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2:0 gegen Spitzenreiter Regensburg - Burgstaller erlöst die Kiezkicker

Der FC St. Pauli hat sein Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg verdient mit 2:0 (0:0) gewonnen. Vor 10.003 Fans waren die Kiezkicker über 90 Minuten das spielbestimmende Team, vergaben in der ersten Halbzeit und nach dem Seitenwechsel aber mehrere gute Möglichkeiten. Guido Burgstaller gelang dann aber das erlösende 1:0 (74.), kurz vor dem Abpfiff legte er auch noch den 2:0-Endstand nach (89.). Für die Kiezkicker war es der dritte Heimsieg in Folge.

Nach der 1:3-Niederlage beim SC Paderborn 07 nahm Cheftrainer Timo Schultz für die Partie gegen den SSV Jahn Regensburg drei Wechsel in der Startelf vor. Zum einen begann James Lawrence für den Rot-gesperrten Philipp Ziereis, zum anderen rückte Jannes Wieckhoff anstelle von Adam Dźwigała auf die rechte Abwehrseite. Kurzfristig musste dann noch Eric Smith, der nach dem Aufwärmen über Probleme im Bauch- und Leistenbereich klagte, passen, für ihn rückte Afeez Aremu in die Startelf. Bei den mit vier Siegen perfekt gestarteten Gästen musste Coach Mersad Selimbegović im Vergleich zum jüngsten 4:1-Heimsieg gegen FC Schalke 04 eine Veränderung vornehmen, für den angeschlagenen David Otto begann Joël Zwarts.

"Forza FC St. Pauli, du wirst hier heute gewinnen, wirst den Gegner niederringen, hörst du unsre Kurve singen, voran FC Sankt Pauli", schallte es kurz vor dem Anpfiff durchs Millerntor, gefolgt von minutenlangen "St. Pauli, St. Pauli"-Wechselgesängen von allen Tribünen. Wie beim Derby waren auch gegen den Tabellenführer aus Regensburg wieder 10.003 Fans am Millerntor dabei und mit den knapp 9.600 FCSP-Fans wollten die Braun-Weißen den dritten Heimsieg in Folge bejubeln. Vom Anpfiff weg lieferten sich beide Teams packende Zweikämpfe, sie suchten zudem immer wieder den Weg nach vorne – eine intensive Anfangsphase, in der nennenswerte Torchancen aber ausbleiben sollten. Dann aber mal die Boys in Brown über die linke Seite. Leart Paqarada ließ Jan-Niklas Beste mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen und flankte in die Mitte zu Guido Burgstaller. Dessen Kopfball strich gut zwei Meter am rechten Pfosten vorbei (14.). Die nächste gute Chance hatte erneut Burgstaller. Nach langem Ball von Paqarada verschätzte sich Gegenspieler Scott Kennedy und Burgstaller konnte aus kurzer Distanz abschließen. Aus spitzem Winkel scheiterte er aber an SSV-Keeper Alexander Meyer (24.).

Die Kiezkicker hatten mehr vom Spiel, doch der Spitzenreiter blieb stets gefährlich und kam zu seiner ersten Möglichkeit. Nach Flanke von Sarpreet Singh nahm Jan-Niklas Beste den Ball aus 14 Metern volley, Nikola Vasilj packte aber sicher zu (28.). In der Folge bestimmen die Boys in Brown die Partie immer mehr und erspielten sich gegen den Spitzenreiter eine Chance nach der anderen. Erst packte Meyer bei einem Kopfball von Jakov Medić nach einer Ecke sicher zu (29.), über Finn Ole Becker und Burgstaller kam das Leder kurz darauf im Strafraum zu Simon Makienok. Der zog aus 15 Metern ab – rechts vorbei (32.). Wenig später jubelte Makienok dann, zuvor hatte Burgstaller, der einem Schuss von Daniel-Kofi Kyereh noch eine Richtungsänderung mitgegeben hatte, aber im Abseits gestanden. Der Treffer zählte nicht, eine richtige Entscheidung (33.).

Augenblicke später flankte Jannes Wieckhoff in die Mitte und Marcel Hartel probierte es aus 13 Metern per Seitfallzieher – deutlich drüber (34.). Dann die wohl beste Chance für unseren FCSP. Wieckhoff legte das Leder von rechts in den Rückraum, Becker ließ den Ball clever durch die eigenen Beine für Kyereh durch und der zog aus 13 Metern ab. Erik Wekesser stand goldrichtig und konnte blocken, das wäre sonst wohl die verdiente Führung gewesen (37.). Wieckhoff fasste sich dann mal aus der Distanz ein Herz, Meyer war aber erneut auf dem Posten (42.). Kyereh zielte kurz darauf aus dem Rückraum dann zudem zu hoch (43.). Makienok hatte dann auch noch mal die Führung auf dem Kopf, setzte den Ball nach einer Ecke aber knapp neben das SSV-Gehäuse (45.). So blieb es zur Pause beim 0:0.

