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FC St. Pauli unterstützt Initiative der „Braun-weißen Hilfe“

Nach dem Spiel des FC St. Pauli bei Jahn Regensburg hat die „Braun-Weiße Hilfe“ eine Kleine Anfrage im Bayerischen Landtag angestoßen. Der FC St. Pauli begrüßt die Initiative der Fans, mit rechtsstaatlichen Mitteln Maßnahmen zur Überwachung zu hinterfragen.

Konkret geht es um Foto- und Videoaufnahmen, die die bayerische Polizei bei dem Spiel im September vom Auswärtsblock angefertigt hatte. Dabei wurden offenkundig auch viele Aufnahmen von Einzelpersonen gemacht – ohne erkennbaren Grund. Die „Braun-Weiße Hilfe“ wandte sich an den Grünen-Abgeordneten Maximilian Deisenhofer, der im Bayerischen Landtag eine Kleine Anfrage zu dem Vorgehen stellte.

In der Antwort des Bayerischen Staatsministeriums für Inneres und Sports wird bestätigt, dass „im Einzelfall“ Detailaufnahmen von Personen oder Gruppen angefertigt wurden – „aufgrund des Vorliegens tatsächlicher Anhaltspunkte für die Begehung von Ordnungswidrigkeiten von erheblicher Bedeutung oder Straftaten“. Welche „Ordnungswidrigkeiten von erheblicher Bedeutung oder Straftaten“ dies gewesen sein sollen, blieb unklar.

Die „Braun-Weiße Hilfe“ berichtet in einer Stellungnahme, von der angrenzenden Tribüne hätten dafür speziell ausgerüstete Polizist:innen mithilfe mindestens eines sogenannten ‚Tele-Objektives‘ die anwesenden Gäste-Fans fotografiert. In der Antwort des Ministeriums heißt es, die Besetzung des Videoarbeitsplatzes bei diesem Spiel „erfolgte durch drei Fachkräfte der Polizei“. Weiterhin seien „unterstellte Kräfte des Präsidiums der Bayerischen Bereitschaftspolizei mit dem taktischen Auftrag der videographischen Beweissicherung betraut“ gewesen.

Die „Braun-Weiße Hilfe“ kündigte an, es sollten weitere Schritte gegen solche Maßnahmen geben. So sei der Bayerische Landesbeauftragte für Datenschutz informiert worden. „Persönlichkeitsrechte gelten auch für Fußballfans! Das anlasslose und willkürliche Fotografieren durch die Polizei gehört gestoppt“, fordert die „Braun-Weiße Hilfe“.

Unterstützung vom Präsidium

Präsident Oke Göttlich und Vize-Präsidentin Christiane Hollander begrüßten die Initiative der „Braun-Weißen Hilfe“. Es sei „richtig und wichtig, dass sich unsere Fans mit rechtsstaatlichen Mitteln wehren und Maßnahmen kritisch hinterfragten“, sagte Hollander. Unter dem Deckmantel der Prävention könne nicht alles erlaubt sein. Göttlich betonte, der FC St. Pauli habe das Thema Umgang mit Auswärtsfans bereits mehrfach auf die Agenda gesetzt und fordere ein Umdenken. „Grundrechte gelten für alle und überall – auch in Fußballstadien.“

 

(pg)

Foto: FC St. Pauli

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