0:3-Niederlage in Karlsruhe
Freitag, 10. April 2015, 18:14 Uhr
Am Freitag (10.4.) trat der FC St. Pauli beim Tabellenvierten Karlsruher SC an. Getreu dem Motto „never change a winning team“ vertraute Cheftrainer Ewald Lienen exakt der gleichen Startelf, die am Montag (6.4.) im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf erfolgreich war (4:0). KSC-Coach Markus Kauczinski tauschte gegenüber dem 2:2 gegen den VfR Aalen einmal aus. Dimitrij Nazarov begann anstelle von Ilijan Micanski.
Bei strahlendem Sonnenschein im Wildparkstadion legten die Gastgeber einen Blitzstart hin. Nach einem Fehlpass von Jan-Philipp Kalla, den Dimitrij Nazarov abfing, leitete der Offensivmann des KSC handlungsschnell einen Konter über Ex-St. Paulianer Rouwen Hennings ein, der im Strafraum per Kopf nach links auf Hiroki Yamada ablegte. Dieser spielte Doppelpass mit Hennings, der auf der linken Seite aus kurzer Distanz flach ins kurze Eck traf (3.).
Nach dem frühen Rückstand waren die Kiezkicker um die Antwort bemüht, wurden allerdings von aggressiv verteidigenden Karlsruhern früh beim Spielaufbau gestört. Die Kauczinski-Elf kam über ihr schnelles Umschaltspiel immer wieder gefährlich vor das Tor von Keeper Robin Himmelmann, der Glück hatte bei Reinhold Yabos wuchtigen Schuss aus der zweiten Reihe, der nur knapp über das Tor ging (11.). Die Braun-Weißen setzten in der 12. Minute ein erstes Ausrufezeichen in der Offensive, als Kyoungrok Choi aus halblinker Position aus rund 18 Meter Torentfernung knapp verzog (12.).
Dann wieder der KSC: Nach einem erneuten Ballverlust leitete Yabo einen schnellen Gegenstoß ein und schickte per Flankenwechsel Manuel Torres, der Enrico Valentini fand. Dessen flanke nahm Hennings direkt und verwandelte zum 2:0 (19.). Karlsruhe hatte im Verlauf mehr vom Spiel und die Kiezkicker fanden zunächst kein probates Mittel gegen die zweitbeste Abwehr der 2. Bundesliga. Folglich die nächste Chance für die Gastgeber über Philipp Max, der von der linken Seite flach herein spielte und Yamada fand, der direkt draufhielt, allerdings verzog (30.). Die Kauczinski-Elf blieb das dominante Team. Yamadas Kopfball nach einer Yabo-Flanke verfehlte das Tor um wenige Meter (32.).
Die Boys in Brown ließen sich allerdings nicht hängen. Nach einem Eckball durch Dennis Daube von der linken Seite schraubte sich Lasse Sobiech am höchsten und erzielte um ein Haar den Anschlusstreffer. Daniel Gordon klärte allerdings im letzten Moment per Kopf den Ball vor der Linie (35.). Gordon war anschließend auch vor dem anderen Tor per Kopf zu Stelle, als der Karlsruher Abwehrspieler eine Freistoßflanke knapp über das Gehäuse köpfte (43.).
Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild: Karlsruhe attackierte früh den Ballführenden und schaltete danach blitzschnell um. Folglich die erste Gelegenheit für die Badener. Yamada fing einen für Kalla bestimmten Ball ab und leitete weiter auf Nazarov, der von der linken Seite ins Zentrum flankte und dort Torres fand, der bei seinem Kopfball jedoch von Daube entscheidend gestört wurde (48.).
Auf der Gegenseite war es dann Kalla, der sich ein Herz nahm und es mit einem Distanzschuss aus rund 18 Metern probierte. KSC-Keeper Dirk Orlishausen war jedoch auf dem Posten (50.). Die Lienen-Elf versuchte Zugriff auf das Spiel zu bekommen, scheitete jedoch immer wieder an der Kompaktheit der Gastgeber. Nach 59 Minuten war es erneut der agile Hennings, der sich auf der linken Seite durchtankte und mit seinem strammen Schuss Himmelmann prüfte, der den Ball jedoch über die Latte zur Ecke lenkte.
Ewald Lienen reagierte und nahm nach einer Stunde Choi vom Feld und ersetzte ihn durch Sebastian Maier (60.) und tauschte kurze Zeit später Armando Cooper für Waldemar Sobota (63.). Karlsruhe zeigte sich jedoch unbeeindruckt und legte nach: Julian Koch holte Yamada auf dem linken Flügel von den Beinen und verschaffte dem KSC somit eine gute Freistoßgelegenheit. Valentini zirkelte diesen ins Zentrum und fand Manuel Gulde, der per Kopfball Himmelmann keine Chance ließ und auf 3:0 erhöhte (69.).
Die Braun-Weißen warfen in der Schlussphase nochmal alles nach vorne. Koch prüfte per Fernschuss Orlishausen (75.), scheiterte am KSC-Schlussmann aber ebenso, wie Thy (79.). So blieb es am Ende bei einer 0:3-Niederlage für die Lienen-Elf.
FC St. Pauli
Himmelmann – Kalla, Sobiech, Gonther, Halstenberg – Sobota (63. Cooper), Koch, Daube, Buballa – Choi (60. Maier), Verhoek (76. Thy)
Cheftrainer: Ewald Lienen
Karlsruher SC
Orlishausen – Valentini, Gordon, Gulde, Max – Yabo, Meffert (70. Peitz) – Torres (80. Sallahi), Nazarov (70. Micanski), Yamada – Hennings
Cheftrainer: Markus Kauczinski
Tore: 0:1 Hennings (3.), 0:2 Hennings (19.), 0:3 Gulde (69.)
Gelbe Karten: Sobota, Sobiech / Hennings
Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)
Zuschauer: 23.359
(rh)
Foto: Witters