Intensives Blitzturnier in Osnabrück
Sonnabend, 23. Juli 2016, 16:12 Uhr
Cardiff City - FC St. Pauli 2:1 (2:1)
Im Vorfeld des Duells mit den Walisern machten sich die Braun-Weißen auf einem Trainingsplatz in der Nähe der Osnatel-Arena warm. Auf dem Feld präsentierte sich der Gegner für die erste Partie beim Blitzturnier in beeindruckender Form und bezwang den Gastgeber vom VfL Osnabrück souverän mit 3:0. Bei warmer und schwüler Luft legte der britische Zweitligist gleich wieder los und schockte die Kiezkicker nach einer Flanke, die Lex Immers aus kurzer Distanz zur frühen Führung verwertete (2.).
Der Gegentreffer verunsicherte die Lienen-Elf aber keinesfalls, die weiterhin versuchte dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Die erste Annäherung zum Ausgleich lieferte Kyoungrok Choi, der aus 20 Metern mit einem Schlenzer knapp verfehlte (6.). Nach einer Viertelstunde hatte sich die Begegnung weitestgehend neutralisiert und bei den Boys in Brown fehlte es bei der Präzision bei den Bällen in die Spitze. Das änderte sich erst nach 20 Minuten. Nach einem langen Ball von Lasse Sobiech bediente Vegar Hedenstad Flügelflitzer Maurice Litka, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (20.).
Kurz vor der Pause sorgten dann die Kiezkicker für das wohl kurioseste Tor des Turniers. Bei einer Rückgabe von Lasse Sobiech misslang Philipp Heerwagen die Ballannahme und die Kugel kullerte zum 1:2 in den eigenen Kasten (28.). Nach 30 Minuten gab es dann eine kurze Trinkpause samt Seitenwechsel und die Braun-Weißen machten unverändert weiter. Die beste Gelegenheit nach Wiederanpfiff hatte dann Innenverteidiger Sobiech, der nach einem Freistoß per Kopf nur haarscharf über den Querbalken köpfte (37.). Auf der anderen Seite war es Zofiowe, der die Kugel an den Pfosten beförderte (42.).
Es entwickelte sich langsam ein munterer Schlagabtausch. Marvin Ducksch schickte mit einem schönen Pass Ryo Miyaichi auf die Reise, der das Auge für Nico Empen hatte. Dieser kam freistehend zum Abschluss doch verfehlte aus guter Position knapp (43.). Kurz darauf bewies Choi sein feines Füßchen und zwang mit seinem direkten Freistoß City-Keeper Ben Wilson zu einer Parade (46.). Trotz der Bemühungen und einer dominanten Schlussphase gelang es den Kiezkickern nicht mehr den Ausgleich zu erzielen und somit unterlagen sie Cardiff City mit 1:2.
FC St. Pauli
Heerwagen – Hedenstad, Sobiech, Rasmussen, Keller – Rosin – Miyaichi, Choi, Ducksch, Litka - Empen
Cheftrainer: Ewald Lienen
Tore: 1:0 Immers (2.), 1:1 Litka (20.) 2:1 Sobiech (28., ET)
FC St. Pauli - Borussia M'gladbach 0:0
Zum zweiten Duell am Sonnabend trafen die Kiezkicker auf Borussia Mönchengladbach. Für diese Begegnung tauschte das Trainerteam einmal komplett durch und brachte eine neue Elf. Die Partie begann mit viel Tempo, wobei die Gladbacher darauf bedacht waren, die Kugel in ihren Reihen zu halten. Allerdings hatte auch der Bundesligist seine Probleme die Ordnung der Lienen-Elf zu durchbrechen. So bot sich den Zuschauern in der Osnatel-Arena eine müde Anfangsphase ohne Torraumszenen.
Wenig später zeigte aber Jan-Philipp Kalla eher ungewohnte Qualitäten. Nach einer schönen Flanke von Waldemar Sobota stieg der Mittelfeldspieler auf Höhe des Elfmeterpunkts hoch und zwang Borussia-Schlussmann Tobias Sippel zu einer Glanztat, in dem er die Kugel noch an den Pfosten lenkte (21.). Auch wenn die Elf von André Schubert erwartungsgemäß mehr von dem Spiel hatte und über mehr Ballbesitz verfügte, hatten die Braun-Weißen den besseren Zug zum Tor und strahlten zum Ende des ersten Durchgangs mehr Torgefahr aus.
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Lars Stindl bediente seinen Mitspieler Jonas Hofmann, der mit einem Heber Robin Himmelmann überspielte, doch dahinter klärte Philipp Ziereis vor den anrauschenden Borussen (32.). Aber auch die Braun-Weißen ließen sich nicht unterkriegen und hielten munter ihren Vortrag. Nach einer Buballa-Flanke platzierte Fafa Picault das Spielgerät nicht gut genug für einen Torerfolg (38.). In dieser Phase der Begegnung merkte man den Kontrahenten an, dass sie erst vor kurzem aus ihren Trainingslagern zurück in die Heimat gereist waren. Erst ein Schuss aus der zweiten Reihe von Christopher Buchtmann, der allerdings zwei Meter den Kasten verfehlte, rüttelte das Spiel wieder auf (45.). Auf der anderen Seite missglückte Hofmann ein Volleyversuch (49.).
Zum Ende der Begegnung wollten es die Gladbacher nochmal wissen, doch bei der Elf vom Niederrhein fehlte immer wieder der entscheidende letzte Pass für einen Treffer. So blieb es letztlich in einer ausgeglichenen Partie und intensiven Einheit beim torlosen Remis und die Entscheidung musste vom Punkt fallen. Im Elfmeterschießen parierte Sippel dann den entscheidenden Elfmeter von Christopher Buchtmann. Am Ende erreichte die Lienen-Elf hinter Cardiff und Mönchengladbach den dritten Platz.
FC St. Pauli
Himmelmann – Hornschuh, Gonther, Ziereis, Buballa – Kalla, Avevor, Buchtmann, Sobota – Picault, Bouhaddouz
Cheftrainer: Ewald Lienen
Tore: Fehlanzeige
"Gegen Cardiff, das eine individuell sehr stark besetzte Mannschaft auf den Platz geschickt hatte, hatten wir mit unseren jungen Mannschaft mehr Torchancen. Eine habe wir mit dem schönen Tor von Maurice nutzen können. Gegen Gladbach, eine der besten Mannschaften Deutschlands, haben wir dann sehr wenig zugelassen. Wir mussten viel hinterherlaufen, was Kraft gekostet hat, wenn wir dann im Ballbesitz waren. Wir haben es aber sehr ordentlich gemacht. Wir hatten einige gute Kontersituationen, der letzte Ball ist aber nicht angekommen. Schade, dass wir durch Schneckes Pfostentreffer nicht in Führung gegangen sind", so Coach Ewald Lienen nach dem Turnier.
Hier alle Ergebnisse und die Tabelle in der Übersicht:
VfL Osnabrück - Cardiff City FC 0:3
FC St. Pauli - Cardiff City FC 1:2
FC St. Pauli - Borussia Mönchengladbach 0:0 / 4:5 n.E.
VfL Osnabrück - Borussia Mönchengladbach 1:2
1. Cardiff City / 6 Punkte - 5:1 Tore
2. Borussia Mönchengladbach / 4 Punkte - 2:1 Tore
3. FC St. Pauli / 1 Punkt - 1:2 Tore
4. VfL Osnabrück / 0 Punkte - 1:5 Tore
(ms)
Foto: FC St. Pauli Medien