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„Unser Ansatz wird immer der bleiben, dass wir mit dem Ball aktiv sein wollen“

Nach der einzigen Länderspielpause in der Hinrunde empfangen unsere Kiezkicker am späten Sonnabend (1.10., 20:30 Uhr) den 1. FC Heidenheim zum Topspiel im Millerntor-Stadion. Vor der Partie nahm sich Cheftrainer Timo Schultz viel Zeit für die Fragen der Medienvertreter*innen und sprach dabei u.a. über...

...die personelle Situation: „Die Jungs, die nicht da waren, sind alle heil zurückgekommen, was sehr positiv ist. Sie hatten unterschiedliche Belastungen. Während Jakov Medić bereits seit Montag zurück im Training ist, haben Jackson Irvine und Connor Metcalfe im wahrsten Sinne des Wortes eine Weltreise hinter sich. Ich sehe die meisten Jungs erst heute wieder auf dem Trainingsplatz und werde mir dann einen Eindruck verschaffen. Ich gehe davon aus, dass heute alle frisch und gut gelaunt auf dem Platz stehen und am Wochenende zur Verfügung stehen werden. Leart Paqarada hat sich in Regensburg eine Verletzung zugezogen hat, es ist aber nicht so schlimm. Paqa ist schon wieder am Laufen und fast schon wieder am Ball. Da sprechen wir eher von Tagen, bis er wieder zurück im Mannschaftstraining ist. Sonst haben wir nur Jackson Irvine und Christopher Avevor, die nicht zur Verfügung stehen.“

...den Ausfall der beiden Kapitäne Leart Paqarada und Jackson Irvine: „Es ist unglücklich, dass beide Kapitäne gleichzeitig ausfallen. Wir haben aber genug Alternativen, gerade Lars Ritzka trainiert seit Wochen und Monaten hervorragend. Er hat nur das Problem, dass er mit Paqa jemanden vor sich hat, der dauerhaft sehr gute Leistungen bringt. Lars wird für ihn auflaufen, da verrate ich kein Geheimnis. Anders sieht es auf der Position von Jackson aus. Wir können mit einer flachen Vier oder mit einer Raute spielen. Wir schauen uns die nächsten beiden Tage genau an und gucken, welcher Spieler wie frisch ist. Wir haben einige Alternativen - sowohl defensivere als auch offensivere. Defensive Optionen sind Afeez Aremu und Betim Fazliji, offensive Optionen sind Carlo Boukhalfa und Connor Metcalfe. Für uns gilt es, aus allen Kandidaten den richtigen rauszufiltern. Wer Kapitän sein wird, teile ich der Mannschaft erst noch mit. Es wird aber jemand sein, der im Mannschaftsrat ist. Somit wird es keine große Überraschung sein.“

...Schwerpunkte in der Trainingsarbeit während der Länderspielpause: „Wir hatten durch die längere Pause die Möglichkeit, zum einen mal ein bisschen durchzupusten und zum anderen weiter an Themen zu arbeiten. Wir analysieren wöchentlich und schauen immer, was gut war und wo wir uns verbessern müssen. In der Pause jetzt hatten wir mehr Zeit. Wir wollen zusehen, dass wir noch mehr Personal in die gegnerische Box bekommen, denn da haben unsere Stürmer ihre Stärken. Defensiv lassen wir auf der einen Seite zwar sehr wenig zu, bekommen aber zu viele Tore. Da müssen wir gucken, wie wir es dem Gegner schwerer machen können, große Chancen gegen uns zu bekommen. Da haben wir in den letzten Woche schon Schritte gemacht. Wenn man erfolgreicher sein will, sind das sicherlich die beiden Hauptthemen. Wir haben diverse Themen bei der Mannschaft angesprochen und trainiert. Es wird ein Prozess sein, der nicht von einen auf den anderen Tag gehen wird. Wir sehen aber Fortschritte und sind uns sicher, bessere Leistungen und erfolgreiche Spiele abzuliefern.“

Coach Timo Schultz im Gespräch mit Luca Zander, Etienne Amenyido, Jannes Wieckhoff und Marcel Beifus.

