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Einfach mal willkommen sagen

Das Testspiel gegen Borussia Dortmund brachte nicht nur aus sportlicher Sicht Erkenntnisse, sondern war vor allem menschlich ein voller Erfolg. Unter dem Motto „Refugees Welcome“ stand vor und während des Spiels die Begegnung und das Willkommen im Mittelpunkt.

Im Vorfeld der Partie waren rund 1000 Geflüchtete ins Stadion eingeladen worden. Begleitet wurden sie von den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die ihre Freizeit dafür verwenden, kürzlich nach Deutschland gekommenen Menschen die Zeit im fremden Land zu erleichtern.
Um 16 Uhr trafen nach und nach die Gruppen aus den Erstaufnahmestationen Messehalle, Seevetal und Stellingen ein. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich auch schon die ersten heimischen Fans auf dem Harald-Stender-Platz eingefunden. Begleitet von lauten "St. Pauli"-Rufen enterte die erste Gruppe der Gelüchteten geschlossen den Südkurvenvorplatz.

In der kommenden Zeit entwickelte sich ein geselliges Miteinander, und mittendrin war Jan-Philipp Kalla, der nicht im Kader stand, sondern sich einfach als Fan unter Fans bewegte. "Es ist toll wenn man sieht, wie sie sich freuen", meinte Schnecke, "Die Leute machen gerade eine harte Zeite durch und es ist schön wenn man ihnen mit so etwas vergleichsweise einfachen wie Fußball eine Freude machen kann." Darüber hinaus zeigte sich das St.Pauli-Urgestein beeindruckt von der Textsicherheit der neu gewonnenen Fans: "Hut ab, die sind ja schon in der Übermacht", so Kalla mit einem Augenzwinkern.

Auch Geschäftsführer Andreas Rettig sah sich das Treiben vor seinem Büro genauer an: "Ich habe mich gefreut, dass die Menschen unseren Klubnamen skandiert haben. Wir wollen heute Offenheit zeigen." Weiterhin betonte Rettig: "Es war die Mannschaft, die von sich aus die Initiative ergriffen hat und sich für Flüchtlinge einsetzen wollte. So haben solche Aktionen gleich eine ganz andere Glaubwürdigkeit. Allerdings ist die Problematik nicht St. Pauli-exklusiv. Jeder Verein wäre gut beraten sich dem Thema anzunehmen."

Um  17 Uhr ging es dann für rund 30 Kinder, die derzeit in den Messehallen leben, los mit den Vorbereitungen auf ihren ganz persönlichen Auftritt. Erst gab es ein Gruppenfoto auf dem Spielfeld, und dann, um kurz vor halb sieben, durften sie Hand in Hand mit den Profis den Platz betreten. Die Jungen und Mädchen waren sichtlich aufgeregt, erledigten ihren Job jedoch letztlich souverän, abgeklärt und vor allem mit mächtig viel Spass an der Sache.

Bereits zum Warmmachen hatte sich unsere Mannschaft T-Shirts mit der Aufschrift "Refugees Welcome" übergezogen. Auch die Fans hatten es sich nicht nehmen lassen, für diesen besonderen Anlass einige Tapeten zu basteln. Die Botschaft des Spiels war auf diese Weise auch auf den Tribünen klar und deutlich zu lesen. 

Für einen gelungenen Abschluss des Tages sorgte die gemeinsame Ehrenrunde beider Teams nach dem Abpfiff. Die Mannschaften hielten ein Banner hoch, auf dem es noch einmal stand: "Refugees Welcome". Egal, wo ihr herkommt: Hier seid ihr Willkommen. Egal, wie es euch gerade geht: Wir empfangen euch mit offenen Armen.

 

(th)

Foto: FC St. Pauli

 

 

 

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