Angreifer Guido Burgstaller vergab in Minute 14 die erste gute Chance per Kopf.

Angreifer Guido Burgstaller vergab in Minute 14 die erste gute Chance per Kopf.

Keine Wechsel bei unseren Kiezkickern für die zweiten 45 Minuten, bei den Gästen hingegen war Carlo Boukhalfa für Max Besuschkow dabei. Am Spielgeschehen auf dem Rasen änderte sich nichts, die Braun-Weißen legten direkt wieder den Vorwärtsgang ein. Im Anschluss an eine Ecke flanke der aufgerückte James Lawrence in die Mitte, Makienok kam an den Ball, köpfte diesen aus fünf Metern aber knapp über den Querbalken (49.). Die Intensität blieb weiterhin hoch und so wurden auch nach dem Seitenwechsel keine Bälle und keine Zweikämpfe hergeschenkt. Die Boys in Brown machten weiter Druck. Lawrence bediente Kyereh, der ließ Steve Breitkreuz stehen und zog aus 18 Metern ab – rechts oben vorbei (60.).

Gegen nicht nur stark aufspielende, sondern auch verteidigende Kiezkicker tat sich der Spitzenreiter richtig schwer, sich mal zu befreien, nach einem Ballgewinn klappte es dann aber doch mal. Beste bekam den Ball kurz hinter der Mittelinie, marschierte los und zog aus 23 Metern zentraler Position ab, Vasilj war aber zur Stelle und packte sicher zu (64.). Wenig später wechselte Timo Schultz doppelt. Für Finn Ole Becker und Jannes Wieckhoff schickte er Rico Benatelli und Christian Viet auf den Rasen (67.). Augenblicke später tauchte Beste nach einem Pass hinter die Viererkette frei vor Vasilj auf, setzte seinen Lupfer aus 18 Metern aber deutlich neben das Tor (70.).

So langsam brach die Schlussphase an und in der wollten sich unsere Kiezkicker mit der Unterstützung ihrer Fans, die ein "Forza St. Pauli, wir wollen Euch siegen sehen" anstimmten, endlich in Führung gehen. Und dann hatten alle Braun-Weißen den Torschrei auch auf den Lippen! Burgstaller scheiterte nach Vorlage von Marcel Hartel am rechten Außenposten (73.). Der Ärger über die vergebene Chance sollte nicht lange andauern, denn nur 60 Sekunden später drang Kyereh auf links in den Strafraum ein, legte zurück zu Burgstaller und der zielte dieses Mal etwas genauer. SSV-Keeper Meyer war zwar noch dran, der Ball aber endlich drin. Endlich! Endlich das 1:0 (74.)!

Anschließend versuchten die Gäste, den Druck zu erhöhen, doch die Braun-Weißen verteidigten im Kollektiv richtig stark und spielten in Ballbesitz clever und auch weiter mutig nach vorne. Und das wurde auch belohnt, dank einer Kopie des Führungstreffers. Kyereh setzte sich erneut über links durch, spielte den Ball dann zurück auf Burgstaller und der ließ Meyer keine Abwehrchance - die Entscheidung (89.)! Der Doppeltorschütze holte sich kurz danach bei seiner Auswechslung dann einen Sonderapplaus ab. Als der Schlusspfiff wenig später ertönte, wurden dann aber alle Kiezkicker gefeiert. Für eine richtig starke Lesitung gegen den bis dahin stets siegreichen Spitzenreiter aus Regensburg und für den dritten Heimsieg in Folge.

FC St. Pauli

Vasilj - Wieckhoff (67. Viet), Medić, Lawrence, Paqarada (90.+1 Ritzka) - Aremu, Becker (67. Benatelli), Hartel, Kyereh (90. Irvine) - Burgstaller (90. Dittgen), Makienok

Cheftrainer: Timo Schultz

 

SSV Jahn Regensburg

Meyer - Faber (87. Saller), Breitkreuz, Kennedy, Wekesser - Beste (82. Caliskaner), Besuschkow (46. Boukhalfa), Gimber, Singh (82. Makridis) - Zwarts (58. George), Albers

Cheftrainer: Mersad Selimbegović

 

Tore: 1:0 Burgstaller (74.), 2:0 Burgstaller (89.)

Gelbe Karten: Burgstaller / Singh

Schiedsrichter: Sven Waschitzki (Essen)

Fans: 10.003

 

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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