Zweiter Platz in Flensburg
Mittwoch, 08. Januar 2014, 22:26 Uhr
Im ersten Gruppenspiel gegen den dänischen Erstligisten Sønderjysk Elitesport sahen die rund 2.500 Zuschauer in der Flens Arena eine kurze Abtastphase, ehe der FC St. Pauli die Spielkontrolle übernahm. Neuzugang Tom Trybull spielte schließlich mustergültig seinen Kumpel Lennart Thy an, der die Kugel eiskalt rechts unten in den Maschen zur 1:0-Führung versenkte (7.). Nur wenige Sekunden später war es wieder Lenny, der auf 2:0 erhöhte (7.). Weil Torhüter Robin Himmelmann in zwei brenzligen Situationen auf dem Posten war und Michael Gregoritsch am gegnerischen Keeper scheiterte (10.), ging es für die Kiezkicker mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause.
Kurz nach dem Seitenwechsel lag die Kugel auch schon im wieder im Tor der Dänen. Fin Bartels hatte zum 3:0 erhöht – die Vorentscheidung (11.). Wegen einer Unachtsamkeit bei einer Ecke kam der dänische Erstligist im weiteren Spielverlauf zu seinem ersten Treffer (17.), doch Lennart Thy erhöhte mit seiner dritten Bude postwendend auf 4:1 (18.). Bjørn Paulsen sorgte kurz vor Schluss noch für etwas Ergebniskosmetik.
Weil auch der zweite Gruppengegner, der VfL Osnabrück, mit 5:1 gegen Sønderjysk Elitesport gewonnen hatte, stand der FC St. Pauli schon vor dem Spiel als Teilnehmer des Halbfinales fest. Der VfL ging durch Nicolas Feldhahn zwar früh in Führung (3.), doch mit den lautstarken St. Pauli-Fans waren die Kiezkicker anschließend auf den Ausgleich aus. Dieser gelang schließlich kurz nach dem Seitenwechsel, als Michael Gregoritsch nach feinem Halstenberg-Pass das Leder in die Maschen bugsierte (12.). Nun ging es Schlag auf Schlag. Die erneute Osnabrücker Führung (13.) glich Okan Kurt mit Hilfe seines Gegenspielers Mehmet Kodes aus (15.). Kurz darauf konterten die Lila-Weißen nach einer Ecke unsere Jungs: Pascal Testroet ließ sich nicht zweimal bitten und erzielte das 3:2 für den Drittligisten. Die Boys in Brown warfen alles nach vorne, mussten aber zehn Sekunden vor Schluss durch Michael Hohnstedt die endgültige Entscheidung (20.) hinnehmen.
Im Halbfinale gegen Arminia Bielefeld machte das Vrabec-Team wieder ernst. Schon in der 2. Minute besorgte Sebastian Maier mit einem trockenen Schuss das 1:0. Doch der DSC hielt dagegen und kam durch Jerome Propheter zum Ausgleich (6.). Das Gegentor beeindruckte die Kiezkicker keineswegs. Quasi im Gegenzug chippte Bartels den Ball auf Maier, der per Volleyabnahme sein zweites Tor gegen die Ostwestfalen erzielte (7.). Auch die zweite braun-weiße Führung sollte nur eine Zeigerumdrehung halten. Pascal Schmidt besorgte das 2:2 (8.). Danach spielten aber nur noch der FC St. Pauli. Kurz vor der Pause knallte Jan-Phillipp Kalla den Ball zunächst an die Latte (10.), ehe Fin Bartels wenige Sekunden später die 3:2-Halbzeitführung erzielte.
Direkt nach dem Seitenwechsel setzte sich Lenny Thy auf der linken Seite durch, legte das Leder nach innen, wo Marc Rzatkowski nur noch den Fuß hinhalten musste – das 4:2 (11.). In der 13. Minute sorgte Marcel Halstenberg schließlich mit einem wuchtigen Schuss für die Vorentscheidung. Weil Torhüter Robin Himmelmann anschließend einige tolle Parade zeigte, schaffte Bielefeld nur noch den 5:3-Anschlusstreffer (19.). Kurz darauf war der Finaleinzug endgültig perfekt.
Im Finale gegen Gastgeber ETSV Weiche Flensburg, das wie die übrigen Turnierspiele nicht über zweimal zehn, sondern über zweimal zwölf Minuten ging, bekamen die Fans in der Flens Arena einen offenen Schlagabtausch geboten. Basti Maier brachte Braun-Weiß schnell in Führung (3.), postwendend fiel der Ausgleich durch Ilidio (3.). Zum Durchatmen war keine Zeit. Dawid Kroll (4.) und Patrick Thomsen (6.) schraubten das Ergebnis sogar auf 3:1 für Weiche hoch, aber die Kiezkicker hatten durch Maier-Doppelpack die passende Antwort parat und glichen aus (6.,7.). Anschließend beruhigte sich das Geschehen auf dem Kunstrasen etwas. Durch eine Unachtsamkeit in der braun-weißen Abwehr ging Weiche kurz vor der Pause durch Marc Böhnke wieder mit 4:3 in Führung (12.).
Im Endeffekt rannten die Kiezkicker die komplette zweite Halbzeit dem knappen Rückstand hinterher. Doch der erneute Ausgleich wollte einfach nicht gelingen In der vorletzten Spielminute machte Flensburg mit dem fünften Tor den Deckel drauf (23.). „Das Turnier sollte den Jungs Spaß machen und außerdem eine intensive Trainingseinheit darstellen. Die haben sie bekommen, deshalb ist der zweite Platz nicht so tragisch“, bewertete Cheftrainer Roland Vrabec das Abschneiden seiner Mannschaft. Torhüter Robin Himmelmann, der wegen seiner zahlreichen Paraden zum besten Keeper des Turniers gewählt wurde, pflichtete seinem Trainer bei. „Wir haben in Bielefeld und Kassel noch zweimal die Chance, es im Finale besser zu machen. Es hat heute Spaß gemacht. Die Atmosphäre war super und man hat in der Halle immer viel zu tun.“
Schon am Freitag (10.1.) tritt der FC St. Pauli beim Hallenturnier in Bielefeld an.
So spielete der FC St. Pauli beim Hallenturnier in Flensburg:
Robin Himmelmann, Philipp Heerwagen, Marcel Halstenberg (1 Tor), Jan-Philipp Kalla, Fin Bartels (2 Tore), Lennart Thy (3 Tore), Okan Kurt, Sebastian Maier (5), Marc Rzatkowski (1 Tor), Michael Gregoritsch (1 Tor), Tom Trybull und U19-Spieler Kyong Rok Choi. Arminia Bielefeld erzielte im Halbfinale ein Eigentor.
(jk)
Foto: FC St. Pauli