es 0:0, weil keines der beiden Teams die wenigen sich bietenden Chancen nutzen konnte. Kapitän Sören Gonther hat den Ball und entscheidet sich für einen Rückpass zu Robin Himmelmann. So weit, so gut – passiert oft genug während einer Partie. Der Keeper nimmt den Ball an, legt ihn sich einmal vor und will ihn nach vorne schlagen – so der Plan. Doch dann kommt alles anders...
„Als Torhüter hast Du in solch einer Situation ein bitteres Los“, erklärte Himmelmann im Vorfeld der Rückkehr an die Alte Försterei. „Wenn uns Keepern ganz hinten ein solches Missgeschick passiert, sind wir die Deppen“, fügte er hinzu. Anstatt nämlich wie unzählige Male während einer Saison den Ball nach vorne zu schlagen, sprang das Leder auf dem unebenen Rasen der Alten Försterei unerwartet hoch, Himmelmann schlug ein Luftloch. Berlins Sebastian Polter sagte ‚danke’ und erzielte den 1:0-Siegtreffer für Union. „Das war äußerst bitter, vor allem in unserer damaligen Situation“, stellte Himmelmann mit Blick auf den Abstiegskampf in der Vorsaison fest.
Es sollte das einzige Gegentor bleiben, bei dem Himmelmann eine unglückliche Figur machen sollte. „Den Maulwurf hatte ich schnell abgehakt“, betonte der Keeper, der dem FC St. Pauli mit vielen guten Paraden zum Klassenerhalt verhalf. „Als wir die Klasse dann gehalten hatten, konnte ich auch über die Szene lachen“, fügte der Torwart hinzu. Nicht nur in der Schlussphase der Vorsaison, sondern auch in der laufenden Spielzeit avanciert der 26-Jährige mit starken Leistungen zu einem wichtigen Bestandteil der starken Defensive der Lienen-Elf. Saisonübergreifend konnte der Keeper zehn von 17 Partien seit dem Unglück in Berlin ohne Gegentreffer beenden – eine ganz starke Quote.
„Wir wollen am Sonnabend auch wieder zu null spielen“, so Himmelmanns Ziel für die Partie bei Union Berlin. Leicht wird das Vorhaben nicht, da ist sich der 26-Jährige bereits sicher: „Ich erwarte eine starke Heimmannschaft, die uns alles abverlangen wird. Da müssen wir von Beginn an dagegen halten.“ Im Optimalfall kommt den Kiezkickern dann auch nicht wieder ein Maulwurf in die Quere. „Ich gehe davon aus, das der Platz in einem guten Zustand sein wird und ein solches Ding nicht noch mal passiert“, so der Keeper abschließend.
(hb)
Foto: Witters