...Gegner Heidenheim: „Sie spielen brutal intensiv, läuferisch sind sie vor uns die stärkste Mannschaft der Liga. Sie haben eine Mannschaft, die sehr zweikampfstark sowie stark im Pressing ist und mann-orientiert spielt. Heidenheim versteht es, das eigene Tor gut zu verteidigen, sie werden aber immer wieder durch Umschalt- und Standardsituationen gefährlich. Wir wissen ganz gut, was uns erwartet. Es zeichnet Heidenheim nicht nur diese Saison, sondern schon die letzten Jahre aus, dass sie eine ganz klare Strategie und einen klaren Plan haben, den sie befolgen und durchziehen. Deshalb sind sie auch dauerhaft erfolgreich, weil sie konsequent ihr Ding durchziehen.“

...die Herangehensweise mit Blick auf Heidenheims Spielweise: „Wir schauen immer zuerst, dass wir unsere Stärken auf den Platz bekommen. Ich kenne Frank Schmidt ja schon ein bisschen, er hat die letzten Spiele häufig im 4-1-4-1 gespielt, in der Vergangenheit aber auch schon im 4-2-3-1. Da sind sie flexibel und können auf den Gegner reagieren. Wir werden gucken, was bei uns gut passt, womit wir erfolgreich spielen können und womit wir sie stressen können. Das ist uns in den letzten beiden Jahren immer ganz gut gelungen. Wir haben es geschafft, uns viele Chancen gegen sie herauszuspielen und viele Tore zu schießen. Der Ansatz wird auch wieder sein, unser Spiel auf die Platte zu kriegen. Wir müssen aber auch schauen, was Heidenheim kann, wo ihre Stärken sind und wie wir die eindämmen können. Tim Kleindienst ist als Zielspieler immer wieder gefährlich. Wir werden ein Augenmerk darauf legen, was passiert, wenn wir den Ball verlieren. Da müssen wir uns gut absichern. Es wird auch Phasen geben, wo die Heidenheimer dominant sein werden und wir aus einer Ordnung heraus aggressiv und kompakt nach vorne verteidigen müssen. Das Spiel wird uns alles abverlangen, Heidenheim ist eine absolute Top-Mannschaft. Gerade das macht es auch so interessant, gegen so einen Gegner die bestmögliche Leistung abzurufen und den Millerntor-Rasen wieder als Sieger zu verlassen. Ich gehe davon aus, dass das Spiel deutlich intensiver wird als unsere letzten Spiele. Es wird deutlich mehr hin und her gehen. Trotzdem wird unser Ansatz immer der bleiben, dass wir mit dem Ball aktiv sein wollen. Es hat uns in den letzten beiden Jahren ausgezeichnet, dass wir da immer mutig und kreativ waren.“

...die späte Anstoßzeit und die besondere Stimmung: „Ich mochte es als Spieler immer, abends zu spielen. Wenn das Flutlicht an ist, hat es noch mal einen anderen Charakter. Es liegt an uns, auf dem Platz was anzubieten, in die Vollen zu gehen, das Visier hochzuklappen und nach vorne zu spielen.“

...die Äußerungen von Präsident Oke Göttlich zur sportlichen Entwicklung: „Oke hat nichts gesagt, was ich nicht vorher auch schon gesagt habe. Für mich sind zehn Punkte auch zu wenig und dass wir seit Februar kein Auswärtsspiel mehr gewonnen haben, macht mich auch nicht glücklich. Oke ist als Präsident an der Gesamtentwicklung des Vereins interessiert und es ist sein gutes Recht, das auch mal zu sagen. Damit habe ich überhaupt kein Problem. Oke sitzt wie Andreas Bornemann und ich auch mit im Boot, anders habe ich das noch nie wahrgenommen. Es hat uns auch in den Phasen, wo es nicht ganz so gut lief, immer stark gemacht, dass wir unsere Köpfe zusammengesteckt, analysiert und daraus Konsequenzen gezogen haben. Das wird jetzt auch wieder so ein. Es geht jetzt darum, in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten, zu gucken, wo wir uns verbessern und wie wir Themen in einer Konsequenz angehen, dass wir Schritte in die richtige Richtung machen. Wir müssen im Sport performen, das wissen wir. Den größten Druck mache ich mir selber.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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